Bürger- und Fraktionsanträge dominierten die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Schwachhauser Verkehrsausschusses. Alle einte dabei das Ziel, den Stadtteil für Radfahrer sicherer und komfortabler zu gestalten.
Parkverbot an der H.-H.-Meier-Allee
Auf einem etwa 50 Meter langen Abschnitt zwischen Wätjenstraße und der Fußweganbindung zur Depkenstraße wünscht sich ein Bürger perspektivisch ein Halteverbot für Autos. Als Ausgleich dafür könnte seiner Ansicht nach der frühere gepflasterte Radweg nördlich des Fußwegs als Parkstreifen für Autos ausgewiesen werden. Zur Begründung seines Antrags erklärte er, dass auf der im Zweirichtungsverkehr befahrbaren Premiumfahrradroute zahlreiche Radfahrer unterwegs seien, die sich in besagtem Abschnitt wegen der parkenden Autos mit einer Fahrbahnbreite von gut drei Metern begnügen müssten. Und das führe regelmäßig dazu, dass sich entgegenkommende Fahrräder und insbesondere Lastenräder behinderten oder ausweichen müssten. Der Verkehrsausschuss hielt die Ausführungen des Antragstellers für nachvollziehbar und verabschiedete einen entsprechenden Prüfauftrag an das Amt für Straßen und Verkehr.
Haltelinien für wartende Radfahrer
Dort, wo sich Schwachhauser Heerstraße, Kirchbachstraße und Schwachhauser Ring kreuzen, ist es für Radfahrer oft nicht ganz ungefährlich, an einer roten Ampel zu warten, erläuterte ein weiterer Bürger in einem Antrag. Das liege daran, dass die wartenden Radfahrer bis an den Fahrbahnrand vorfahren müssen, um den Drücker für die Ampel zu bedienen – denn das bedeute, dass sie mit ihrem Rad auf dem querenden Radweg warten müssen. Dadurch behinderten sie aber wiederum die dort fahrenden Radfahrer, die oftmals auf den Gehweg ausweichen würden.
Der Vorschlag des Antragstellers lautete deshalb, vor den querenden Radwegen eine Haltelinie zu ziehen und außerdem die Pfeiler mit den Drückern an eben diese Haltelinien zu versetzen. Der Ausschuss verabschiedete einen Prüfauftrag ans ASV, erachtete die Situation an der Kreuzung aber als grundsätzlich kniffelig. Klaus-Peter Land (Grüne) mahnte an, dass durch die Verlegung des Wartebereichs für Radfahrer der Fußgängerverkehr beeinträchtigt werden könnte.
Er warb deshalb für eine sogenannte Videodetektion, die Radfahrer erkenne und den Drücker somit überflüssig mache. Eine gute, wenngleich vergleichsweise kostspielige Lösung, räumte er ein. Jörg Findeisen (CDU) sah das Problem ebenso wie Land auf die Gehwege ausgelagert, die dann insbesondere in Höhe der Apotheke noch enger werden würden. Es gelte deshalb, zunächst Verbesserungsvorschläge des ASV abzuwarten. Das tut das Ortsamt allerdings schon seit Ende November, wie Leiter Ralf Möller berichtete. Er habe die Behörde seinerzeit bereits um eine erste Einschätzung gebeten, aber bislang noch keine Antwort erhalten.
Schutzstreifen an der H.-H.-Meier-Allee entfernen
Da sich die H.-H.-Meier-Allee in Höhe der Post auf beiden Seiten verjüngt, wird es hier für Fahrradfahrer auf den Schutzstreifen schnell zu eng, kritisierte ein Bürger. Denn der gesetzlich vorgeschriebene Überholabstand von 1,5 Metern zwischen Autos und Radfahrern könne hier aus Platzgründen nicht eingehalten werden. Er empfehle deshalb, die Schutzstreifenmarkierung in diesen Bereichen zu entfernen. Denn die lasse viele Autofahrer glauben, dass es ausreiche, wenn Rad- und Autofahrer auf ihrer jeweiligen Seite der Markierung blieben.
Da der Ausschuss die Schutzstreifen allerdings mehrheitlich für einen wichtigen Sicherheitsaspekt im Radverkehr hielt, folgte er dem Vorschlag nicht. Die Idee des Antragsstellers, das Verkehrszeichen 277.1 – Überholverbot von Fahrrädern für den Autoverkehr - als Piktogramm auf die Fahrbahnen auftragen zu lassen, fand indes allgemeinen Anklang im Ausschuss und ging als Prüfauftrag ans ASV.
Poller für die Graf-Moltke-Straße
Schauplatz eines weiteren Bürgerantrags war die Graf-Moltke-Straße in Höhe der Hausnummer 72. Hier bat der Antragsteller, einen Poller zwischen Gehweg und Rad-Schutzstreifen aufzustellen, um das regelmäßige Falschparken zu unterbinden. Denn dadurch entstünden hier immer wieder gefährliche Situationen für Radfahrer. Der Ausschuss stand geschlossen hinter der Idee, musste aber keinen Prüfauftrag ans ASV entsenden, da Ortsamtsleiter Ralf Möller sich bereits im Vorfeld zur Sitzung mit der Bitte um eine Einschätzung ans ASV gewandt hatte. Das hatte prompt reagiert und eine Schraffur für den Bereich in Aussicht gestellt. Zusätzlich sollen dort zwei Baken aufgestellt werden.
Fahrradparken an der Uhlandstraße
Da an der Uhlandstraße häufig Fahrräder auf den Gehwegen abgestellt werden, hat die Grünen-Fraktion im Verkehrsausschuss gefordert, geeignete Flächen auf der Fahrbahn für das Abstellen von Rädern auszuweisen. Realisieren ließe sich die Maßnahme aus dem Stadtteilbudget, hieß es in dem Antrag weiter. Im Grunde genommen sei die Straße ein kompletter Sanierungsfall, erklärten die Grünen. Um aber zumindest etwas barrierefreie Fläche für den Fußverkehr zu schaffen seien die beantragten Fahrrad-Abstellmöglichkeiten zumindest ein kleiner Schritt zu einer besseren Lebensqualität in der Straße. Da die Maßnahme den Wegfall von Parkplätzen mit sich bringen würde, votierte die CDU gegen den Vorschlag. Das Thema muss somit im gesamten Beirat erneut erörtert werden.