Ihre neuen Ideen, um das Vegesacker Weserufer voranzubringen, skizzierte sie schon vor Wochen – inzwischen hat die Arbeitsgemeinschaft Maritime Meile noch mehr gemacht: Werbung für ihren Plan. Alle sollen helfen, damit er aufgeht. Der Bürgermeister, die Wirtschaftssenatorin, der Chef der Wirtschaftsförderung, die Mitglieder des Beirates. Jeder von ihnen bekam jetzt Post von den Meilenmachern.
Zwei DIN-A4-Seiten lang ist deren Brief. Unterschrieben haben ihn die Chefs der Vereine, die sich seit Jahren dafür einsetzen, dass an der Wasserkante des Mittelzentrums mehr los ist als bisher: MTV Nautilus, Geschichtenhaus, Vegesack Marketing, Stadtgarten- und Museumshavenverein. Sie fordern die Adressaten auf, ein Projekt zu unterstützen, mit dem sie eine Lücke schließen wollen.
An der verwaisten Pontonanlage des Schulschiffs in der Lesummündung will die Arbeitsgemeinschaft nämlich fortan Sportboote festmachen lassen, die momentan im Museumshaven sind. Der soll zu einem reinen Liegeplatz für historische Segler und Barkassen werden – und für ein Schiff, das es so in Vegesack noch nicht gegeben hat: ein Gastroschiff. Die Vereinschefs favorisieren dabei die "Weserstolz", ein Dampfer, der in Bremen gebaut wurde und in Schweden unterwegs ist.
Und sie nennen noch einen anderen Namen eines Schiffs, das sie unbedingt holen wollen: die "Bremen". Der Seenotrettungskreuzer mit dem Tochterboot "Vegesack" würde nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft wie kein zweites Schiff zum Stadtteil passen. Weil die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ihre Kreuzer nicht einfach verkauft, wenn sie außer Dienst gestellt werden, sondern versteigert, setzen die Vereinsvorsitzenden darauf, dass sich Bremen finanziell beteiligt.