- Wo gibt es die meiste Kritik?
- Was ist das Positive an der Rampe?
- Was ist mit Studierenden, die per Rad in die City kommen?
- Wie soll der Radverkehr geleitet werden?
- Was ist mit den Themen Sicherheit und Belüftung?
- Was wird aus dem Wochenmarkt?
- Wie sieht der Zeitplan aus?
- Wann und wo ist mehr zu erfahren?
Im Stadtentwicklungsausschuss des Beirates Mitte stand in der jüngsten Sitzung im Paritätischen ein Thema auf der Agenda, das in der Stadt kontrovers diskutiert wird: die geplante Umgestaltung des Domshofs. Zu Diskussionen über das mit 4,5 Millionen Euro veranschlagten Projektes kam es auch bei der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses.
Wo gibt es die meiste Kritik?
Vor allem geht es um die drei Meter hohe Rampe, die den Eingang zum Fahrrad-Parkhaus auf dem Domshof markieren soll. Über 70 Meter hinweg gibt es im nordöstlichen Teil des Domshofs einen sanften Anstieg auf diese Höhe. Debattiert wurde auch über das Alex auf dem Domshof. Während SPD-Beirätin Birgit Olbrich etwa fragte, weshalb diese System-Gastronomie nicht angefasst worden sei, wurde das Alex von seinen Fans verteidigt. Sie lobten ein Plätzchen an der Sonne mit Ausblick auf den Wochenmarkt. Wahrscheinlich müssten für die geplante Rampe Tische und Stühle der Alex-Außengastronomie verlagert werden, räumte Innenstadtkoordinator Carl Zillich ein.
Von den interessierten Bürgern und auch Beiratsmitgliedern, die die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses verfolgten, wurde moniert, dass die Sichtachse von den Wallanlagen über die Bischofsnadel bis hin zum Dom durch diese Wand teilweise blockiert werden würde. So auch der Kritikpunkt von Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki in einer Anhörung. Das Architektur-Büro Sowatorini Landschaft, das für den Gewinner-Entwurf des Wettbewerbes verantwortlich zeichnet, hat den Entwurf wie gefordert bereits noch einmal nachgeschärft und die Höhe der geplanten Wand vermindert. Der Dialog mit dem Landesdenkmalpfleger soll zudem fortgesetzt werden.

Visualisierung zur Umgestaltung Domshof. Rathaus im Fokus: Eine Perspektive aus nächster Nähe.
Was ist das Positive an der Rampe?
Da das Nachpflanzen von Bäumen auf dem Domshof wegen des unterirdischen Bunkers nur begrenzt und auch nur am unteren Teil, in der Nähe des Doms auf dem Weg zum Ratskeller, möglich sein wird, soll die mit einer Balustrade begrenzte Rampe mit großen Bäumen begrünt und teilweise auch als Veranstaltungsfläche genutzt werden. Der Zugang sowohl zum Fahrrad-Parkhaus als auch zum Dach der Rampe soll über einen Fahrstuhl zu erreichen und damit barrierefrei sein. Da der großzügig gestaltete Eingang des Fahrrad-Parkhauses auch nachts beleuchtet werden soll, sieht Senatsbaudirektorin Iris Reuther keine Gefahr, dass dort ein Angstraum entstehen könnte. Auch diese Befürchtung war vonseiten der Zuhörerschaft geäußert worden.
An der linken und rechten Seite des Platzes sollen weitere, kleinere Ein- und Ausgänge für Fluchtwege aus dem Parkhaus entstehen. Stichwort Barrierefreiheit: Im Zuge der Umbau-Maßnahmen sollen auch die hinderlichen Bordsteine auf dem Domshof eingeebnet werden und durch verschiedenfarbiges, recyceltes Pflaster ersetzt werden. Dort, wo in der Nähe des Doms Bäume gepflanzt werden, soll auch ein ganzjährig betriebener Genuss-Pavillon, erbaut aus nachhaltigen Materialien, entstehen.
Was ist mit Studierenden, die per Rad in die City kommen?
Auch hier räumte Zillich ein, dass eine Übergangslösung gefunden werden müsse, wenn rund 1400 Studierende ins Gebäude der Norddeutschen Landesbank zögen. Sollte das Fahrrad-Parkhaus noch nicht fertiggestellt sein, so Zillich, könnte die Tiefgarage unter der Landesbank als Abstellplatz genutzt werden. Auf jeden Fall müssten Alternativen angeboten werden.
Wie soll der Radverkehr geleitet werden?
Vom Wall kommend soll der Radverkehr auf der rechten Seite, vor der Deutschen Bank, entlang geführt werden. Ziel ist es, dass sich Rad- und Fußverkehr vor der Außengastronomie des "Manufactum" und der "Markthalle 8" nicht ins Gehege kommen. Die sogenannten Gebäude-Vorzonen sollen dem Fußverkehr vorbehalten bleiben.
Was ist mit den Themen Sicherheit und Belüftung?
Im Fahrrad-Parkhaus soll ein Concierge für Sicherheit sorgen. Belüftungsanlagen seien bereits aus den 1970er-Jahren vorhanden, aus der Zeit, als der unterirdische Bunker noch als Auto-Parkhaus genutzt wurde.
Was wird aus dem Wochenmarkt?
Je nach Wochentag soll der Wochenmarkt mit zwei oder, am Hauptverkaufstag Sonnabend, mit vier Reihen bespielt werden. Dabei soll die Abgrenzung der Stände über Marksteine erfolgen. Wichtig ist Innenstadtkoordinator Zillich nach eigenen Angaben, dass der Domshof weiterhin ein "erlebbarer Platz" bleibt, auf dem öffentliche Veranstaltungen und, wie eben kürzlich, große Demonstrationen stattfinden können. Auch die Zuwegung ist laut Lars Jansen, beim Großmarkt als Fachbereichsleiter für die Wochenmärkte zuständig, kein Problem. Das gelte zudem für Infrastruktur und Stromanschlüsse des Wochenmarktes. Einige Fahrzeuge der Marktbeschicker könnten zudem auch in der Violenstraße parken, der Rest auf dem Domshof.
Wie sieht der Zeitplan aus?
Laut Innenstadtkoordinator Zillich besteht die Hoffnung, dass man bis zum 1. Oktober 2026 schon ein großes Stück vorangekommen ist. Dieses Jahr wird noch das Planungsjahr sein, 2025 sollen die Umbauarbeiten beginnen.
Wann und wo ist mehr zu erfahren?
Ab Montag, 5. Februar, werden die Entwürfe zur Umgestaltung des Platzes im Foyer des Siemens-Hochhauses am Herdentorsteinweg gezeigt. Am Sitz der Bausenatorin wird am 27. Februar eine öffentliche Informations- und Diskussions-Veranstaltung über die Umgestaltung des Domshofes im Rahmen eines Stadt-Dialogs stattfinden.