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Maritime Meile Stellfläche für Wohnmobile gesucht

Der Wohnmobilstellplatz an der Maritimen Meile ist seit dem vergangenen Jahr pandemiebedingt gesperrt. Doch der Beirat möchte Ersatz im Stadtteil, nach Möglichkeit pünktlich zum Hafengeburtstag.
31.01.2022, 18:00 Uhr
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Stellfläche für Wohnmobile gesucht
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Der Wohnmobilstellplatz an der Maritimen Meile ist seit dem vergangenen Jahr pandemiebedingt geschlossen. Doch als dauerhafte Einrichtung war die Anlage ohnehin nicht vorgesehen. Die Stadt will das Grundstück verkaufen, wodurch die Stellplätze verschwinden werden.

Verwaltet wird die Fläche an der Gläsernen Werft von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Die habe sich allerdings im vergangenen Jahr dazu entschlossen, den Platz pandemiebedingt zu sperren, sagt Unternehmenssprecherin Andrea Bischoff auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. Eine entsprechende Beschilderung würde die Nutzer darauf hinweisen. Dennoch wird die Anlage regelmäßig von Wohnmobilisten genutzt. Schließlich sind die Versorgungssäulen nach wie vor in Betrieb und versorgen die Camper sowohl mit Strom als auch mit Wasser. "Unsere für den Bereich zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich allerdings nicht täglich vor Ort befinden", so Bischoff. Deshalb würde die WFB den Betrieb stichprobenartig im Blick behalten. "Sollte gegen aktuelle Vorschriften verstoßen werden, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen", erklärt die Sprecherin. "Solange dies nicht der Fall ist, verzichten wir in der momentan für alle schwierigen Situation auf weitere Maßnahmen." 

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Allerdings war der Stellplatz ohnehin nur als Zwischenlösung vorgesehen, bis das Areal der Bremer Bootsbau Vegesack vermarktet ist, sagte Claudia Kuhn von der Wirtschaftsbehörde während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beirates. Außerdem habe sich der Betrieb in den vergangenen Jahren als Verlustgeschäft für die Wirtschaftsförderung erwiesen.

Eine Alternative für den Stellplatz an der Maritimen Meile könnte eine Fläche am Grohner Jachthafen sein. "Das ist eine Fläche, für die weder die WFB noch das Wirtschaftsressort bislang die Vermarktung übernehmen konnte", so Kuhn. "Zuständig für das Areal sind Immobilien Bremen sowie das Sportamt." Darüber hinaus müsse geprüft werden, ob ein Stellplatz dort Konkurrenz für die Anlage in Lesum bedeute, die sich nicht sonderlich weit vom Jachthafen entfernt befinden würde. "Wir müssen uns grundsätzlich mit der Standortfrage beschäftigen und darüber hinaus auch mit dem Bauamt klären, an welchen Orten etwa aus Hochwasserschutzgründen überhaupt Stellfläche für Wohnmobile möglich sind", erläuterte die Behördenvertreterin. 

Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt informierte das Gremium darüber, dass das Sportamt im vergangenen Jahr seine Bereitschaft signalisiert hat, auf dem Gelände des Jachthafens eine Stellfläche für Wohnmobile zuzulassen. Allerdings habe auch das Sportamt auf die Hochwasserproblematik an der Stelle hingewiesen. "Wenn ich aber zum Beispiel an die Mosel denke, gibt es dort jede Menge Wohnmobilstellplätze an den Ufern. Und die Mosel läuft genauso oft über wie die Weser", sagte Dornstedt. Auf solche Situationen müssten sich Wohnmobilisten einstellen. Deshalb dürfe die Hochwasserproblematik nicht als Problem in den Vordergrund gestellt werden, so Dornstedt.

Das Wirtschaftsressort wolle sich dafür einsetzen, dass die Fläche in Grohn nach Möglichkeit noch in diesem Jahr als Stellfläche zur Verfügung steht, sagte Dirk Kühling von der senatorischen Behörde. "Ob das gelingt, hängt von vielen Faktoren ab." In jedem Fall habe das Ressort in diesem Zusammenhang den diesjährigen Hafengeburtstag im Blick.

"Die Gemengelage ist komplex", sagte Jörn Gieschen, Geschäftsführer des Vegesack Marketing. "Wir kennen das von anderen Stellen in Vegesack, wenn mehrere Instanzen beteiligt sind." Deshalb sei es wichtig, dass der Prozess gemeinsam mit Immobilien Bremen und dem Sportamt zeitnah klar definiert werde. Zudem könne es sinnvoll sein, direkt einen möglichen Betreiber in die Gespräche zu integrieren. "Eventuell geht das sogar mit den Betreibern des Wohnmobilstellplatzes in Lesum", mutmaßte Gieschen. Die Eigentümer könnten ein Interesse daran haben, da sie die Gegebenheiten vor Ort kennen. 

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Dass ein Wohnmobilstellplatz am Grohner Jachthafen bereits zum Vegesacker Hafengeburtstag realisiert werden kann, glaubt Karl Brönnle (Linke) allerdings nicht. "Die Feierlichkeiten finden in einem Vierteljahr statt", sagte er. Bis dahin ließe sich auf dem Areal kein Wohnmobilstellplatz errichten. Auch wenn das Projekt unter anderem wegen der attraktiven Lage eine Perspektive habe, gebe es doch etliche Probleme, die zunächst aus dem Weg geräumt werden müssten. "Die Zuwegung läuft über das Gelände des Jachthafens", sagte Brönnle. Außerdem gebe es auf dem Areal immer wieder Probleme mit Diebstählen, weshalb die Vereinsmitglieder sicherlich nicht erfreut seien, wenn in direkter Nachbarschaft ein Wohnmobilstellplatz entstehen würde. 

Neben Brönnle sprach sich auch Christoph Schulte im Rodde (Grüne) dafür aus, den Stellplatz an der Maritimen Meile offiziell wieder freizugeben. Damit hätten Camper die Möglichkeit, den Hafengeburtstag mit ihrem Wohnmobil zu besuchen.

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