Nur einen Pluspunkt trennt den TV Hude vom Relegationsrang acht, auf dem der TuS Lutten liegt. Mit 8:8 Punkten steht Hude auf Rang sechs der Tischtennis-Oberliga. Dennoch ist Spieler Florian Henke zufrieden: "Wir sind absolut im Soll. Sollte nur die Hinrunde gewertet werden, müsste eigentlich ein Punkt aus den beiden ausstehenden Spielen in Hannover reichen, um die Klasse zu halten", glaubt er. Verband und Vereine müssen zweigleisig planen: Mit einer "normalen" Saison mit Hin- und Rückrunde und einer Einfachrunde, in der dann nur die Hinserie gewertet wird. Insgesamt sechs Hinrundenspiele fehlen in der Oberliga noch, darunter die Huder Partien bei Arminia und Hannover 96. Diese müssen nun laut Spielleitung im Januar nachgeholt werden. "Ein bisschen schräg: Wir müssen im Januar spielen, alle anderen bis zur Verbandsliga dürfen nicht", findet Henke, die bisherige Nummer vier des TVH.
Durch seine starke 14:2-Bilanz ist der 25-Jährige in der neuen Aufstellung auf Position eins gerückt. Auf 2102 TTR-Punkte kommt er nun, damit ist er nach Martin Gluza (zuletzt im Jahr 2014) und Daniel Kleinert (2016) erst der dritte Huder Spieler, der die 2100-Punkte-Marke geknackt hat. An Position zwei spielt Sören Dreier (2000 Punkte). Es folgen Peter Igel (2068), Ryan Farrell (2047) und als Ersatz Felix Lingenau (1918). Als Kaderspieler gelten für den 16-jährigen Dreier höhere Toleranz-Werte, daher kann er trotz deutlich weniger Punkte vor Igel bleiben. Auch für die Nachholspiele in Hannover gilt die neue Aufstellung schon. "Vielleicht hätten wir in der alten besser gestanden, gerade die jungen Spieler von Arminia hätten sich vermutlich schwer gegen Peter getan. Aber wir müssen ja auch eine Rückrunde im Blick behalten. Und Sören muss mit seinem Potenzial unbedingt oben bleiben. Er hat zwar zuletzt eine kleine Krise gehabt, aber er muss nur mal wieder ein, zwei knappe Spiele gewinnen", glaubt Henke.
Oberliga: Für Henke eine richtige Entscheidung
Nach einem 5:3-Start gab es für Dreier in den letzten acht Einzeln eine 1:7-Bilanz. Bei seinen anderen Mitspielern sieht Henke aber eine positive Tendenz. Peter Igel ließ nach einem 0:4-Start 4:4-Siege folgen, Ryan Farrell machte aus einem 1:3 ein 5:3. Insgesamt sei die Hinrunde sehr positiv gewesen, findet Henke und erklärt: "Bis auf die hohe Niederlage gegen Göttingen waren alle Spiele umkämpft. Das zeigt, dass es absolut richtig war, in der Oberliga anzutreten. Es macht richtig Spaß". Enttäuschungen habe es eigentlich nicht gegeben, verloren wurde nur gegen drei der ersten vier in der Tabelle. "Höchstens gegen Lutten hätte man im Vorfeld vielleicht auf einen Sieg hoffen können. Im Endeffekt war das 5:5 aber nach 2:5-Rückstand auch ein Erfolg", findet die Huder Nummer eins. Auch gegen den Tabellendritten Jever gab es nach 0:4-Rückstand noch ein 5:5. Das sei ein Highlight und neben dem 6:4 gegen den Tabellenfünften Algesdorf – ohne Ryan Farrell – wohl die größte Überraschung gewesen, findet Henke.
Eine Prognose für eine eventuelle Rückrunde wagt er nicht abzugeben. "Das sind einfach zu viele Fragezeichen, ob und wie gespielt werden kann. Wir würden uns ehrlich gesagt fast wünschen, dass es nur eine Einfachrunde gibt", erklärt er. Ein weiteres Fragezeichen für die Huder steht hinter den Einsätzen des Iren Ryan Farrell, dessen Heimat aktuell als Hochrisiko- und Virusvarianten-Gebiet gilt. Zwar wird über die Feiertage das Training heruntergefahren, die Huder bereiten sich aber weiter auf eine eventuelle Rückrunde vor: Sören Dreier kann im Kader-Stützpunkt in Hannover spielen, Farrell hat auch private Trainingsmöglichkeiten, und in Hude gibt es Trainingsbetrieb unter 2G-Plus-Regeln. Die Termine für die Nachholspiele in Hannover stehen noch nicht fest, am 8. Januar steht aber bereits der Rückrunden-Auftakt in Göttingen an. "Wenn man ehrlich ist, ist das aber eher ein Trainingsspiel für uns", blickt Florian Henke wenig hoffnungsvoll auf die Partie beim Tabellenführer voraus. Der Fokus liege eindeutig auf den beiden ausstehenden Hinrunden-Spielen.