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Polizeieinsätze in Bremen-Nord Massenschlägerei, Randale und Liebesfalle

Mit welchen außergewöhnlichen Fällen und Einsätzen die Polizei 2024 in Bremen-Nord zu tun hatte.
31.12.2024, 06:00 Uhr
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Massenschlägerei, Randale und Liebesfalle
Von Julia Assmann

Verkehrsunfälle, Einbrüche, Raubtaten, Diebstähle und vieles mehr: Die Polizei berichtet in Pressemitteilungen regelmäßig über Straftaten in Bremen-Nord. Welche Einsätze und Fälle in diesem Jahr außergewöhnlich waren – eine Auswahl.

Streit im Straßenverkehr eskaliert

Eine ziemlich kurze Zündschnur hatten offenbar vier Männer, die an einem Nachmittag Ende Januar aneinandergerieten. Zwei von ihnen stiegen in Aumund aus dem Auto, weil sie von hinten angehupt wurden. Sie wollten den Fahrer hinter ihnen zur Rede zu stellen. Sofort gerieten die vier Männer aneinander, die Situation eskalierte, Fäuste flogen. Auch ein Schlagring soll zum Einsatz gekommen sein. Für einen der Autofahrer endete der Streit über das Hupen mit einer Gesichtsfraktur und einer Behandlung im Krankenhaus.

Unverbesserlicher Trickdieb

Bereits kurz nach seiner Festnahme wurde ein 17 Jahre alter Trickdieb erneut aktiv – und landete wieder auf einer Wache. Die Polizei hatte ihn und seinen 16-jährigen Kompagnon an einem Morgen Ende Januar am Bahnhof Burg festgenommen, nachdem sie einem Mann sein Portemonnaie geklaut hatten. Die Polizisten ordneten ihnen ähnliche Straftaten aus der Vergangenheit zu. Bei dem Jüngeren fanden sie fünf Smartphones, die er zum Teil in seinen Socken versteckt hatte – mutmaßliches Diebesgut. Nachdem die Polizei beide wieder entlassen hatte, versuchte der 17-Jährige kurze Zeit später erneut Antanzdiebstähle zu begehen. Die Polizei nahm den Jugendlichen wieder fest. Er und der 16-Jährige bekamen Anzeigen wegen gewerbsmäßigen Diebstahls.

Polizei stoppt Drogentaxi durch Schuss

Mit einem gezielten Schuss in einen Autoreifen stoppte die Polizei im Februar einen Drogenkurier in seinem Wagen. Zivilpolizisten hatten den 30-Jährigen in Vegesack angehalten, weil sie Erkenntnisse über seine mutmaßliche Tätigkeit hatten. Als sie sich als Polizisten zu erkennen gaben, fuhr der Mann sofort los, dabei wurde ein Beamter leicht verletzt. Ein Polizist schoss auf einen Reifen und brachte den Wagen so zum Stehen. Später durchsuchten die Ermittler Auto und Wohnung des 30-Jährigen – und wurden fündig. Sie entdeckten unter anderem Kokain, Rauschpilze, Drogenutensilien und eine fünfstellige Summe Bargeld.

Bei Schuhverkauf ausgeraubt

Bereits kurz nach einem Raub ermittelte die Polizei im März zwei junge Männer, die einem 14-Jährigen mutmaßlich Schuhe und eine Jacke gestohlen hatten. Die 18 und 19 Jahre alten Tatverdächtigen hatten sich mit dem Jungen verabredet, weil er auf einer Social-Media-Plattform ein Paar hochwertige Schuhe angeboten hatte. Als vermeintliche Käufer trafen sie ihn in einem Waldstück an der Hammersbecker Straße. Sie probierten Schuhe und Jacke an und behielten beides. Doch statt zu bezahlen, zückten sie Pfefferspray und ein Messer und raubten den 14-Jährigen darüber hinaus Bargeld. Die Beamten, die in diesem Fall wegen räuberischer Erpressung ermittelten, fanden bei den Verdächtigen Teile der Beute und Tatmittel.

Massenschlägerei mit Folgen

Bei einem Einsatz der Polizei blieb es nicht, nachdem sich in einer Nacht im April etwa 30 Mitglieder und Bekannte von zwei Großfamilien in Blumenthal eine Massenschlägerei lieferten. Sie waren unter anderem mit Messern, einer Axt und Reizgas bewaffnet. Drei Männer wurden verletzt, einer hatte eine Stichverletzung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und hatte Schwierigkeiten, den Sachverhalt zu klären, weil die Anwesenden nicht kooperierten. Die Einsatzkräfte zeigten nach der Schlägerei die gesamte Nacht Präsenz. Sie stellten Personalien von mehr als 40 Personen fest und durchsuchten Wohnungen. Am nächsten Tag gab es dann einen weiteren Einsatz in Vegesack, der mit der Schlägerei in Zusammenhang stand. Ein Spezialeinsatzkommando riegelte einen Abschnitt des Aumunder Heerweges ab. Es hieß, einige Personen, die an der Massenschlägerei beteiligt waren, gehörten kriminellen Clans an.

Randale im Schwimmbad

Für mehrere Jugendliche, Frauen und Männer endete ein Besuch im Freizeitbad Vegesack im September mit Strafanzeigen: unter anderem wegen Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Kunsturhebergesetz und wegen eines möglichen illegalen Aufenthalts. Erst hatte die Gruppe Mitarbeiter des Schwimmbads angepöbelt, später dann die zur Hilfe gerufenen Polizisten. Zuvor hatten die Angestellten die Gäste im Alter von 16 bis 32 Jahren aufgefordert, das Bad zu verlassen. Sie sollen zum Teil keine entsprechende Badekleidung getragen haben. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war die Stimmung laut Polizei hochaggressiv. Der mehrfachen Aufforderung, das Gelände zu verlassen, kam niemand nach. Als die Polizisten eine 21-Jährige schließlich herausführen wollten, sperrte diese sich, riss sich los und pöbelte weiter. Die anderen schrien ebenfalls herum und filmten teilweise die Einsatzkräfte. Schließlich wurden alle nach draußen gebracht und die 21-Jährige mit auf die Wache genommen. Ein Smartphone wurde sichergestellt, ein Platzverweis ausgesprochen und durch die Mitarbeiter des Bades zusätzlich ein Hausverbot.

Verlockende Falle

In eine Liebesfalle wurden im September zwei 18 und 21 Jahre alte Männer in St. Magnus gelockt. Statt eines Dates erwarteten sie mehrere Räuber, die die beiden überfielen. Die Männer hatte eine 17-Jährige in einem sozialen Netzwerk kennengelernt und sich mit ihr zum Sex verabredet. Die Internetbekanntschaft erwartete die Liebeshungrigen bereits und lockte sie in einen Park. Dort traten plötzlich vermummte Männer aus dem Gebüsch, griffen das Duo an, schlugen mit Baseballschlägern und Fäusten zu. Die Räuber stahlen ihre Wertgegenstände, schnappten sich die Schlüssel ihres Autos und flüchteten. Dazu klauten sie noch ihren Wagen. Einer Großfahndung der Polizei verlief erfolgreich. Sechs mutmaßliche Angreifer zwischen 14 und 18 Jahren sowie die 17-Jährige wurden vorläufig festgenommen.

Lautes Einbruchswerkzeug


Ein 21-Jähriger schreckte im Oktober zunächst die Nachbarschaft an der Gerhard-Rohlfs-Straße in Vegesack auf, als er mit einem Gullydeckel die Eingangstür eines Kiosks einschlug, Bargeld entnahm und flüchtete. Er setzte seinen Beutezug fort und warf an der Vulkanstraße, ebenfalls mit einem Gullydeckel, die Scheibe eines Imbisses ein. Dies blieb ebenfalls nicht unbemerkt. Ein Anwohner schrie den Einbrecher an, sodass dieser unverrichteter Dinge auf seinem Fahrrad flüchtete. Er kam jedoch nicht weit. Die Polizei stellte ihn und nahm ihn vorläufig fest.

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