- Warum stehen die E-Scooter überall herum?
- Wo sind Parkverbotszonen?
- Was unternimmt Lime, damit sich die Nutzer an die Parkregeln halten?
- Wie können sich Bürger über falsch abgestellte Roller beschweren?
- Warum gibt es Parkverbotszonen, aber keine Parkflächen?
Insgesamt 250 Miet-E-Roller hat der Anbieter Lime in Bremen-Nord stationiert. Sie verteilen sich auf die Stadtteile Burglesum und Vegesack. In Blumenthal können sie nicht gemietet werden. Genutzt werden die Scooter besonders gerne an Bahnstationen und Bushaltestellen, geht aus den Daten von Lime hervor. Die Nordbremer steigen demnach aus den öffentlichen Verkehrsmitteln aus und fahren mit den E-Rollern weiter. Bei Beschwerden über falsch abgestellte Fahrzeuge reagiert Lime innerhalb von drei Stunden, und zwar an sieben Tagen in der Woche, rund um die Uhr. Das erfuhren jetzt die Mitglieder des Burglesumer Beiratsausschusses für Verkehr, Wirtschaft und Tourismus.
Warum stehen die E-Scooter überall herum?
Diese Frage stellte der Ausschuss. Er hatte als Reaktion auf verärgerte Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Ortsamt über E-Roller auf Gehwegen beklagten, Vertreter des Unternehmens eingeladen. Anna Montasser ist in der Unternehmenskommunikation von Lime tätig und nahm online an der Ausschusssitzung teil. Sie erläuterte, dass Lime die E-Roller im sogenannten Free-Floating-System anbietet. Das heißt, dass die Roller flexibel gemietet und abgestellt werden können. Feste Stationen für die Ausleihe und die Rückgabe gibt es in Bremen bisher nicht. Stattdessen wird der öffentliche Verkehrsraum, insbesondere die Gehwege, zum Abstellen der Elektro-Roller genutzt. In der Lime-App werden den Nutzern bestimmte Bereiche als Parkverbotszonen angezeigt. Dort können sie ihre Fahrt nicht beenden.
Wo sind Parkverbotszonen?
Grundsätzlich gibt es Parkverbotszonen auf Friedhöfen, in Kleingartengebieten, in Grünanlagen und an Gewässern. So dürfen die E-Roller beispielsweise nicht an der Weser-Promenade und am Hafen in Vegesack sowie rund um das Schönebecker Schloss und an der Aue abgestellt werden, erläuterte Tim Bütow, der als Operations Associate für die operative Abwicklung bei Lime unter anderem in Bremen zuständig ist, gegenüber unserer Redaktion. Der gesamte Knoops-Park und der Admiral-Brommy-Weg gehören nicht zum Servicegebiet von Lime. Das heißt, dass die Nutzer in diesem Areal zwar fahren können, die Fahrzeuge dort jedoch ebenfalls nicht abstellen dürfen. Da alle Parkverbotszonen einzeln festgelegt werden, bessert Lime bei Bedarf nach. "Wenn wir Hinweise auf Bereiche bekommen, in denen abgestellte E-Roller problematisch sind, dann schauen wir uns die Situation vor Ort an und können dann gegebenenfalls eine Parkverbotszone einrichten", sagte Tim Bütow in der Ausschusssitzung.
Was unternimmt Lime, damit sich die Nutzer an die Parkregeln halten?
Lime unterrichtet seine Nutzer in der App unter anderem mit Fotos über die Parkregeln und das korrekte Abstellen der E-Roller auf dem Bürgersteig. Geplant seien zudem Sicherheitstrainings, in denen auch barrierefreies Parken thematisiert wird. Angedacht sei beispielsweise ein Blindenparcours. "Am Ende des Tages entzieht es sich aber unserem Einflussbereich, was der Nutzer macht", sagte Anna Montasser. Jeder Nutzer muss zum Ende des Mietvorgangs ein Foto machen und es hochladen. Das werde von Lime-Mitarbeitern überprüft, allerdings nicht in Echtzeit. Lime arbeite daran, die Überprüfung auch durch künstliche Intelligenz zu ermöglichen, so Montasser. Hält sich ein Nutzer nicht an die Regeln, arbeitet das Unternehmen mit einem fünfstufigen Sanktionsmechanismus. Beim ersten Verstoß wird ermahnt, beim zweiten gibt es eine Strafgebühr in zweistelliger Höhe, beim dritten eine noch höhere Strafgebühr. Beim vierten Verstoß wird der Nutzer über mehrere Wochen gesperrt und beim fünften endgültig.
Wie können sich Bürger über falsch abgestellte Roller beschweren?
Auf jedem Roller klebt ein Sticker mit den Kontaktdaten. Über die Adresse hilfe@li.me oder unter der Telefonnummer 0 69 77 04 47 33 können Bürger falsch abgestellte E-Scooter beim Lime-Kundendienst melden. Die E-Scooter werden dann von den Mitarbeitern wieder ordentlich aufgestellt. Nach Angaben von Tim Bütow sind die Angestellten dafür sieben Tage in der Woche rund um die Uhr im Einsatz. Reagiert werde innerhalb von drei Stunden. Darüber hinaus gibt es unter www.scooter-melder.de einen E-Scooter Melder. Auch das Ordnungsamt und die Ortsämter nehmen Hinweise entgegen. Aus der gesamten Stadt Bremen erreichen Lime etwa zehn bis 20 Beschwerden pro Woche, sagte Bütow.
Warum gibt es Parkverbotszonen, aber keine Parkflächen?
Lime setzt sich nach Angaben von Anna Montasser dafür ein, dass offizielle Abstellflächen eingerichtet werden. "Wir sind im Austausch mit der Stadt und möchten, dass Abstellflächen eingerichtet werden. Das ist unser ultimatives Ziel." Leider sei Bremen noch nicht so weit. Im optimalen Fall sollte es alle 100 bis 150 Meter eine Abstellfläche geben, so Montasser. Allerdings hänge das im individuellen Fall auch von der Einwohnerdichte ab. "Außerdem gucken wir, wo die meisten Fahrten beginnen und wo sie enden." In Burglesum starten die meisten Fahrten an Bahnstationen und Bushaltestellen und gehen sternförmig in alle Ortsteile. Das Servicegebiet von Lime endet in Lesum an der Ecke Hindenburgstraße/Stader Landstraße. Der Bahnhof Burg und Grambke werden also nicht mit abgedeckt. Der Ausschuss will sich dafür einsetzen, dass sich das ändert.

Der gesamte Knoops-Park und der Admiral-Brommy-Weg an der Lesum gehören nicht zum Servicegebiet von Lime. Das heißt, dass die Nutzer in diesem Areal zwar fahren können, die Fahrzeuge dort jedoch ebenfalls nicht abstellen dürfen.