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Baupläne für das Bus Huchting Ein Ende ist noch nicht in Sicht

Der Senat hat kürzlich das Geld für die Planung eines weiteren Bauabschnitts des Bürger- und Sozialzentrums Huchting bewilligt. Welche Bauvorhaben es dort gibt.
16.10.2023, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting (Bus) ist seit einem Vierteljahrhundert Treffpunkt für die bunte Mischung an Mitbürgern, die Huchting ausmacht. Viele Jahre gab es Überlegungen, das Bus entweder zu renovieren oder neu zu bauen. Nachdem in einem ersten Bauabschnitt das Bus-Hauptgebäude errichtet und 2018 fertiggestellt wurde, hat der Senat kürzlich das Geld für die Planung eines weiteren Bauabschnitt und Herrichtung der Übergangsunterkunft bewilligt. Was ist für den zweiten Bauabschnitt geplant?

Dem Trägerverein, der das vielfältige Angebot auf dem ehemaligen Schulgelände an der Amersfoorter Straße betreibt, gehören mehr als zwölf Vereine und Stadtteilinitiativen aus den Bereichen Kultur, Soziales, Ökologie, Beschäftigung und Sport an. Von Kindertageseinrichtungen über Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger bis hin zu Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen sowie einem Sportverein und kulturellen Trägern reicht das hier angebotene Spektrum. „Hier ist alles vertreten, was Huchting bunt und lebendig macht“, sagen Gunnar Zropf, und Uwe Martin, liebevoll, die beide im Vorstand des Bus sitzen.

Hauptgebäude ist 2018 fertiggestellt worden

Was das Bus ausmache und den Stadtteil zusammenhalte, sei die gegenseitige Toleranz und das Interesse an anderen. „Wir sind schon von Berufs wegen interessierte Zuhörer“, sagt Gunnar Zropf, der neben der Vorstandsarbeit als Schatzmeister im Bus auch noch als Einrichtungsleiter der Awo Integra Tagesförderstätten Huchting und Buntentor fungiert.

Nachdem nun Anfang 2018 das neue Hauptgebäude des Burger- und Sozialzentrums nach einigen Verzögerungen endlich seine Türen öffnen konnte, steht nun die Verwirklichung des zweiten Bauabschnittes an.

Für den zweiten Bauabschnitt hat die Landesregierung kürzlich die noch erforderlichen Planungsmittel in Höhe von 968.000 Euro und für die Herrichtung der Übergangsunterkunft rund 650.000 Euro beschlossen. Die Regierung rechnet laut Mitteilung nach heutigem Stand mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 32,8 Millionen Euro. Demnach werden die tatsächlich zu erwartenden Kosten erst nach Vorliegen der Entwurfsunterlage Bau gegen Frühjahr 2024 beziffert.

Zwei Neubauten für die 60er-Jahre-Gebäude

Die schadstoffbelasteten Altgebäude aus den 1960er-Jahren mit ihrer schlechten Energiebilanz, die derzeit die Angebote beherbergen, sollen auf dem Gelände an der Amersfoorter Straße zwei Neubauten weichen. Darin sollen künftig der Kulturladen, das Bewohner- und Tagespflegeheim der Arbeiterwohlfahrt, der Mädchentreff, der Verein Arbeit und Ökologie sowie die Musiker ihr neues, schönes Domizil finden.

Bei den Neubauten mit einer Gesamtfläche von gut 5000 Quadratmetern im zweiten Bauabschnitt legt Bremen großen Wert auf Klimafreundlichkeit. Die Gebäude werden in Passivhausbauweise errichtet, wodurch der künftige Energiebedarf sehr gering ist. Vorgesehen ist ferner, die Neubauten mit Fotovoltaikanlagen auszustatten und die Dächer zu begrünen. „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels müssen wir an die Energiebilanz von Gebäuden ran. Hier schlummert großes Potenzial, das durch Gebäudesanierungen und klimafreundliche Neubauten für die Einsparung von klimaschädlichem CO2 genutzt werden muss. Von den Neubauten mit ihrem sehr geringen Energieverbrauch profitieren langfristig das Klima und ebenso der Haushalt aufgrund sinkender Betriebskosten. Mit der Dachbegrünung fördern wir darüber hinaus den Schutz bedrohter Insekten und stärken so die Biodiversität“, betonte Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) in einer Pressemitteilung zu den Planungen für den zweiten Bauabschnitt.

Übergangsunterkunft im ehemaligen Schulgebäude

Während der Abriss- und Bauphase wird ein Teil der heutigen Angebote übergangsweise in einem leer stehenden Schulgebäude an der Luxemburger Straße untergebracht, das dafür noch hergerichtet werden muss. „In der vergangenen Woche haben wir Gespräche mit Immobilien Bremen geführt“, berichten Gunnar Zropf und Uwe Martin. Dabei sei besprochen worden, dass zunächst die Turnhalle an der Obervielander Straße gebaut werden müsse, um dann die auf dem Gelände an der Amersfoorter Straße befindliche Turnhalle abreißen zu können. Im Herbst 2024 sei dann geplant, das alte Schulgebäude an der Luxemburger Straße so herzurichten, dass hier Arbeit und Ökologie, der Mädchentreff und die Musiker ihr Unterkommen fänden. Im Frühjahr 2025, so die derzeitigen Überlegungen, könnten diese Angebote dann umziehen.

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Wenn diese Umzüge abgeschlossen sind, können die jetzt noch auf der Anlage befindlichen alten Schulgebäude abgerissen werden und ökologisch wie energetisch hochwertigen Neubauten Platz machen. In dem Gespräch mit Immobilien Bremen war es Zropf und Martin auch wichtig, dass möglichst viel der von Arbeit und Ökologie angelegten Grün- und Gartenflächen erhalten bliebe. „Die Rosenführungen bei Arbeit und Ökologie gehören zu den beliebtesten Veranstaltungen, die möchten wir auch in den Bauphasen möglichst erhalten“, betonen die beiden Vorstände. Auch die jetzt bestehende Kinderwildnis und der Teich sollen möglichst unberührt bleiben.

„Wir befinden uns in einem Prozess“, sagt Gunnar Zropf. Die beiden altgedienten Vorstandsmitglieder des Bus rechnen damit, dass das neue, schöne Bürger- und Sozialzentrum erst zum Ende der Dekade in neuem Glanz erstrahlen kann.

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