Die temporäre Sperrung des Baumschulenwegs, eine Ladezone in der Hartwigstraße und die Sanierung der Carl-Schurz-Straße waren Schwerpunktthemen auf der jüngsten Sitzung des Schwachhauser Verkehrsausschusses. In einem Fall waren sich die Fraktionen einig, zwei Themen wurden vertagt.
Ladezone in der Hartwigstraße
Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) möchte in der Hartwigstraße eine Ladezone für die anliegenden Geschäfte einrichten. Zu diesem Zweck schlägt die Behörde vor, den Seitenstreifen vor den Hausnummern 2 bis 2c montags bis sonnabends zwischen 7 und 19 Uhr zur Halteverbotszone zu erklären. Aktuell halten Zulieferer dem ASV zufolge bevorzugt auf der Fahrbahn oder im Haltestellenbereich und stellen damit eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.
Der Schwachhauser Beiratsausschuss für Verkehr konnte sich auf seiner jüngsten Sitzung nicht einstimmig auf die vom ASV erbetene Stellungnahme verständigen und vertagte die Entscheidung auf die Beiratssitzung am 24. Februar. Hans-Peter Volkmann (CDU) äußerte angesichts des Wegfalls von ohnehin knapper Parkfläche Bedenken gegen die Maßnahme. Seiner Ansicht nach ist gegen das kurzzeitige Parken in zweiter Reihe oder in Einfahrten nichts einzuwenden. Ortsamtsleiter Ralf Möller berichtete dazu, dass die Straßenbahn durch parkende Lieferanten auf der Fahrbahn mitunter behindert werde.
Klaus-Peter Land (Grüne) zeigte sich über den Einwand verwundert, da sich der Beirat seiner Erinnerung nach seit Langem einig sei, dass in der Hartwigstraße ein eingeschränktes Halteverbot für den Lieferverkehr eingerichtet werden soll, sagte er. Seine Fraktionskollegin Gudrun Eickelberg ergänzte, dass es dringend angezeigt sei, Ladezonen einzurichten, da Lieferanten oftmals Rad- und Gehwege zum Parken nutzen würden. Für Fußgänger und Fahrradfahrer führe das unweigerlich zu gefährlichen Ausweichmanövern. Das bestätigte auch Polizeirevierleiter Ralf Raschkewitz. Es habe in der Hartwigstraße bereits einen Unfall in Zusammenhang mit einem Lieferwagen gegeben, berichtete er. Daher befürworte er die vom ASV vorgeschlagene Maßnahme, zumal der Seitenstreifen außerhalb der Halteverbotszeiten weiterhin zum allgemeinen Parken zur Verfügung stehe.
Sanierung der Carl-Schurz-Straße
Zum Dauerthema „Sanierung der Carl-Schurz-Straße“ lagen dem Schwachhauser Verkehrsausschuss jetzt zum ersten Mal Zahlen vor. Die hatten die Stadtteilpolitiker beim Amt für Straßen und Verkehr angefordert, um sich ein konkretes Bild davon machen zu können, was eine Sanierung der desolaten Straße kosten würde. Insgesamt geht das ASV von rund 566.000 Euro für den Ausbau des Pflasters, eine neue Asphaltdecke und eine Rinnensanierung aus.
Ein provisorischer Asphaltstreifen, um dessen Prüfung der Ausschuss ebenfalls gebeten hatte, ist aus Sicht des ASV nicht sinnvoll, da sich die Kosten dafür aufgrund der verformten Fahrbahn kaum von denen einer Vollsanierung unterscheiden würden.
Der Verkehrsausschuss hatte im vergangenen Jahr angesichts des dringenden Sanierungsbedarfs der Carl-Schurz-Straße erwogen, sich über das Stadtteilbudget an den Kosten zu beteiligen. Wenngleich sich die Fraktionen einig waren, dass es nicht Aufgabe des Beirats sei, Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren, kamen sie dennoch überein, sich aufgrund der Bedeutung der Carl-Schurz-Straße als Schulweg an den Kosten beteiligen zu wollen. Vom ASV erwartet der Ausschuss nun im nächsten Schritt ein Sanierungskonzept für den gesamten Straßenquerschnitt.
Schulwegsicherung Baumschulenweg
Um die Sicherung eines weiteren Schulwegs ging es bei der Diskussion zur temporären Sperrung des Baumschulenwegs. Die fordern Eltern und Lehrer der dort ansässigen Grundschule, da hier eine erhöhte Unfallgefahr während der Bring- und Abholzeit bestehe. Im Dezember hatten sie, wie berichtet, mit einer Protestaktion dafür geworben, mittels umklappbarer Poller für mehr Sicherheit vor der Grundschule zu sorgen.
Nicht alle Anlieger des Baumschulenwegs zeigten sich bei der Ausschusssitzung von dem Vorschlag der Schule überzeugt, die Straße zweimal täglich zu sperren. Sebastian Stern, Geschäftsführer des Sportvereins Bremen 1860, wäre gerne vorab in die Diskussion einbezogen worden, kritisierte er. Die geltende Tempo-10-Regelung in der Straße halte er zudem für ausreichend. Eine temporäre Sperrung birgt seiner Meinung nach die Gefahr, sich negativ auf die umliegenden Straßen auszuwirken. Schulleiter Lars Beulke sah diesbezüglich keinen Grund zur Sorge, da die Sperrungen lediglich für jeweils 20 Minuten angedacht seien. Seiner Beobachtung nach hielten sich 95 Prozent der Autofahrer nicht an das Tempo-10-Gebot. SPD und Grüne unterstützten das Anliegen der Schule ausdrücklich. Priorität müsse hier eindeutig der Schutz der Kinder haben, argumentierte Jörg Henschen (SPD), der einen Umweg für die Vereinsmitglieder vor diesem Hintergrund für zumutbar hielt.
Nach Ansicht der CDU-Fraktion wäre am Baumschulenweg in erster Linie eine verstärkte Tempo-Überwachung angezeigt, um die Problematik in den Griff zu bekommen. Die Idee einer temporären Sperrung sei nicht neu und seinerzeit bei vielen Anwohnern auf erhebliche Bedenken gestoßen, erinnerte Hans-Peter Volkmann. „Wir sagen nicht grundsätzlich nein, aber wir fordern vorab eine breite Diskussion“, betonte sein Fraktionskollege Jörn Linnertz. Der Beirat dürfe keinesfalls an den Anliegern vorbei entscheiden.