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Ausbildung für Geflüchtete Einstiegschance in die Altenpflege

13 Geflüchtete im Alter zwischen 18 und 31 werden derzeit zu Altenpflegehelfern ausgebildet. Ein Projekt, das durch den Senat finanziert wird und am Ende allen nützen soll.
12.10.2018, 20:18 Uhr
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Von Kornelia Hattermann

Von einer „Win-win-Situation“ spricht Holger Wendel, der Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums für den bremischen öffentlichen Dienst (AFZ), in der Schule für Altenpflege der Bremer Heimstiftung. Dort ist jetzt ein Projekt gestartet, dass Geflüchteten eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer ermöglichen und gleichzeitig Arbeitskräfte in der Pflege gewinnen will. 13 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 31 Jahren aus zehn verschiedenen Ländern haben ihre 15-monatige Ausbildung begonnen.

Das AFZ und die Bremer Heimstiftung kooperieren zum ersten Mal. „Bisher standen wir vor einem Dilemma“, erklärt Holger Wendel. Für eine einjährige Einstiegsqualifizierung, die Basis für einen Übergang in eine dreijährige Altenpflegeausbildung ist, fehlten den meisten Geflüchteten die Zugangsvoraussetzungen: ein qualifizierter Abschluss und entsprechende Deutschkenntnisse. Deshalb gab es dafür keine Finanzierung und die bereitgestellten Plätze konnten nicht besetzt werden.

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Dieses neue Angebot nun erleichtert Geflüchteten den Einstieg in den Pflegeberuf. Als Voraussetzung reichen ein Sprachniveau, das B 1 entspricht, ein Schulabschluss auch aus der Heimat, und vor allem das Interesse am Pflegeberuf. Die 13 Auszubildenden seien unglaublich motiviert, das habe sie schon in den ersten Tagen festgestellt, betont Hemavathany Steinfatt, Ausbildungsleiterin der Bremer Heimstiftung.

Die Ausbildung zur Altenpflegehelferin dauert in diesem Fall 15 Monate, normalerweise sind es zwölf Monate, und beinhaltet zusätzlichen Deutschunterricht am Sonnabend. Außerdem wird sozialpsychologische Begleitung angeboten. Die Fluchterfahrung, das Alleinleben oder familiäre Probleme könnten in der Ausbildung nicht aufgefangen werden, betont Steinfatt.

Vorausgegangen war ein vierwöchiges Praktikum, in dem sich die Bewerberinnen und Bewerber orientieren und beweisen konnten. Mit 45 Bewerbern waren Gespräche geführt worden, das Interesse sei noch viel größer gewesen, erklärt Sandra von Atens vom AFZ. Die Bremer Heimstiftung stellt die Räume, die Lehrkräfte für den theoretischen Unterricht und in sieben Einrichtungen die Plätze für die Praxiseinsätze.

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„So geht Zukunft“, sagt Alexander Künzel, Seniorvorstand der Bremer Heimstiftung. Und: „Eine Maßnahme, die allen nützt“, ließ Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne) ausrichten. Finanziert wird die Ausbildung durch das vom Senat beschlossene Programm zur Hilfe für Einstiegsqualifizierung für junge Geflüchtete.

Interessierte Geflüchtete können bis 15. November noch nachträglich in die Ausbildung einsteigen. Bewerbungen gehen an susanne.unbehau@afz.bremen.de.

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