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Städtepartnerschafts-Ausschuss Vegesack: Administrative Bleiweste

Die Partnerschaft mit einem Ort in der Region Odessa sollte weniger bürokratisch umgesetzt werden, meint Björn Josten.
17.08.2024, 06:00 Uhr
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Vegesack: Administrative Bleiweste
Von Björn Josten

Was mal als schnelle und idealerweise nachhaltige Solidaritätsadresse gemeint war, hat nun ziemlich bürokratische Züge angenommen: eine Partnerschaft Vegesacks mit einem Ort aus der Region Odessa. Statt einiger Macher, die das Vorhaben möglichst dynamisch vorantreiben und dann an der Seite von Partnern mit Leben füllen, gibt es nun einen Beiratsausschuss. Einen, der nicht ständig tagen wird und der sich auch um die Partnerschaften mit Marzabotto und Warnemünde kümmern soll.

Klar: Das heißt nicht, dass das Thema zwischen den Sitzungen ruhen muss. Es stellt sich trotzdem die Frage, warum sich die Protagonisten nun ohne Not eine administrative Bleiweste anziehen. Wesentlich effektiver wäre ein Städtepartnerschaftsverein. Erfolgreiche Vorbilder gibt es noch und nöcher. Auch der könnte Partner koordinieren und Mittel einwerben. Und sogar Globalmittel beantragen – wenn es auch schwerfällt, sich vorzustellen, warum das eine gute Verwendung sein sollte. Diese für den Stadtteil vorgesehenen Gelder sind schon jetzt knapp bemessen. Bei den allgemeinen Finanzproblemen in Bremen kann jede Finanzspritze vom Beirat existenzsichernd sein.

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Bremens Partnerschaft mit Odessa ist längst in Sack und Tüten. Warum braucht es noch eine untergeordnete Stadtteilpartnerschaft? Dass Bremen-Nord eine wichtige Rolle in der bestehenden Freundschaft spielen kann, hat sich erst bei den Odessa-Tagen Ende 2023 gezeigt und jüngst bei einem Schülerbesuch von dort. Das Programm für die Teenager fand ziemlich ausgiebig nördlich der Lesum statt. Zudem hat die Oberschule an der Lerchenstraße bereits im Oktober des vergangenen Jahres eine ukrainische Schülergruppe empfangen. Das alles geschah auf Zuruf und war effektiv. Ab jetzt droht die Gefahr, dass gute Projekte schlicht zerredet werden.

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