- So soll die Schule aussehen
- Baumodell soll für Tempo sorgen
- Das sagt die Stadt
- Das sagt das Unternehmen Goldbeck
- Das sind die Reaktionen aus dem Stadtteil
- Darum wurde ein Neubau nötig
Mit ihren Unterschriften haben Immobilien Bremen (IB) und das Unternehmen Goldbeck aus Bielefeld den Startschuss zum Neubau der Schule am Alten Postweg in Hastedt gegeben. Zum Schuljahr 2026/2027 soll die Schule ihren Betrieb aufnehmen.
So soll die Schule aussehen
Architektin Regine Dohle spricht von einem zeitgemäßen Neubau am Alten Postweg, der sich harmonisch in die Umgebung einfügen werde. "Die Fassade aus Klinker verleiht dem Gebäude eine zeitlose Ästhetik." Der Schulbau sei darauf ausgelegt, ein modernes pädagogisches Konzept für individuelles Lernen optimal zu unterstützen.
Auf dem Gelände sollen eine dreizügige Grundschule, eine Mensa und eine Turnhalle sowie eine Kita entstehen. Ein Großteil der Dachflächen wird mit Fotovoltaik-Modulen belegt. Daneben sind begrünte Dachflächen vorgesehen. Die Schule wird außerdem an das Fernwärmenetz angeschlossen, das in Hemelingen derzeit saniert und ausgebaut wird.
Auf einer Visualisierung sind zwei verbundene Gebäudekörper, eines mit zwei und eines mit drei Vollgeschossen, mit einfachen Giebeldächern sowie einer hellgrauen Klinkerverblendung zu erkennen. Die Dachform greift damit die Architektur der Nachbarschaft sowie des abgerissenen Altbaus auf.
Die reinen Baukosten für den Schulneubau belaufen sich auf annähernd 21,5 Millionen Euro. Zwei Jahre sind als Bauzeit vorgesehen. Der Neubau könnte also zum Schuljahr 2026/27 bezogen werden.
Baumodell soll für Tempo sorgen
Für den Neubau hat sich Immobilien Bremen für eine sogenannte öffentlich-private Partnerschaft entschieden. In diesem Fall tritt das Unternehmen Goldbeck als Totalunternehmer auf. Das bedeutet, dass das Unternehmen selbst die Leistungen der unterschiedlichen Gewerke übernimmt, beziehungsweise vergibt und nicht die Stadt einzelne Gewerke in aufwendigen Verfahren ausschreibt.
Solche Verfahren sollen die Planungs- und Bauzeiten verkürzen. Auf der anderen Seite gibt der Auftraggeber, in diesem Fall also die Stadt Bremen über Immobilien Bremen, Kontrolle ab.
Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin von Immobilien Bremen, ist von dem Konstrukt überzeugt: "Wie bereits bei unseren anderen Großprojekten haben wir auch beim Projekt am Alten Postweg auf ein Totalunternehmer-Modell für die Realisierung gesetzt." Als Beispiele nannte sie unter anderem die Berufsschule für Großhandel, Außenhandel und Verkehr, die Oberschule Oslebshauser Park und die Sechsfeld-Sporthalle an der Ronzelenstraße.
Das sagt die Stadt
Finanzsenator Björn Fecker (Grüne), der die Vertragsunterzeichnung begleitete: „Wir nehmen viel Geld in die Hand, damit ein guter Lernort für Kinder, deren Eltern, das Lehrpersonal und den ganzen Stadtteil entsteht." Die 21,5 Millionen Euro seien richtig angelegtes Geld für die Zukunft der Kinder.
Und weiter: "Der Abriss des Altbaus und Umzug in den Interimsbau war für alle Beteiligten sicherlich nicht einfach." Er hoffe, dass bei der Einweihung in zwei Jahren alle sagen können: "Dafür hat es sich aber gelohnt." Die Bauarbeiten verlangten aber auch den Nachbarn einiges ab. "Sie kann ich um der Kinder willen nur um Verständnis bitten", richtete sich Fecker an die Anwohnerinnen und Anwohner.

Finanzsenator Björn Fecker, Carsten Hense, Susanne Kirchmann, Immobilien Bremen, Kerstin Brockmüller, Immobilien Bremen, Tim Heinemann, PD–Berater der öffentlichen Hand GmbH, und Regine Dohle bei der Vertragsunterzeichnung (von links nach rechts).
Das sagt das Unternehmen Goldbeck
Carsten Hense, Geschäftsführer der Goldbeck Public Partner GmbH: „Ich freue mich sehr, dass wir nach der Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr im Jahr 2022 hier zum zweiten Mal das Vertrauen Bremens gewinnen konnten." Der Neubau am alten Standort mit teilweise schützenswertem Baumbestand sei eine Herausforderung.
Hense ging auch auf den Baustandard ein. So sollen "systematisierte Bauelemente" für raschen Baufortschritt und geringe Kosten sorgen. Gemeint sind vorgefertigte, in Serie hergestellte Bauteile, die vor Ort zusammengefügt werden. Auf diese Weise könne deutlich früher als geplant der Betrieb am Alten Standort wieder aufgenommen werden.
Das sind die Reaktionen aus dem Stadtteil
Für Ortsamtsleiter Jörn Hermening ist die Unterschrift zwischen Immobilien Bremen und Goldbeck eine gute Nachricht für den Stadtteil. "Ich finde, der Neubau soll überraschend schnell fertig werden. Vielleicht ist das auch ein Modell für die Oberschule Sebaldsbrück", so Hermening. Die Oberschule Sebaldsbrück ist in einem Zustand, der entweder eine aufwendige und teure Sanierung notwendig macht, oder aber einen Neubau.
Darum wurde ein Neubau nötig
Nach 100 Jahren war die alte Schule am Postweg unter anderem wegen Statikproblemen so baufällig geworden, dass eine Sanierung nach Ansicht Immobilien Bremens wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gewesen war. Daraufhin wurde ein Neubau an gleicher Stelle geplant. Für eine Übergangszeit sind die Schülerinnen und Schüler derzeit in einer Mobilbau-Schule auf dem Areal des ehemaligen Eissportstadions am Jakobsberg untergebracht.