Er sei etwas irritiert gewesen, sagte Jost Blankenhagen, bei der Bremer Stadtreinigung zuständig für die Abfallwirtschaft, dass er aus der Zeitung erfahren musste, dass die Huchtinger Probleme mit den Altkleidercontainern in ihrem Stadtteil haben. „Doch das ist geklärt. Jetzt geht es darum, Lösungen zu finden“, so Blankenhagen.
In seiner ersten Sitzung im September hatte der Fachausschuss für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz den Beschluss gefasst, die senatorische Behörde aufzufordern, alle Altkleidercontainer im Stadtgebiet Huchtings zu entfernen, da der dort ebenfalls illegal abgelegte Müll nicht nur das Erscheinungsbild des Stadtteils negativ beeinflusse, sondern darüber hinaus Ungeziefer anlocke.
Schwierige personelle Situation
Blankenhagen erklärte, dass besonders in den vergangenen Sommermonaten sich die personelle Situation bei der Bremer Stadtreinigung im gesamten Bremer Stadtgebiet so verschlechtert habe, dass auf den Containerstandorten im Stadtgebiet unhaltbare Zustände herrschten. „Das war für alle Beteiligten unangenehm“, bedauerte Blankenhagen. Extremer Fahrermangel habe dazu geführt, dass Mitarbeiter aus anderen Zuständigkeitsbereichen eingesetzt werden mussten, um die Regelabfuhren sicherstellen zu können.
„Diese Vermüllung, die wir sonst nur aus dem Fernsehen aus anderen Ländern kennen, wollen wir auf jeden Fall vermeiden“, machte Blankenhagen deutlich. Es habe sich herausgestellt, dass der mit der Leerung der Alttextil-Container beauftragte Dienstleister diese Leistung für das komplette Stadtgebiet untervergeben habe. Nun sei ab August ein anderer Dienstleister für die Leerung der Altkleider-Container zuständig.
Reinigung der Containerstandorte war extra vergeben
In Huchting sei zusätzlich die Standortreinigung der Containerstandorte extra vergeben worden, um die Reinigung zu gewährleisten. Inzwischen habe sich die Situation an der Müllfront entspannt. Auch die Fachausschussmitglieder konnten bestätigen, dass sich seit August an den neuralgischen Punkten die Müllsituation verbessert habe. „Auch die Stadtreinigung Bremen hat einen Außendienst, der herumfährt, um die Dienstleistungsqualität, die wir einkaufen, zu kontrollieren“, betonte Blankenhagen, der bei der Stadtreinigung für die Abfallwirtschaft zuständig ist.
An den Containerstandorten in Huchting gäbe es sehr unterschiedliche Reinigungsintervalle, führte der Abfallwirtschaftler aus. An wenigen Standorten würde nur einmal pro Woche gereinigt, im Gegensatz dazu gäbe es auch Standorte, an denen an sechs von sieben Tagen gereinigt werden müsse. Dort herrsche ein so hohes Aufkommen an Vermüllung, dass dort tatsächlich täglich gereinigt werden müsse.
Das Ziel der Bremer Stadtreinigung sei es jedoch, die Situationen vor Ort so zu gestalten, dass alle Betroffenen – Anwohner wie auch die Stadtreinigung selbst – mit der Situation zufrieden sein können. „Die Bremer Stadtreinigung holt den Müll weg, wir bringen ihn nicht hin“, machte Blankenhagen mit Blick auf den Vorwurf, die Bremer Stadtreinigung erledige ihre Aufgabe nicht richtig, deutlich. Es gäbe im Bremer Stadtgebiet immer hin 275 Containerplätze. „Auch wenn wir alles versuchen, wir können nicht überall gleichzeitig sein“.
Blankenhagen machte deutlich, dass auch diejenigen, die die Altkleidercontainer bereitstellten, dazu beitragen könnten, dass es nicht zu einer Vermüllung kommt, weil die Container überfüllt seien. Problematisch werde es, wenn Personen deponierte Alttextilien aus den Containern entnehmen, diese dann aber nicht wieder in den Containern zurückpacken, sondern davor liegen ließen.
Stadtreinigung arbeitet an der Gestaltung der Plätze für Altkleidercontainer
Müll zieht Müll an, und wenn Menschen, die das hier übliche Müllentsorgungssystem nicht kennen, erkennen, dass der dort illegal abgelegte Müll auch noch zuverlässig entfernt wird, wird sich an der Situation nichts ändern. Die Bremer Stadtreinigung beschäftigt sich daher unter anderem mit dem Thema, wie die Containerstandorte gestaltet werden können, um eine Vermüllung zu reduzieren. „Es ist nicht unser Ziel, die Containerplätze aufzulösen, und die Altkleidercontainer auf die Recycling-Stationen zu konzentrieren“, sagte Blankenhagen. Jeder Bewohner des Stadtteils müsse die Gelegenheit haben, Alttextilien angemessen wohnungsnah zu entsorgen.
Wie künftig eine Vermüllung der Containerstandorte vermieden oder verhindert werden könne, auch dazu habe sich die Bremer Stadtreinigung Gedanken gemacht und sich unter anderem mit der Bremer Polizei beraten. Eine Möglichkeit wäre, Alttextilien nur kontrolliert und bewacht anzunehmen. Eine weitere Möglichkeit könnte sein, Container an öffentlichen Plätzen aufzustellen, die gut besucht sind und wo eine gut funktionierende soziale Kontrolle stattfindet.
Der Fachausschuss will nun die Situation an den Containerplätzen im Herbst und Winter beobachten und dann im neuen Jahr gemeinsam mit der Bremer Stadtreinigung die bekannten Müll-Hotspots in Huchting abgehen und Abhilfemöglichkeiten individuell besprechen.