Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Glasfaserausbau in Bremen-Nord Schnelles Internet: Deutsche Giganetz hält an Ausbauplänen fest

Seit einiger Zeit versucht die Deutsche Giganetz, Nordbremerinnen und Nordbremer für einen schnellen Internetanschluss zu gewinnen. Doch die sind zurückhaltend. Was das für den Ausbau bedeutet.
05.08.2024, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Schnelles Internet: Deutsche Giganetz hält an Ausbauplänen fest
Von Aljoscha-Marcello Dohme

"Das rasend schnelle Glasfasernetz für Bremen-Nord." So bewirbt die Deutsche Giganetz ihre Dienstleistungen aktuell im Internet. Wann Kundinnen und Kunden des Unternehmens davon profitieren können, ist allerdings auch nach Abschluss der sogenannten Bündelungsphase noch immer vollkommen offen.

Damit sich der Ausbau für die Gesellschaft wirtschaftlich rechnet, müssen mindestens 35 Prozent der Haushalte einen entsprechenden Vertrag abschließen. In Vegesack wollte die Giganetz diese Quote bis Ende Mai erreichen. Wie viele Kontrakte das Unternehmen bisher generieren konnte, lässt Unternehmenssprecherin Carmen Fesenbeck auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN allerdings offen. Gleiches gilt für die Quoten in Blumenthal und Burglesum. Für den nördlichsten Bremer Stadtteil lässt sich diese Information – wenn auch veraltet – immerhin auf der Internetseite des Konzerns finden: Zum 3. Juni haben demnach 30 Prozent der Haushalte in Blumenthal einen Anschluss gebucht.

Erst Blumenthal, dann Vegesack

Trotzdem hält die Deutsche Giganetz an ihren Ausbauplänen fest. "Wir befinden uns in der Detailplanung für Blumenthal und hoffen, dort bald mit Bauaktivitäten starten zu können, um diese dann in Vegesack, hoffentlich zu Beginn des kommenden Jahres, fortführen zu können", so Fesenbeck. Wie der Zeitplan für Burglesum aussieht, lässt sie ebenfalls offen. Auf seiner Internetseite teilt das Unternehmen jedoch mit, den Ausbau dort im Frühjahr 2025 starten zu wollen.

Während die Deutsche Giganetz noch plant, ist das Oldenburger Unternehmen Glasfaser Nordwest bereits mit dem Ausbau begonnen. So wird etwa seit Februar im Bereich Weserstrandstraße/Rönnebecker Straße gearbeitet und seit Mai rund um die Mühlenstraße und den Neuenkirchener Weg. Die von EWE und Telekom gegründete Gesellschaft geht davon aus, dass der Ausbau in diesen Bereichen im Frühjahr 2025 abgeschlossen werden kann. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde der Bau eines sogenannten Verteilernetzes für Vegesack beendet. Im Gegensatz zur Deutschen Giganetz nutzt Glasfaser Nordwest die Leitungen allerdings nicht selbst. Stattdessen werden sie von der Telekom, dem EWE-Partner SWB sowie dem Telekommunikationsanbieter 1&1 gebraucht.

Und weil der Ausbau für diese Anbieter eben schon begonnen hat, möchte so mancher Nordbremer seinen Vertrag mit der Deutschen Giganetz wieder kündigen und zu einem anderen Unternehmen wechseln. Doch das ist nicht so ohne Weiteres möglich. Das Problem: In den meisten Fällen ist die Widerrufsfrist längst abgelaufen. Damit ist die Kundin beziehungsweise der Kunde an die Deutsche Giganetz gebunden. Es sei denn, der Konzern zieht sich aufgrund einer veränderten Marktsituation aus dem Bremer Norden zurück. Dann würden die Kontrakte aufgelöst werden, informierte ein Unternehmensvertreter den Vegesacker Beirat im Februar.

Rückzug und Ausbau in anderen Bundesländern

Ähnliche Fälle hat es in anderen Bundesländern bereits gegeben. So hat sich das Unternehmen beispielsweise aus dem bayerischen Altötting zurückgezogen. Grund hierfür seien die Aktivitäten eines anderen Anbieters. Auch im sächsischen Eilenburg hat die Giganetz den Ausbau gestoppt. Maßgeblich für die Entscheidung sei das geringe Interesse gewesen. Genauso wie in Bremen-Nord wollte das Unternehmen auch dort zunächst einen Vertrag mit mindestens 35 Prozent der Haushalte abschließen, bevor die Arbeiten starten. Am Ende der Nachfragebündelung hätten sich jedoch nur knapp 15 Prozent für einen Glasfaseranschluss entschieden.

In Rottenburg an der Laaber (Landkreis Landshut) sowie in Neufahrn in Niederbayern hat die Deutsche Giganetz die Quote von 35 Prozent nach eigenen Angaben erreicht. Trotzdem hat sich das Unternehmen aus beiden Orten zurückgezogen. Begründet hat der Konzern den Schritt auch hier mit den Bemühungen eines anderen Anbieters.

In anderen Kommunen läuft der Ausbau dagegen. Gearbeitet wird nach Unternehmensangaben zum Beispiel im hessischen Bad Camberg, in Lehrte (Region Hannover) sowie im bayerischen Pfaffenhofen. Abgeschlossen sind die Arbeiten etwa im hessischen Schöneck sowie im baden-württembergischen Abstatt.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)