Hundebesitzer mussten lange warten. Rund zehn Jahre hat es gedauert, bis in Bremen-Nord nach etlichen Diskussionen über geeignete Plätze Hundefreilaufflächen ausgewiesen wurden. Vor einigen Wochen war es so weit: Zwei Areale wurden offiziell zu Spielwiesen für Vierbeiner erklärt. Beide Gelände, auf denen Frauchen und Herrchen ihre Vierbeiner nun das ganze Jahr hindurch ohne Leine laufen und toben lassen können, sind in Burglesum. Während sich im Stadtteil Vegesack keine passende Fläche fand, fehlt für ein Areal in Blumenthal die Zustimmung des Beirats. Für einen Abschnitt am Sportparksee, an dem Hunde künftig nicht nur frei laufen, sondern auch baden können sollen, gibt es nach Angaben der Behörde noch Klärungsbedarf.
In Pellens Park in Marßel und am Knoops Wald in St. Magnus sind die Auslaufflächen indes freigegeben und mit Schildern ausgestattet. Sie weisen unter anderem darauf hin, dass Hundekot in die dafür vorgesehenen Behälter entsorgt werden soll. Hundebesitzer, die die Wiese in der Nähe von Knoops Park besuchen möchten, sollten sich jedoch darauf einstellen, die Hinterlassenschaften erst einmal mitzunehmen. Einen Mülleimer werden sie vor Ort nämlich derzeit noch vergeblich suchen. Auch Bänke konnten noch nicht aufgestellt werden, teilt Linda Neddermann, Sprecherin des Umweltressorts, mit. Lieferschwierigkeiten sind ihren Worten nach der Grund.
Ein Besuch der Hundefreilauffläche südlich der Tennisplätze in St. Magnus offenbart zumindest an diesem Nachmittag aber ohnehin keinen Bedarf. Kein einziger Vierbeiner tobt auf der Fläche. Das mag am trüben Wetter liegen. Allerdings ist auf der nicht weit entfernten sogenannten Homannschen Wiese in der Nähe vom Raschenkampsweg etwas mehr los. Sie wird schon lange inoffiziell von Hundebesitzern als Auslauffläche genutzt. Die Pläne, sie auch offiziell als solche auszuweisen, sind an Protesten von Umweltverbänden, Landwirtschaftskammer und anderen Nutzern gescheitert.
Finanzierung noch nicht geklärt
Weiter verfolgt wird indes der Plan, den Hundefreilauf an einem etwa 180 Meter langen Strandabschnitt am östlichen Teil des Sportparksees Grambke offiziell zu erlauben. Die Fläche in der Nähe von „Der Schlekenweg“ und „Vor den Ahnewelgen“ ist weit vom öffentlichen Badestrand und den Liegewiesen für Badegäste entfernt. Die Genehmigung zieht sich: Zunächst mussten Naturschutz- und Wasserrecht geändert werden. Worum es aktuell geht, erläutert Linda Neddermann: "Die Fläche am Sportparksee Grambke gehört Immobilien Bremen. Wir klären gerade die Zuständigkeit bezüglich Finanzierung und Unterhalt."
Für die Fläche an der Kreinsloger in Blumenthal, ein Regenrückhaltebecken, hat der Beirat seine Zustimmung bisher nicht gegeben, weil es Uneinigkeit über die Frage einer Umzäunung gibt. Aus Sicht der Behörde ist eine Einfriedung dort entbehrlich, obwohl sich das Areal dicht an der Straße befindet. Beirat und Ortsamt setzen sich nach einer Befragung von Hundebesitzern dagegen für einen 1,40 Meter hohen Zaun ein. Er müsste zwei Meter Abstand zu den Wasserrücklaufrinnen und zu Bäumen haben, was die Fläche schmälert. Das Umweltressort würde die Kosten in Höhe von 34.500 Euro übernehmen.
Insgesamt gibt es in Bremen jetzt zehn offizielle Hundefreilaufflächen: im Pellens Park und am Knoops Park in Burglesum, im Waller Park, im Carl-Goerdeler-Park in Sebaldsbrück, in den Neustadtswallanlagen, im Arster Park in Obervieland, Am Sodenmattsee in Huchting, an der Osterholzer Heerstraße in Osterholz, am Mahndorfer See sowie am Vahrer Feldweg in Hemelingen.