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Stiftung in Lesum Friedehorst entwickelt sein Areal, Bildung und Pflege weiter

Im Berufsförderungswerk stehen Veränderungen an. Auch im Friedehorst-Kolleg gibt es Neuerungen und der Vorstand denkt über den Verkauf von Grundstücksteilen nach. Was Friedehorst 2025 plant.
22.01.2025, 17:45 Uhr
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Friedehorst entwickelt sein Areal, Bildung und Pflege weiter
Von Julia Assmann
Inhaltsverzeichnis

Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis die bauliche Umgestaltung des Friedehorst-Areals zum Eldon-Burke-Quartier beginnt. Friedehorst-Vorsteher Pastor Manfred Meyer rechnet frühestens 2027 mit den ersten Arbeiten. Im Sommer dieses Jahres soll aber bereits der Masterplan fertig sein. Bagger könnten ab dem Frühjahr dennoch auf dem Gelände zum Einsatz kommen, denn ein Teil des Spielplatzes wird neu gestaltet. Die Stiftung plant außerdem, die beiden Standorte des Berufsförderungswerks Mitte und Nord in Burglesum zusammenzuführen. Im Friedehorst-Kolleg üben Pflege-Azubis mit Virtual-Reality-Brillen und Mitarbeiter diverser Unternehmen werden zu Pflegelotsen ausgebildet. Auch über den Verkauf von Grundstücksteilen denkt der Vorstand nach. Was es 2025 Neues in Friedehorst gibt – ein Überblick.

Vorbereitungen für das Eldon-Burke-Quartier

Auf dem Gelände der Stiftung Friedehorst in Lesum soll in den nächsten 15 bis 20 Jahren das neue Eldon-Burke-Quartier entstehen. Ziel ist, das Stiftungsareal nach und nach zu einem sozialen, ökologischen und inklusiven Quartier umzubauen. Dafür gab es einen städtebaulichen Wettbewerb. Der Siegerentwurf für das künftige Eldon-Burke-Quartier stammt von einem Team aus Hannover, bestehend aus den Büros Mosaik, Studiomauer und NSP Landschaftsarchitekten Stadtplaner. Das Konzept dient als Grundlage und wird nun durch das Gewinner-Planungsteam in Abstimmung mit Friedehorst, den Bauämter Bremen-Nord und Ritterhude sowie der Stadt Bremen zu einem Masterplan weiterentwickelt. Pastor Manfred Meyer rechnet damit, dass er im Sommer fertig wird. Inzwischen wurden einige Gutachten beauftragt. Dabei geht es um Bodenbeschaffenheit, Straßenplanung und Naturschutz. Im Laufe des ersten Halbjahres soll eine Website mit Informationen zum Projekt und zur jeweils aktuellen Entwicklung online gehen. Zusätzlich sind Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter, Bewohner und Anwohner geplant.

Entwicklung des inklusiven Bildungscampus

Nicht nur baulich wird das Eldon-Burke-Quartier entwickelt, auch inhaltlich. Dazu gehört der inklusive Bildungscampus. Das Berufsförderungswerk der Stiftung hat aktuell zwei Standorte: in Bremen-Mitte und auch dem Friedehorst-Areal. Sie sollen im Laufe des Jahres in Bremen-Nord zusammengeführt werden. Der gemeinsame Standort wird nach seiner Adresse an der Pastor-Diehl-Straße benannt. Er soll "PD 61 Forum" heißen. "Wir haben dann das komplette Angebot des Berufsförderungswerks vom Assessment bis zur Umschulung auf einem Gelände", sagt Manfred Meyer. Ausgebaut werden soll das berufsvorbereitende Bildungsangebot für junge Menschen. Es richtet sich an junge Erwachsene mit psychischen Beeinträchtigungen ohne berufliche Ausbildung. Für die Teilnehmer bietet Friedehorst künftig eine Internatsunterbringung an. Damit will die Stiftung auch Interessenten erreichen, die nicht in Bremen leben. Weitere Maßnahmen plant Friedehorst nach Angaben des Vorstehers in Zusammenarbeit mit dem Rebuz (Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum) Nord und mit der Paul-Goldschmidt-Schule.

Neue Ausstattung im Friedehorst-Kolleg

Im Friedehorst-Kolleg werden Aus- und Weiterbildungen in der Pflege angeboten. Ganz neu ist die Nutzung von Virtual Reality (VR), übersetzt virtuelle Realität. Die Auszubildenden können VR-Brillen und -Geräte nutzen. Das ermöglicht ihnen beispielsweise, in das Innere eines virtuellen Herzens zu sehen und bestimmte pflegerische Abläufe in einem computergenerierten Umfeld virtuell zu üben. Die Nachfrage nach den Ausbildungsplätzen ist nach Angaben des Vorstehers derzeit groß. "Wir hatten 2024 und für April 2025 so viele Bewerbungen auf Schulplätze wie nie zuvor." Des Weiteren bietet das Friedehorst-Kolleg 2025 zum zweiten Mal Schulungen für Mitarbeiter von Unternehmen zu Pflegelotsen an. "Sie können ihren Kollegen nach der Schulung Fragen rund um das Thema Pflege und Beruf beantworten", erläutert Meyer.

Möglicher Verkauf von Grundstücksteilen

Die Stiftung Friedehorst führt aktuell Gespräche über Grundstücksteile mit Immobilien Bremen, Liegenschaftsverwaltung der Stadt. Hintergrund sind der zusätzliche Platzbedarf der Paul-Goldschmidt-Schule sowie die Suche der Bildungsbehörde nach einem Standort für die geplante neue, inklusive Grundschule Lesum. Laut dem Vorsteher geht es in den Gesprächen um Haus 9K, das aktuell von der Paul-Goldschmidt-Schule genutzt wird, und um ein benachbartes Gebäude. Darin befindet sich das sogenannte Therapeutikum, in dem Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie angeboten werden. Das Haus ist in keinem guten Zustand, deshalb wird das Therapeutikum auf dem Friedehorst-Gelände umziehen. Meyer sagt: "Wir stehen der Erweiterung der Paul-Goldschmidt-Schule positiv gegenüber und können uns die Veräußerung von Haus 9K und dem derzeitigen Therapeutikum vorstellen."

Arbeiten auf dem Spielplatz

Der Spielplatz auf dem Friedehorst-Gelände wurde 2021 eröffnet. Er soll nicht nur ein Ort zum Spielen, sondern auch zum Entspannen, zum Gärtnern und für Feste sein. Das Angebot wird gut angenommen, erzählt Manfred Meyer. Genutzt wird er von Kindern mit und ohne Behinderung, von Bewohnern und von Nachbarn aus dem Stadtteil. Das Spielschiff "Santa Frieda" gab es bereits vor der Neugestaltung. Es wurde damals um einen Bug ergänzt. Inzwischen ist es in die Jahre gekommen, hat witterungsbedingte Schäden und soll abgebaut werden. Als Ersatz plant Friedehorst eine sogenannte Sensorik-Arena mit Spielelementen zum Klettern und Tasten. Dafür sammelt die Stiftung Spenden. Ziel des neuen Fundraising-Projekts zugunsten des Spielplatzes: 100.000 Euro. Im Frühsommer sollen die Arbeiten losgehen.

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