Das Mittelzentrum voranbringen: Dieses Ziel verfolgt das Vegesack Marketing gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus dem Stadtteil. Um das zu erreichen, wird die bestehende Standortstrategie seit dem vergangenen Jahr überarbeitet. Dabei sind verschiedene Maßnahmen entwickelt worden, die teilweise in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen.
Nach den Worten von Jörn Gieschen befindet sich das Projekt in der letzten Konkretisierungsphase. "Das heißt: Die Gesamtstrategie steht so weit", sagt der Geschäftsführer des Vegesack Marketing. "Es gibt auch erste Projektvorschläge, die aus dem Kreis der Akteure vor Ort entwickelt wurden." Gieschen spricht von einem mehrstufigen Prozess, an dem unter anderem Kaufleute, Bürger, Vereine und Kulturschaffende beteiligt waren.
In der Umsetzungsphase müsse geklärt werden, wer was macht. "Wir brauchen eine Kultur des Mitmachens", sagt er. "Die ist in den Workshops gut angeschoben worden. Es war wirklich toll zu sehen, wie alle mitgearbeitet haben." Nun stehe allerdings die kritische Phase an, in der Akteure sich aktiv an bestimmten Projekten beteiligen müssten. "Das Vegesack Marketing kann die Strategie nicht alleine umsetzen. Dazu braucht es engagierte Institutionen, Organisationen, Firmen und Einzelpersonen."
Kooperation mit dem Martinsclub
Zu dieser Gruppe zählt auch der Martinsclub, mit dem Gieschen und sein Team bei einem Projekt kooperieren werden. "Wir wollen einen Lauf durch die Vegesacker Innenstadt kreieren, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Attraktion zu Attraktion führt", so der Geschäftsführer.
Solche Ideen klassifiziert die Strategie als kurzfristige Ziele und Maßnahmen. "So können wir ganz schnell erste Erfolge produzieren und zeigen: Hier geht was", sagt Gieschen. "Dadurch können wir auch andere davon überzeugen, dass die Strategie kein Papiertiger ist und sie so zum Mitmachen animieren." Der Geschäftsführer geht davon aus, dass ihn diese Maßnahmen noch das ganze Jahr über beschäftigen werden.
Darüber hinaus sollen aber auch größere, strategische Projekte initiiert werden. "Die können wir hier vor Ort nicht alleine stemmen. Da sind wir auf die Unterstützung aus der Stadt angewiesen", erzählt er. Das bedeute, dass auch politische Arbeit geleistet werden müsse. Da sowohl Politiker als auch Behördenvertreter an der Strategie mitgearbeitet hätten, wüssten sie, was auf sie zukommt. "Diese Projekte sind mittel- bis langfristig", sagt Gieschen. "Da gehören zum Beispiel Projekte wie die Neugestaltung des Sedanplatzes zu."
Insbesondere bei solch langfristigen Projekten müsse dafür gesorgt werden, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Dabei würde eine Strategie wie die für den Stadtteil Vegesack durchaus helfen. "Wir können das Papier immer wieder hervorholen und damit bestimmte Stellen, die an der Entwicklung beteiligt waren, an priorisierte Projekte erinnern", schildert er. "So gesehen sind die Ziele durch die Strategie offiziell verbrieft."
Alles in allem kostet die Strategie 60.000 Euro, die von der Senatorin für Wirtschaft übernommen werden. "Dieses Geld wird investiert, um nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig, etwas im Stadtteil zu bewirken", erklärt der Geschäftsführer.
Finanziert werden muss aber nicht nur das Papier, sondern auch die Maßnahmen, die dort vorgeschlagen werden. "Wir haben extra eine Vorauswahl an kurzfristigen Projekten getroffen, die nicht viel Geld brauchen", sagt Gieschen. "Eigentlich braucht es hier Ressourcen in Form von engagierten Menschen, Firmen oder Institutionen, die sagen: Wir finden das super und unterstützen es."