In einem Gebäude werden die Fußböden ausgetauscht, an anderer Stelle die Toiletten erneuert: Immobilien Bremen nutzt alljährlich die Sommermonate, um kleinere Baumaßnahmen in Schulen und Kindertagesstätten ausführen zu lassen. Jetzt wird gebaut, saniert und repariert, damit zum Beginn des neuen Schul- und Kita-Jahres alles fertig ist. Der Vorteil der Arbeiten in den Sommerferien beziehungsweise Schließzeiten ist, dass die Einrichtungen weitgehend leer stehen. Der Schul- und Kitabetrieb wird daher nicht durch den Lärm von Maschinen, schmutzintensive Arbeiten oder zeitweise Stromabschaltungen gestört.
Die Handwerker, die momentan in mehreren Liegenschaften im Bremer Norden aktiv sind, um Räumlichkeiten zu renovieren oder umzubauen, Mobilbauten auszustatten oder Außenanlagen neu zu gestalten, haben also freie Bahn. "Einige Maßnahmen können zum Beginn des neuen Schuljahrs abgeschlossen werden", sagt Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen (IB). Parallel nutzten die Reinigungskräfte von Immobilien Bremen die Ferienzeit für ein „Großreinemachen“ von Klassenzimmern und Kita-Räumen. "Vielerorts finden auch routinemäßige Begehungen von Gebäuden statt, um deren Zustand zu begutachten und vorhandene Schäden zu dokumentieren."
Parallel dazu geht der Bau neuer Schul- und Kita-Gebäude während der Ferienzeit weiter. Mit Hochdruck werde beispielsweise am Ausbau der Oberschule Lerchenstraße und an der Erweiterung der Oberschule an der Lehmhorster Straße gearbeitet, so Schulz. Wie berichtet, wird das vorhandene Gebäude der Oberschule Lerchenstraße erweitert und saniert, weil die Schule eine teilgebundene Ganztagsschule werden soll. Außerdem sollen an der Schule künftig Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf in Wahrnehmung und Entwicklung (W+E) unterrichtet werden. Mit der Sanierung soll die bauliche Voraussetzung geschaffen werden. Der Umbau der Oberschule an der Lehmhorster Straße befindet sich nach mehreren Jahren inzwischen in der Endphase.
Eine weitere Großbaustelle kann laut Schulz in Kürze geräumt werden: An der Blumenthaler Wigmodistraße steht der Ausbau der dortigen Grundschule unmittelbar vor dem Abschluss. "Nach den Sommerferien können im fertiggestellten Anbau unter anderem eine Mensa mit Küche, Ganztags- und Sozialräume sowie zwei Jahrgangscluster mit jeweils vier Klassen- und zwei Differenzierungsräumen genutzt werden", so der Sprecher. Cluster sind Bereiche im Schulgebäude, die von bestimmten Jahrgängen genutzt werden. Die Fertigstellung des Neubaus an der Grundschule hatte sich unter anderem durch einen Großbrand, der im Sommer 2022 im Dachstuhl ausgebrochen war, verzögert.
Zusätzliche Klassenräume
Zum neuen Schuljahr sollen laut Schulz auch die Umbauten in der Tami-Oelfken-Schule sowie in der Schule Grambker Heerstraße abgeschlossen sein, wo zusätzliche Fach- beziehungsweise Klassenräume eingerichtet werden. Um dem wachsenden Platzbedarf zu entsprechen, stellt Immobilien Bremen zudem gegenwärtig Mobilbauten am Rönnebecker Schulstandort Hechelstraße sowie an der Grundschule Hammersbeck auf.
Auch in der Gerhard-Rohlfs-Oberschule gehen aktuell Handwerker ein und aus, um zwei große Toilettenanlagen zu sanieren. Zum Ende der Sommerferien soll hier ebenso alles fertig sein wie in der Oberschule Sandwehen, wo die Fußböden in der Verwaltung und in mehreren Klassenzimmern ausgetauscht werden.
Im April hatte die Bildungsbehörde von einer Kostensteigerung bei der Erweiterung und Sanierung der Oberschule Lerchenstraße berichtet. Als Folge der allgemeinen Lage in der Bauwirtschaft und krisenbedingt werden die Arbeiten demnach mit 45,574 Millionen Euro etwa 1,68 Millionen Euro teurer als ursprünglich geplant. Nach Angaben von IB-Sprecher Schulz gab es keine weiteren Kostensteigerungen, "denn die Ausschreibungen wurden alle schon vor längerer Zeit erledigt".
Immobilien Bremen stelle im Gegenteil inzwischen fest, dass die Baupreise langsam wieder sinken. Auch sei es wieder etwas einfacher, Handwerker zu bekommen. Offenbar übernehmen die Handwerksbetriebe wieder Aufträge an öffentlichen Gebäuden, weil in der Privatwirtschaft weniger gebaut und saniert wird.