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Vegesacker Geschichtenhaus Ein Großteil der Arbeitsplätze ist bis Mitte 2025 gesichert

Das Team des Vegesacker Geschichtenhauses hat bange Monate hinter sich. Kurz vor Weihnachten gibt es nun gute Nachrichten. Mehr als ein Etappenziel ist jedoch noch nicht erreicht.
13.12.2024, 18:00 Uhr
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Ein Großteil der Arbeitsplätze ist bis Mitte 2025 gesichert
Von Björn Josten
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Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vegesacker Geschichtenhauses ist eine mehrmonatige Hängepartie zu Ende gegangen. Seit im Sommer eine finanzielle Schieflage beim Jobcenter bekannt geworden war, fürchten sie um ihre Jobs und Arbeitsgelegenheiten. Das Bangen hat nun ein Ende. Wenigstens bis Mitte 2025 ist der Erhalt des Hauses gesichert. Das bestätigte jetzt der Bremen-Nord-Beauftragte der Senatskanzlei, Martin Prange. Einen wesentlichen Anteil an der Rettung hatte die Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft. "Das ist unser bestes Weihnachtsgeschenk", sagt Betriebsleiter Andreas Plundrich.

Wie der Plan fürs Geschichtenhaus aussieht

Für einen Großteil der Menschen im Vegesacker Geschichtenhaus geht es 2025 weiter. Während die sogenannten Arbeitsgelegenheiten vom Jobcenter bis Juni gesichert sind, steht die Co-Finanzierung für diese sogar bis Ende des Jahres. Es besteht also die Hoffnung, dass die Arbeit im alten Speicher auch im zweiten Halbjahr aufrechterhalten werden kann. Über die gesicherte Co-Finanzierung ist das Jobcenter laut Prange jetzt per E-Mail informiert worden. Damit können etwas mehr als 15 Personen zunächst bis Juni weiter beschäftigt werden. Sie sind im Umfeld der Spielführungen eingebunden, die demnach weiterlaufen werden. Nicht fortgeführt wird indes die Nähwerkstatt. Dort waren zuletzt sieben Menschen tätig.

Woher die notwendigen Mittel kommen

Grundsätzlich werden die sogenannten Arbeitsgelegenheiten vom Jobcenter finanziert. Die entscheidenden Gelder, um die Arbeit im Jahr 2025 abzusichern zu können, hat nun die Linksfraktion freigeben. "Es handelt sich dabei um einen Posten, der bisher noch nicht verausgabt war", sagt Fraktionschefin Sofia Leonidakis. Konkret geht es um 70.000 Euro, die ursprünglich für einen Reparaturbonus für Elektrogeräte vorgesehen waren. "Das halten wir nach wie vor für ein gutes Projekt, aber die sozialen Auswirkungen auf ein Aus des Vegesacker Geschichtenhauses sind uns aktuell wichtiger", sagt Leonidakis.

Das sagt die Betriebsleitung

"Die Finanzierungszusage ist eine tolle Neuigkeit und ein gutes Signal", sagt Plundrich. Entsprechend euphorisch sei diese im Team aufgenommen worden. "Es herrscht große Erleichterung im Haus", sagt Plundrich. Nun gelte es, sich konzeptionell neu auszurichten. Plundrich erwartet Veränderungen für sein Haus. "Wir werden uns jetzt alle zusammensetzen und erarbeiten, in welche Richtung es gehen wird", sagt Plundrich. Es gebe eine gewisse Erwartung in Richtung Gastronomie. Das sei in einem denkmalgeschützten Gebäude und den vorhandenen Kräften zwar mit Herausforderungen verbunden, hätte aber auch Vorteile. Denn mit einem Gastrobereich könne das Haus Arbeitsmarktnähe schaffen. Die wurde beim bestehenden Konzept mehr oder weniger offen infrage gestellt. "Noch ist das alles aber nicht spruchreif", sagt Plundrich.

Wie es jetzt weitergeht

Auf die Beteiligten kommt nun viel Arbeit zu. Zunächst wird es in der zweiten Januarhälfte ein Treffen geben, bei dem es um ein ressortübergreifendes Konzept gehen soll. Schon früh in der Debatte um die Rettung des Vegesacker Geschichtenhauses wurde die Forderung laut, dass verschiedene Ressorts sich künftig an der Finanzierung beteiligen sollen. Grundsätzlich gebe es Interesse von Grundschulen, Kitas, Quartiermanagement, Statt-Theater und Kultur, das Geschichtenhaus zu nutzen, skizziert Prange.

Ganz akut wird daran gearbeitet, den Betrieb ab Januar 2025 zu gewährleisten. Parallel muss ein tragfähiges Konzept für eine gesicherte Zukunft erarbeitet werden. Idealerweise soll sich diese dann schon im nächsten Doppelhaushalt widerspiegeln. "Ich glaube, dass es gemeinsame Überzeugung ist, dass man gewisse Einrichtungen nicht wegbrechen lassen kann", sagt Leonidakis. Sie bedauert, nicht auch das Bremer Geschichtenhaus im Schnoor retten zu können. Das sei allerdings komplizierter und letztlich hätten die vorhandenen Mittel dazu auch nicht gereicht.

In die inhaltliche Konzeptarbeit in Vegesack sollen verschiedene Akteure, unter anderem auch der Vegesacker Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik, eingebunden werden. Ein Grobkonzept, das die grundsätzlichen Leitplanken skizziert, ist bereits abgestimmt worden. Darin wird auch der Wert des Hauses für die Maritime Meile und das Naherholungs- und Freizeitkonzept betont und der alte Speicher als außerschulischer Lernort benannt.

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