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Quartiersmanagement in Grohn Wie die Brandsanierung im Bewohnertreff der Grohner Düne läuft

Auch ein Jahr nach dem Brand im Bewohnertreff der Grohner Düne kann das Quartiersmanagement die Räume noch nicht wieder nutzen. Wie es um die Sanierung steht und welche Ideen es für den Treff gibt.
11.07.2023, 18:00 Uhr
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Wie die Brandsanierung im Bewohnertreff der Grohner Düne läuft
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Von der Decke hängen Kabel, und in der Mitte steht ein riesiger Luftreiniger. "Der Brandschaden ist behoben", sagt Grohns Quartiersmanager Christian Ganske bei einem Blick in den Bewohnertreff. Mittlerweile ist es ein Jahr her, dass dort ein Feuer ausbrach. Auch wenn die Sanierungsarbeiten angelaufen sind, weiß Ganske noch nicht, wann der Bewohnertreff wieder für die Quartiersarbeit genutzt werden kann.

Gebrannt hat es allerdings nicht in dem Raum, in dem zum Beispiel die Foren Wohnen in Nachbarschaften (Win) getagt haben. "Hier gab es ausschließlich Einrußungen", sagt der Quartiersmanager. Anders sieht es in seinem Büro aus, wo sich das Feuer damals in mehrere Richtungen ausgebreitet hat. Der Heizkörper ist nach wie vor pechschwarz. Ebenso sind die Fensterscheiben noch nicht wieder eingesetzt. Stattdessen gibt es ein Provisorium mit Holzbrettern. So lange die Büros nicht genutzt werden können, muss das Team auf andere Räume, etwa im Arbeits- und Lernzentrum oder im Kulturbahnhof, ausweichen.

Laut Teresa Staill ist der Vermieter, Grand City Property, direkt nach dem Brand aktiv geworden und hat alle notwendigen Schritte eingeleitet. "So haben wir zunächst die übliche Brandreinigung auf den Weg gebracht: Nach Erstbegehung durch einen Gutachter haben wir entsprechende Angebote eingeholt, diese beim Gutachter sowie bei der Versicherung zur Freigabe vorgelegt und schnellstmöglich diesen ersten notwendigen Schritt beauftragt", sagt die Unternehmenssprecherin. "Zeitgleich haben wir das Quartiersmanagement aufgefordert, den Bewohnertreff zu räumen, um die Brandreinigung nicht nur von außen, sondern auch von innen vornehmen lassen zu können. Die Fachfirma konnte mit der Brandreinigung im Inneren dann erst verzögert beginnen."

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Die Sanierungsmaßnahmen sind umfangreich. So müssten etwa Böden, Wände, die Elektroinstallation, Wasserleitungen, Fenster, Türen, Sanitäranlagen sowie die Fassade erneuert werden. "Das Angebot des Dienstleisters liegt der Versicherung zur Prüfung und Bestätigung vor", sagt Staill. "Wir erkundigen uns regelmäßig nach dem Fortschritt der Bearbeitung, um die Maßnahmen schnellstmöglich durchführen lassen zu können."

Wenige Schritte von den Büroräumen entfernt befand sich die Fahrradwerkstatt. Doch die kann nur noch eingeschränkt genutzt werden. "Wir haben hier noch keinen Strom", erläutert Quartiersmanager Ganske. Zudem braucht es eine neue Tür. Während des Einsatzes mussten Feuerwehrleute die Tür eintreten, die seitdem notdürftig mit einem neuen Zylinder gesichert wurde. Doch dadurch lässt sie sich nur noch schwer öffnen. Die Fahrräder werden zwischenzeitlich in einem anderen Raum gelagert, den Grand City Property dem Quartiersmanagement kostenfrei zur Verfügung stellt.

Diesen Raum möchte Christian Ganske nicht nur übergangsweise, sondern dauerhaft nutzen. Allerdings müsste er zunächst hergerichtet werden. Derzeit gibt es auch dort keinen Strom. Außerdem wurden die Fenster zugemauert. Sollte der Raum saniert werden, könnte Ganske sich vorstellen, dort Workshops und Veranstaltungen zu organisieren. Dann müssten derartige Angebote nicht mehr im Bewohnertreff stattfinden, wo sie andere Nutzer stören.

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Ideen hat der Quartiersmanager nicht nur für den Abstellraum, sondern auch für den Bewohnertreff. Ihm schwebt vor, dass sämtliche Trockenbauwände, die erst später eingezogen wurden, herausgerissen werden. "Es ist Mittag und trotzdem zappenduster", sagt er. Wären die Wände weg, gäbe es mehr Tageslicht. Zeitgleich entspricht die Gestaltung nicht mehr der heutigen Arbeitsweise des Quartiersmanagements. "Bei uns gilt das Konzept der offenen Tür. Von meinem Schreibtisch habe ich den Eingang bisher aber gar nicht gesehen", erzählt Ganske.

Darüber hinaus bräuchte es auch neue sanitäre Anlagen. "Wir haben keine Toiletten, die für Menschen mit Beeinträchtigung geeignet sind", schildert er. Verbesserungsbedarf sieht er darüber hinaus im Bereich der Küche. "Ideal wäre, wenn man hier mit mehreren Leuten arbeiten könnte, damit die Gesundheitsfachkräfte Workshops anbieten können", sagt der Quartiersmanager.

All diese Ideen hat er bereits auf einer Liste gesammelt und an Grand City Property weitergeleitet. Doch bisher habe er darauf keine Antwort bekommen. "Das stockt gerade, und das ist schon ärgerlich", so Ganske.

Jedoch ließen sich diese Maßnahmen nicht aus der Versicherungssumme finanzieren. "Die Versicherung finanziert ausschließlich den Status quo", sagt er. Deshalb könnte er sich vorstellen, auf Städtebaufördermittel zurückzugreifen, die es im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzeptes Grohn gibt. Lohnen würde sich die Investition laut Christian Ganske in jedem Fall. "Wir wissen, dass es auch in 20 Jahren noch ein Angebot in der Grohner Düne geben wird."

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