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Bahnüberführung Sebaldsbrück Zeppelintunnel wird abgerissen – weitere Baustelle geplant

Die Deutsche Bahn reißt den Zeppelintunnel in Sebaldsbrück ab. Eine neue Brücke ist schon fertig, trotzdem wird es noch monatelang zu Umleitungen kommen.
04.09.2023, 05:00 Uhr
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Zeppelintunnel wird abgerissen – weitere Baustelle geplant
Von Christian Hasemann
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Seit mehreren Monaten arbeitet die Deutsche Bahn an der neuen Eisenbahnüberführung in Sebaldsbrück. Sperrungen und Umleitungen führen immer wieder zu Einschränkungen im Auto- und im öffentlichen Personenverkehr. Ein Ende der Gleisarbeiten für die Eisenbahnüberführung ist absehbar, doch dann geht es an anderer Stelle erst richtig los.

Was passiert aktuell?

Derzeit arbeitet die Deutsche Bahn am Abriss der mehr als 100 Jahre alten Zeppelinbrücke. Mit dem Abriss werden gleichzeitig Behelfsbrücken eingebaut, damit der Schienenverkehr weiterlaufen kann. Nach Auskunft der Deutschen Bahn laufen seit dem 1. September außerdem Kampfmittelsondierungen im Untergrund. Für den 6. September sei der Einbau des neuen Überbaus auf Gleis 2 geplant. Derzeit ist nur eine der vorgefertigten Brücken am neuen Standort eingebaut, die zweite vorgefertigte stand bis zuletzt auf der nördlichen Gleisseite an der Beneckendorfallee.

Für die Arbeiten sind Sperrungen notwendig. Bis Freitag, 8. September, ist deswegen der gesamte Baustellenbereich um das alte Bauwerk zwischen 7 und 19 Uhr gesperrt. Die Straßenbahnen fahren Umleitungen zum Weserwehr. Einige Haltestellen in Hastedt werden dadurch nicht bedient, ab Weserwehr gibt es einen Ersatzbus nach Sebaldsbrück.

Welche Arbeiten sind abgeschlossen?

Bereits im Frühjahr hatte die Deutsche Bahn eine der vor Ort zusammengesetzten neuen Brücken an ihren neuen Standort etwa 60 Meter weiter westlich vom bisherigen Zeppelintunnel gehoben. Zuvor waren bereits die Brückenlager aus Beton im Boden verankert worden, Leitungen verlegt und der Boden nach Weltkriegsmunition abgesucht worden. Bereits im Vorfeld war außerdem eine neue Pumpenstation gebaut worden. Diese soll unter anderem verhindern, dass der neue Tunnel bei Starkregen voll Wasser läuft – ein wiederkehrendes Ärgernis beim alten Bauwerk.

Was steht noch an?

Mit dem Einbau der Behelfsbrücken, der zweiten neuen Brücke und dem Abriss der alten sind die Arbeiten an der neuen Überführung für den Eisenbahnverkehr weitgehend abgeschlossen. Die neue Eisenbahnüberführung soll wie geplant am 9. Oktober in Betrieb gehen, so eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage.

Was allerdings noch fehlt, sind die Arbeiten am und im neuen Trog, denn unter der Eisenbahnüberführung sollen künftig neben Autos auch Straßenbahnen rollen können, die zunächst weiter unter den Behelfsbrücken fahren werden. Und bisher ist an Ort und Stelle davon nichts zu erkennen. Dort, wo mal Straßenbahnen und Autos verkehren sollen, sind bisher nur Sand, Kies und Gestein zu sehen.

Wann geht es weiter?

"Die Straßen- und Straßenbahngleisbauarbeiten sollen ab Anfang 2024 beginnen und bis Ende desselben Jahres beendet werden. Bis dahin ist weiterhin mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen", erklärt eine Sprecherin des Amts für Straßen und Verkehr (ASV). Bis Ende 2024 wird die Hastedter Heerstraße deswegen weiterhin für den Autoverkehr gesperrt bleiben.

Die Deutsche Bahn nennt einen etwas späteren Termin für den Abschluss der Arbeiten für das Gesamtprojekt: Demnach sollen sämtliche Arbeiten voraussichtlich Mitte 2025 abgeschlossen sein.

Bereits im Herbst kommenden Jahres soll zumindest die BSAG mit ihren Straßenbahnen durch diesen neuen Trog eingleisig fahren können. Erst 2027 schließlich werden die Behelfsbrücken am alten Standort abgebaut und der endgültige Zustand hergestellt. 

Wann kommen die neuen Bahnhöfe?

In Zusammenhang mit dem neuen Zeppelintunnel stehen auch die geplanten neuen Bahnsteige "Föhrenstraße Oben" und "Föhrenstraße Unten", die zusammen den dann größten Umsteigepunkt nach dem Bremer Hauptbahnhof ergeben werden. Der Bahnsteig "Föhrenstraße Oben" ist an der Strecke Bremerhaven-Twistringen entlang der Straße Quintschlag geplant, während "Föhrenstraße Unten" sich auf die Bahnstrecke Vegesack-Verden bezieht. Laut Deutsche Bahn ist mit einem Baubeginn für den Bahnsteig "Oben" für 2027 geplant. Für den Bahnsteig "Unten" hingegen gebe es noch keine Zeitschiene.

Das Projekt sei "sehr komplex" und könne nur mit dem Projekt Hamburg/Bremen-Hannover realisiert werden, so die Sprecherin. Damit ist der Bau eines dritten Gleises entlang der Strecke gemeint. Sobald der neue Bahnsteig "Föhrenstraße Unten" in Betrieb geht, wird der Bahnhof Sebaldsbrück geschlossen. Der Bahnhof Hemelingen hingegen bleibt auch bei einem etwaigen Bau des Bahnsteigs "Föhrenstraße Oben" erhalten.

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