Ein Blick auf die Statistik macht es deutlich: Wenn etwas in Vegesack fehlt, dann sind es Kitaplätze. Das Beirat und Behörde trotzdem jedes neue Projekt sorgfältig prüfen, ist genau richtig. Denn eine zweit- oder gar drittklassige Betreuung hat kein Kind verdient. Trotz des Platzmangels muss jedem Mädchen und jedem Jungen der bestmögliche Start ins Leben ermöglicht werden.
Dass sich die Entscheider dem bewusst sind, zeigt das Beispiel der Kita Martinsheide. Allen Beteiligten war sofort klar: Ein Kindergarten in einem Gewerbegebiet ist nicht optimal. Also haben sie zunächst das Für und Wider diskutiert, ehe sie grünes Licht für das Vorhaben gaben.
Dieser Entscheidungsprozess macht einmal mehr deutlich, wie wichtig die Arbeit der Stadtteilparlamente ist. Denn zurecht wies Beiratssprecherin Heike Sprehe darauf hin, dass die Kita nicht gänzlich von Gewerbe umgeben sein wird. Im hinteren Bereich grenzt sie an Wohnhäuser, die in der Hammersbecker Straße stehen. Damit wird klar: Das Gebiet hat einen gänzlich anderen Charakter als etwa das Güterverkehrszentrum in Strom oder die Hansalinie in Hemelingen. Und das spielt wiederum eine entscheidende Rolle, wenn es um den Standort für einen Kindergarten geht.
Solche Impulse kann allerdings nur geben, wer den Stadtteil wie seine Westentasche kennt. Und genau das ist das Pfund der Beiräte. Sie wohnen eben genau dort, wo Projekte realisiert werden sollen. Damit haben sie den Behördenmitarbeitern qua Ortskenntnis einiges voraus. Das ist ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, dass das Gremium bei jedem Vorhaben in Vegesack ein Wörtchen mitzureden hat.