Die Bürgerschaft soll endlich Farbe bekennen, wie sie es mit dem Thema gesunde Ernährung halten will. Soll Fleisch aus Massentierhaltung von den Speiseplänen der kommunalen Kantinen und Mensen verschwinden oder nicht?
Gut gemeint und sicher richtig, was das Agrarpolitische Bündnis Bremen jetzt via Bürgerantrag auf den Weg bringen will. Wer angesichts der jüngsten Meldungen über den massiven Antibiotika-Einsatz in niedersächsischen Mastbetrieben nicht ohnehin auf Vegetarier umsattelt, dürfte sich zumindest nach Fleisch aus artgerechter Tierhaltung sehnen.
Wetten, dass trotzdem nichts aus diesem Vorstoß wird? Wieso sollte ausgerechnet jetzt gelingen, was zuvor zahlreiche Anträge, Beschlüsse, ja sogar Koalitionsvereinbarungen nicht geschafft haben?
Gesunde Ernährung ist ein klassisches Thema für Sonntagsreden. Für mahnende Appelle und vielleicht – wenn es ganz gut läuft – auch mal für Absichtserklärungen. Doch in den freien Markt und das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage eingreifen zu wollen, ist per se ein schwieriges Unterfangen. Und in diesem Fall kommt noch die schwammige Begrifflichkeit hinzu: Was ist artgerecht, was ist bio? Da bleibt dann allemal genug Platz, um jeden konkreten Ansatz für gesünderes Essen in den kommunalen Kantinen wegzudiskutieren. Zumal, wenn der politische Wille, wirklich etwas zu ändern, bislang allein auf den Tellern von Grünen und Linke zu finden ist.
Und so werden in Bremen Kindergartenkinder, Schüler, die Kranken in den Krankenhäusern und deren Pfleger, die Verwaltungsmitarbeiter in ihren Kantinen und Mensen weiterhin Fleisch serviert bekommen, bei dem der Aspekt Gesundheit immer mit dem Prinzip Hoffnung verbunden sein wird. Mahlzeit!