Seit mehr als zehn Jahren steht der Huchtinger Dorfkrug, einst Mittelpunkt vieler Feiern und Feste im Stadtteil, nach einem Brand leer. Kein schöner Anblick für Besucher, die über die Kirchhuchtinger Landstraße in den Stadtteil einfahren, finden die Mitglieder des Fachausschusses Bau und der Beirat Huchting. Auch Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann wünscht sich lieber heute als morgen eine vernünftige Lösung für das alte Gebäude. Allerdings: Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz. „Die Stadt Bremen kann hier nicht viel tun“, bestätigte auch Dörthe Halves von der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung. Halves erklärte, dass der Dorfkrug mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt wurde, der Anbau genießt Ensembleschutz.
Keine Grundschule, keine Kita
2018 hatte der Beirat angeregt, die benachbarte Grundschule auf dem Gelände zu erweitern. Diese Pläne waren auch von der Bemer Verwaltung aufgegriffen worden, doch die Verhandlungen mit dem Eigentümer scheiterten. Anfang der 2020er-Jahre hieß es, hier könne ein Kindergarten gebaut werden. Auch diese Pläne liegen inzwischen auf Eis.
Grund genug für einen Antrag von Beiratsmitglied Michael Horn (Linke), die zuständige senatorische Behörde aufzufordern, dem Beirat mit Bezug auf das Ortsgesetz die Frage zu beantworten, wie es der Senat bewertet, dass der Dorfkrug in Huchting seit mehr als zehn Jahren leer steht. Und das, obwohl im Stadtteil parteiübergreifend die Forderung besteht, das Gebäude einer Nutzung zuzuführen.
Andere Immobilien entwickelt der Investor
Weiterhin fordert der Fachausschuss vom Beirat die Beantwortung der Frage, ob der Senat Möglichkeiten sieht, Druck auf den Eigentümer auszuüben mit dem Ziel, den Leerstand des Dorfkruges zu beenden. Und letztendlich will der Fachausschuss über den Beirat erfahren, wie es der Senat beurteilt, dass der Eigentümer der Immobilie als Investor andere Immobilien entwickelt, und das sogar im Namen der Stadt, wohingegen andere Gebäude seit Jahren leer stehen. Das trifft etwa auf das Güldenhaus-Quartier und die Dete in der Neustadt und den Huchtinger Dorfkrug zu. Die Entscheidung, die Fragen dem Bremer Senat vorzulegen, fiel einstimmig.