Noch steht das im Bauhausstil erbaute Bootshaus an der Maritimen Meile leer und muss saniert werden. Sobald sämtliche Arbeiten abgeschlossen sind, will die in Gründung befindliche Stiftung Maritim-Unterweser das Haus bespielen und es zu einem Treffpunkt im Stadtteil machen.
"Wir wollen Kunst, Kultur, Denkmalschutz und Denkmalpflege im maritimen Bereich der Unterweser pflegen", sagte Wolfgang Mildner, zweiter Vorsitzender der in Gründung befindlichen Stiftung in dieser Woche im Vegesacker Beirat. "Es gibt hier baugeschichtliche Objekte wie zum Beispiel das alte Bootshaus. Aber auch andere Dinge könnten noch repräsentativ sein und später dazukommen." Doch zunächst wolle sich die Stiftung auf das ehemalige Ruderhaus konzentrieren.
Dabei ginge es den Initiatoren nicht nur darum, das Gebäude zu erhalten, sondern es auch zu öffnen. Geplant seien dort sowohl wechselnde Ausstellungen als auch Vortragsreihen, die die Themen Bauhaus und die Stärken des Spezialschiffbaus an der Unterweser betonen sollen. "Wir kennen bereits jetzt Persönlichkeiten, die das Projekt mit gewissen Ausstellungsstücken und dergleichen unterstützen können, sobald das Haus nutzbar geworden ist", sagte er.
Die Finanzierung der Angebote erfolge über Stifter, die bereits zugesagt hätten, ihre Mittel einzubringen. "Das wird eine Verbrauchsstiftung werden. Das heißt, das Kapital, das eingesammelt wird, wird direkt in das Projekt gebracht", so Mildner. Zudem will die Stiftung Spenden einwerben. Schließlich sei der Zweck des Projektes, der Bevölkerung etwas zu bieten. "Wir planen kein Museum im eigentlichen Sinn, sondern auch eine Begegnungsstätte für Menschen, die sich für maritime Kunst und Bauhaus-Kunst interessieren", so Mildner.
Platz auch geeignet für Festivitäten
Die Stiftung sei auf eine Laufzeit von 60 Jahren ausgelegt. "Deswegen streben wir auch einen Erbpachtvertrag für das alte Bootshaus von 60 Jahren an", erklärte Mildner. Zudem wolle die Stiftung auch die Nutzungsrechte für die Grünfläche in dem Bereich erwerben. "Zumindest soweit sie diesem Zeithorizont für die Stiftung und des alten Bootshauses entspricht", sagte er. Genutzt werden solle die Außenfläche etwa für Veranstaltungen der Stiftung. Neben eigenen Festivitäten wollen die Initiatoren zusätzlich auch Angebote etwa im Rahmen des Hafenfestes oder des Festival Maritim schaffen. Schließlich kämen die Besucher der beiden Veranstaltungen direkt am alten Bootshaus vorbei.
Zudem gebe es die Idee, auf der Grünfläche eine Skulptur des Vegesacker Jungen aufzustellen. "Das soll eine Symbolfigur aus Bronze werden, die etwa 1,70 Meter groß ist", informierte Mildner. Die Skulptur könne etwa als Fotomotiv dienen und so zum "Vegesacker Manneken Pis" werden. Außerdem seien weitere Sitzmöglichkeiten auf der Außenfläche geplant, die der Bevölkerung dauerhaft beispielsweise für ein Picknick zur Verfügung stehen würden.
Darüber hinaus haben die Initiatoren ein Beleuchtungskonzept für die Dämmerungs- und Abendstunden entwickelt. "Wir wollen eine attraktive Beleuchtung der Fenster, der Außenfläche und auch des Vegesacker Jungen schaffen", erläuterte er.
Eine weitere Idee für das Gelände wurde an die Initiatoren herangetragen. "Uns wurde der Vorschlag gemacht, eine Boulebahn zu installieren", erzählte Mildner. "Das gefiel uns aufgrund der Tatsache, dass wir einen Treffpunkt schaffen wollen." Entsprechend seien die Initiatoren offen dafür, den Vorschlag zu realisieren.
Das Landesamt für Denkmalpflege unterstütze das Projekt. "Wir finden die Nutzungsidee hervorragend", sagte Tim Schrader, zuständig für die Denkmalpflege in Bremen-Nord. "Denn nur ein genutztes Denkmal ist ein gutes Denkmal."