Es gibt Nachwuchs im Tiergehege! Die Zwergziegen aus dem Bürgerpark haben Junge bekommen: Zwei Zwillingspärchen bereichern nun die kleine Ziegenschar. Bei Ziegen sind Zwillingsgeburten aber nicht so selten wie bei den Menschen. Im Gegenteil, bei den Tieren ist eine Zwillingsgeburt die häufigste Form vom Nachwuchs.
Vor den Geburten lebten sieben Ziegen im Gehege: die drei älteren Ziegen Antonita, Bärbel und Kescha, die noch tragende, also schwangere, Hermine und die Drillinge aus dem vergangenen Jahr: Luna, Gini und Klaas. „Antonita hat vor zwei Wochen die Zwillinge Frederike und Antonio geboren. Und vor eineinhalb Wochen hat Bärbel die beiden kleinsten Zwillinge Gabi und Zersch noch bekommen“, erzählt Tierpfleger Christian Panhorst. Die jüngsten beiden waren beim Fototermin noch unter der Wärmelampe. Das ist eine spezielle Lampe, die den Kleinen Wärme spendet, damit sie nicht auskühlen. „Ihre Namen haben sie von den Paten ihrer Mütter bekommen“, erklärt Panhorst.

Die kleinen Zwergziegen dürfen seit dem vergangenen Wochenende auch raus aus dem Stall.
„Letztes Jahr hat unsere Hermine ja die Drillinge Luna, Gini und Klaas bekommen. Da war die Aufzucht ein riesen Aufwand!“, berichtet Panhorst. Denn Ziegen haben nur zwei Zitzen, das heißt, sie können nur zwei Zicklein gleichzeitig an ihrer Brust ernähren. „Die kleine Luna haben wir deshalb mit der Flasche aufgezogen. 15 bis 20 Mal am Tag hat sie die von uns bekommen. Und natürlich auch nachts!“ Im vergangenen Herbst kam dann ein Bock auf die Weide. „Den leihen wir immer aus, um für Nachwuchs bei unseren Ziegen zu sorgen“, erzählt der Tierpfleger.
Das weibliche Tier heißt Ziege oder Geiß, das Männchen wird Bock genannt. Das Jungtier heißt Ziegenkitz, Ziegenlamm oder Geißlein, so wie im Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“.

Zersch und Gabi kuscheln unter der Wärmelampe.
Zusammen mit Hunden und Schafen sind Ziegen die häufigsten Haustiere der Welt. Wilde Verwandte der Hausziegen sind die Steinböcke und Gämsen in unseren Alpen. Wie sie können auch Zwergziegen wunderbar klettern. Die Zwergziegen sind eine Zwergform der Hausziege, die im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde. Sie sind sehr robust und sehr genügsame Tiere. Sie fressen auch sehr hartes und trockenes Futter.
Oft sind sie mit mehreren Farben gescheckt. Besonders ist bei ihnen, dass sowohl die Geiß als auch der Bock Hörner haben. Zwergziegen sind durch ihren gutmütigen Charakter bestens geeignet für Streichelzoos. „Auch unsere Ziegen sind sehr neugierig“, sagt Panhorst. „Aber für einen Streichelzoo hier im Tiergehege fehlt uns leider das Personal. Es müsste ja auch am Wochenende immer jemand da sein, der das Ganze überwacht.“ Und Panhorst ergänzt noch: „Außerdem werden die Tiere in Streichelzoos leider sehr schnell zu dick, weil sie ja ständig gefüttert werden. Und das kann bei den Tieren zu Krankheiten und Hufproblemen führen.“

Drei der mittlerweile elf Zwergziegen aus dem Bürgerpark.
Erwachsene Ziegen sind Wiederkäuer, genau wie Kühe. Sie schlucken ihre Nahrung in einen Vormagen, würgen sie dann wieder herauf und kauen sie richtig durch. Danach schlucken sie die Nahrung in den richtigen Magen hinunter.

Frederike und Antonio mit ihrer Mutter Antonita.
Bisher in der Serie vorgestellt wurden folgende Tiere aus dem Tiergehege im Bürgerpark: Zwergesel und Shetland-Ponys, Damwild und Mufflons, Alpakas und Meerschweinchen, Blauer Pfau und Leinegans.