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Gedenkkultur in Vegesack Thema im Beirat: Orte und Tage des Gedenkens

Der Vegesacker Beirat hat sich in seiner August-Sitzung unter anderem mit Gedenkveranstaltungen und -orten im Stadtteil befasst. Dabei ging es auch um den Jacob-Wolff-Platz. Wann der gewidmet werden soll.
21.08.2024, 18:00 Uhr
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Thema im Beirat: Orte und Tage des Gedenkens
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Es gibt eine Reihe von Gedenkveranstaltungen, die Jahr für Jahr in Vegesack begangen werden. Dazu zählen etwa das Gedenken an die Opfer der Pogromnacht am 9. November und der Volkstrauertag Mitte November. Darüber hinaus hat der Stadtteil aber auch verschiedene Gedenkstätten. Die waren nun genauso Thema im Vegesacker Beirat wie die Gedenktage. Die Debatte im Überblick.

Jacob-Wolff-Platz

Nach den Worten von Vegesacks Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik kann der Ort in Kürze offiziell gewidmet werden. "Aktuell ist das Amt für Straßen und Verkehr mit dem Thema befasst", sagte er. "Ich gehe davon aus, dass die Widmung in einigen Tagen vollzogen werden kann." Voraussichtlich im kommenden Monat will sich der Beirat mit Vertretern des Amtes für Straßen und Verkehr, dem Umweltbetrieb Bremen sowie der Kulturbehörde austauschen und weitere Fragen klären. Die beziehen sich etwa auf die Beleuchtung des Platzes. Bereits im Februar hat sich das Gremium dafür ausgesprochen, dass der Ort in einem würdigen Rahmen eingeweiht werden soll. "Daran sollten unter anderem der Präsident des Senats sowie Vertreter der jüdischen Gemeinde in Bremen teilnehmen", sagte Thomas Pörschke (Grüne).

Volkstrauertag

Begangen wird dieser sogenannte stille Tag jeweils zwei Wochen vor dem ersten Advent. "Die Gedenkveranstaltung findet bei der evangelischen Kirchengemeinde Aumund-Vegesack statt", informierte Sgolik. In der Regel habe es auch einen Gottesdienst gegeben, der im vergangenen Jahr allerdings aus organisatorischen Gründen ausgefallen sei. An der Veranstaltung nehme neben dem Beirat auch der Ortsamtsleiter teil. Zudem werde vor Ort ein Kranz niedergelegt. "In der Vergangenheit hat es den Wunsch gegeben, dass die Pflege des Mahnmals einmal thematisiert wird", informierte der Ortsamtsleiter. Gleiches gelte für die Frage, wer die Kränze wegräumt, wenn sie nicht mehr schön sind. Hierzu habe es bereits Gespräche mit der Kirche und dem Umweltbetrieb Bremen gegeben. "Dabei hat sich herausgestellt, dass der Umweltbetrieb für die Pflege des Mahnmals zuständig ist", so Sgolik. Um die Kränze müssten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigentlich nicht kümmern. "Wir haben uns aber darauf verständigt, dass der Umweltbetrieb in Kooperation mit dem Ortsamt auch diese Aufgabe übernimmt", sagte er. Ingo Schiphorst (Stimme Vegesacks) schlug vor, dass der Gedenkgottesdienst in Zukunft ein ökumenischer wird. Stattfinden müsse der aber weiterhin in der Stadtkirche Vegesack. Darüber hinaus solle der Umweltbetrieb das Mahnmal an der Stadtkirche säubern und es witterungsfest imprägnieren, so der Wunsch des Beirates.

Botschafter-Duckwitz-Platz

Thomas Pörschke (Grüne) brachte noch einen weiteren Gedenkort ins Gespräch: den Botschafter-Duckwitz-Platz an der Reeder-Bischoff-Straße. "Das ist ein Ort, an den wir gewöhnlich gar nicht denken", sagte er. "Dort wird kein Kranz niedergelegt, sondern italienisch gespeist." Nichtsdestotrotz erinnere der Platz an einen Mann, der mit seiner Rettungsaktion – unterstützt von vielen anderen – dänischen Juden den Weg nach Schweden ermöglichte und sie damit vor der Deportation in die Vernichtungslager bewahrte. Gunnar Sgolik sprach sich dafür aus, dass Georg Ferdinand Duckwitz im Rahmen einer Veranstaltung geehrt werden sollte. "Dafür würden sich verschiedene Termine eignen", so der Ortsamtsleiter. Denkbar sei zum Beispiel der 29. März. "Denn an diesem Tag im Jahr 1971 wurde er von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt", erläuterte er. Zeitgleich betonte Sgolik, dass der Botschafter-Duckwitz-Platz keine unwichtige Gedenkstätte im Stadtteil sei. Dem schloss sich Beiratssprecherin Heike Sprehe (SPD) an und sprach sich dafür aus, dass das Thema im zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, Kultur und Wirtschaft behandelt werden soll.

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