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Teilumzug der Uni Beispiele aus anderen Städten

Ein City-Campus wäre für die Bremer Innenstadt etwas Neues, in vielen anderen Städten ist er gelebter Alltag. Diese Erfahrungen haben Leipzig und Bochum mit ihren Uni-Einrichtungen im Herzen der Stadt gemacht.
25.11.2022, 05:00 Uhr
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Beispiele aus anderen Städten
Von Björn Struß

Ein Campus in der City – was in Bremen eine neue Idee für die Innenstadt ist, ist in anderen deutschen Städten bereits gelebter Alltag. Die seit 1409 bestehende Universität Leipzig befindet sich seit jeher im Herzen der Stadt. Mit dem Neuen Augusteum und dem Paulinum entstanden zwischen 2007 und 2017 markante Aushängeschilder – für die Stadt und die Universität. In diesen Dimensionen plant Bremen nicht. Die Vor- und Nachteile, das Studentenleben und die Wissenschaft in der Innenstadt zu verankern, kennt Leipzig wie kaum eine andere Stadt.

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„Für uns ergeben sich daraus viele Möglichkeiten zur Begegnung, nicht nur untereinander und mit Menschen aus den anderen Wissenschaftseinrichtungen, sondern auch mit den Bürgerinnen und Bürgern“, erklärt Matthias Middell, Prorektor für Campusentwicklung der Uni Leipzig. Der moderne Innenstadt-Campus sei nicht nur ein Anziehungspunkt für Leipziger, sondern auch für Besucher der Stadt. Die Hochschule habe eine Tradition entwickelt, die eng mit dem Kultur-, Handels-, Sport- und Medien-Leben der Stadt verbunden sei. Middell verschweigt aber auch nicht die Nachteile: „Mit der Verortung in der Stadt ging natürlich eine gewisse Zerstreuung des Campus einher.“

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Ein interessanter Vergleich ergibt sich auch bei einem Blick auf die Ruhr-Universität Bochum (Rub). Ähnlich wie die Uni Bremen entstand auch die Rub nach dem Zweiten Weltkrieg am Stadtrand nahe der Autobahn. Im Jahr 2013 bezog die Uni ein Gebäude in der Innenstadt, den sogenannten „Blue Square“. Hintergrund war ein erhöhter Platzbedarf wegen eines doppelten Abiturjahrgangs in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig sollten Stadt und Rub enger miteinander verbunden werden. Bis dato sei die Universität für einige Bürger wie ein Fremdkörper gewesen, sagt Rub-Sprecher Jens Wylkop.

„Studentisches Leben und Flair bereichern die Innenstadt“, meint Wyklop. Neben der besseren Erreichbarkeit für Studenten habe der neue Standort auch zu einer besseren Sichtbarkeit der Rub in der Stadtgesellschaft geführt. Wyklop benennt Probleme: „Bei einem offenen Haus mitten in der Stadt gibt es auch mal Schwierigkeiten, beispielsweise mit Vandalismus oder übernachtenden Obdachlosen.“ Die Betreuung als Veranstaltungsort sei zudem personell aufwendig. Heute nutzt die Rub zwei weitere Gebäude in der Innenstadt. Zudem plant Bochum ein „Haus des Wissens“. Wenn dies fertig ist, will die Rub ihren „Blue Square“ aufgeben.

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