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Nordbremer Veranstaltung Festival Maritim bleibt eintrittsfrei

Von der Idee, Eintritt für das Festival Maritim zu verlangen, ist das Vegesack Marketing inzwischen abgerückt. Stattdessen wollen die Organisatoren die gestiegenen Kosten anderweitig ausgleichen.
08.01.2023, 17:00 Uhr
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Festival Maritim bleibt eintrittsfrei
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Dass die Kosten steigen, macht sich auch beim Festival Maritim bemerkbar. Für Energie, Personal und Technik musste das Vegesack Marketing im vergangenen Jahr mehr Geld ausgeben als noch 2019. Da den Organisatoren durch den 400. Vegesacker Hafengeburtstag eine Sonderförderung zur Verfügung stand, konnten die Mehrausgaben darüber kompensiert werden. Diese Möglichkeit haben die Festivalmacher in diesem Jahr nicht. Trotzdem sind sie inzwischen von der Idee abgerückt, Eintritt für die Konzerte zu verlangen.

Ein solches Modell ist nach den Worten von Jörn Gieschen nicht umsetzbar. "Außerdem ist ein kostenpflichtiges Festival nicht unser Wunsch", sagt der Geschäftsführer des Vegesack Marketing. Auch in diesem Jahr solle die Veranstaltung wieder für jedermann zugänglich sein. Mittlerweile sind die Organisatoren guter Dinge, dass sie dafür genügend Geldgeber zusammenbekommen. "Allerdings haben wir noch nicht entschieden, in welchem Umfang das Festival stattfinden wird", sagt er. "Das hängt davon ab, wie viele Sponsoren wir finden." Entsprechende Gespräche würden zurzeit geführt werden.

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Seinen Optimismus, dass genügend Geldgeber gefunden werden, begründet Gieschen unter anderem mit einer Großbildleinwand, die kürzlich in Vegesack eingetroffen ist. Eigentlich sollte die Anlage bereits deutlich eher zur Verfügung stehen. Doch aufgrund von Lieferengpässen musste das Vegesack Marketing in der Vergangenheit Leinwände leihen. Nun verfügt der Verein über eine eigene, über die Sponsoren ihre Werbebotschaften verbreiten können. "Das ist ein tolles Vehikel für Unternehmen, um sich zu präsentieren. Schließlich peilen wir wieder 70.000 bis 80.000 Besucher an, sollten wir das Festival wieder in seinem üblichen Format planen", sagt Gieschen. "Durch den Einsatz der Leinwand erhoffen wir uns nicht nur beim Festival Maritim, sondern auch bei anderen Veranstaltungen eine Verbesserung auf der Einnahmenseite." Davon profitieren soll dann aber vor allem das Festival Maritim als größtes Event im Stadtteil. "Unabhängig davon brauchen wir Unterstützer und Firmen, die dabei helfen, die Veranstaltung zu erhalten", betont Gieschen.

Denn klar ist bereits, dass es keine weiteren Zuschüsse von der Stadt geben wird. Nachgefragt hat Gieschen sowohl bei der Wirtschaftsbehörde als auch bei der Wirtschaftsförderung. "Da es einen Doppelhaushalt für 2022 und 2023 gibt, sind bereits alle Mittel verteilt. So gerne uns das Wirtschaftsressort auch helfen würde, es geht einfach nicht", schildert er. Gleiches gelte für die Wirtschaftsförderung, die ihr Budget ebenfalls nicht erhöhen konnte.

Gänzlich ohne Förderung muss das Festival Maritim allerdings auch in diesem Jahr nicht auskommen. "Die Wirtschaftsbehörde und die Wirtschaftsförderung stellen weiterhin Mittel zur Verfügung, die im Vergleich zum vergangenen Jahr auch nicht gekürzt wurden", berichtet er. "Aber die Kostensteigerungen können damit nicht aufgefangen werden."

Auch wenn zurzeit noch nicht feststeht, wie viel Geld den Festivalmachern zur Verfügung stehen wird, sind die ersten Bands bereits gebucht. "Das war nötig, weil in diesem Jahr die beiden größten Seamusic-Festivals in Europa unglücklicherweise am gleichen Wochenende stattfinden", erzählt Gieschen. "Das größte Festival seiner Art wird in Frankreich organisiert, das zweitgrößte in Vegesack." Die Veranstaltung in Frankreich ist zwar größer, trotzdem kämen viele Bands sehr gerne in den Bremer Norden. Die Hansestadt könne mit der Lage sowie mit der Stimmung, der Atmosphäre und der Betreuung bei den Künstlern punkten. "Wir haben uns einen Grundstock an Bands gesichert, alle Musiker stehen für die diesjährige Auflage aber noch nicht fest", so der Geschäftsführer.

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Parallel dazu finden bereits Absprachen mit Partnern und Lieferanten statt. "Dazu zählt etwa AVM Events, mit denen wir schon lange und gut zusammenarbeiten", sagt er. "Die wissen um die Problematik und unterstützen uns, indem sie die nötigen Ressourcen vorhalten." Darüber hinaus hat das Vegesack Marketing mobile Toiletten für das Festivalwochenende reserviert. So etwas ließe sich schon jetzt planen, auch wenn noch gar nicht feststeht, wie viele Bühnen es in diesem Jahr geben wird.

Doch auch diese Frage muss zeitnah geklärt werden. "Wir wollen im Februar Klarheit haben", sagt Jörn Gieschen. "Dann können wir auch entspannter planen, als das im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der Pandemie möglich war."

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