Nachdem jahrelang Stillstand auf dem Oeversberg herrschte, tut sich nun etwas auf der Bezirkssportanlage in Grohn: Seit dieser Woche sind Handwerker dabei, den Rotgrandplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen.
"Das ist ein so wichtiger Schritt, auf den wir fast Jahrzehnte gewartet haben", sagt Reimund Kasper, der sich für den Kreissportbund Bremen-Nord um den Oeversberg kümmert. "Trotz der Wetterlage sind die Handwerker sehr fleißig und mit einem großen Maschinenpark vor Ort. Darüber sind wir wirklich sehr froh." Nach den Worten von Karen Stroink, Sprecherin von Sportsenator Ulrich Mäurer (SPD), sollen die Arbeiten an dem Kunstrasenplatz noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Reimund Kasper würde das freuen. "Wir hoffen sehr, dass der angestrebte Zeitplan eingehalten wird", sagt er. "Dann könnte der Kunstrasenplatz bereits in der Wintersaison genutzt werden."
Neben dem Kunstrasenplatz werden in diesem Jahr auch die Zäune an den Rasenplätzen saniert. "Der Zaunbauer beginnt seine Arbeit Mitte August", sagt Karen Stroink. "Die Handwerker benötigen für den Rückbau und die Wiederaufstellung schätzungsweise bis Herbst." Darüber hinaus soll die Zufahrt befestigt werden. "Der Umweltbetrieb Bremen geht davon aus, dass die Arbeiten im Herbst abgeschlossen sein werden", so Stroink.
Nach wie vor unklar ist allerdings, wie die BMX-Bahn saniert werden kann. Im März informierte eine Vertreterin des Sportamtes den Beirat darüber, dass sich der Umweltbetrieb Bremen nicht um die Arbeiten kümmern könnte. Um die Anlage auf Vordermann zu bringen, brauche es einen Spezialisten. Der Vegesacker BMX-Club habe entsprechende Kontakte und wolle die an die Behörde weiterleiten, sagte dessen Vorsitzender Jens Mühlner im März. Laut Karen Stroink wollen Behörde und Vegesacker BMX-Club in den kommenden Wochen gemeinsam über das weitere Vorgehen entscheiden. Ob die Bahn noch in diesem Jahr saniert werden kann, ist allerdings ungewiss. "Die Anlage ist jedoch voll nutzbar, daher kämen keine Nachteile auf den Sportverein zu, sollte die Sanierung nicht mehr in diesem Jahr abgeschlossen werden können", sagt sie.
Definitiv verzögern wird sich der geplante Anschluss der Bezirkssportanlage an das Trinkwasser- und Abwassersystem. Bisher müssen die Vereine zu Turnieren oder Punktspielen einen Kanister mit Trinkwasser mitbringen, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich vor Ort einen Kaffee zu kochen oder ein Glas abzuspülen. Damit das künftig nicht mehr nötig ist, sollen etwa die Blockhütte auf den Fußballplätzen sowie der Container der BMX-Fahrer an die Trinkwasserversorgung und das Abwassersystem angeschlossen werden. "Die Blockhütte ist allerdings in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli abgebrannt", sagt Kasper. Ausgelöst wurde das Feuer laut Polizeisprecher Nils Matthiesen durch einen technischen Defekt.
Doch die abgebrannte Blockhütte ist nicht das einzige Problem. Nach wie vor ist unklar, wie es mit dem Umkleidetrakt weitergeht. Das Gebäude wird von Immobilien Bremen verwaltet und wurde in das Gebäudesanierungsprogramm 2023 aufgenommen. In einem ersten Schritt muss herausgefunden werden, ob der Trakt saniert werden kann oder neugebaut werden muss. Mit einem Ergebnis hierzu rechnet Immobilien Bremen im Herbst. Erst wenn die Zukunft des Umkleidegebäudes geklärt ist und die Blockhütte wieder steht, wollen die Vereine sich um den Trinkwasser- beziehungsweise Abwasseranschluss kümmern.
Ohnehin sind hierfür noch einige Planungsschritte nötig. Ein Thema ist unter anderem die Niveaulage der Blockhütte. "Das Gelände fällt zur Lesum hin deutlich ab", sagt Reimund Kasper. "Um das Abwasser wegzubekommen, müssten wir eine Hebeanlage einbauen lassen." Das wäre allerdings nicht zu finanzieren. Deshalb müsse geschaut werden, welche Alternativen es gibt. In einem Gespräch mit dem zuständigen Wasserbauingenieur hat Kasper erfahren, dass der Tennis-Bereich, der deutlich höher liegt, an das Abwassernetz angeschlossen werden könnte.
Alles in allem will die Stadt in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro in den Oeversberg investieren. Trotz der gestiegenen Kosten geht das Sportressort davon aus, dass die Summe reichen wird, um alle Maßnahmen realisieren zu können.