Landkreis Osterholz. So bunt war die Mischung in der "11 der Woche" selten: Gleich sieben Klubs stellen mindestens einen Spieler im Aufgebot. Vier davon wurden sogar zum ersten Mal in die Top-Elf des vergangenen Spieltags berufen.
TOR
Meik Jeschin (TuSG Ritterhude): Dass die zweitschlechteste Defensive der Bezirksliga 3 im Heimspiel gegen den 1. FC Rot-Weiß Achim nur einen Treffer hinnehmen musste, lag in der ersten Halbzeit an zwei Faktoren: Der Abschlussschwäche der Gäste – und einem gut aufgelegten Meik Jeschin, der die Bälle entschärfte, die dann doch mal aufs Tor kamen. Beim Gegentor war er machtlos, dass der von ihm "verschuldete" Strafstoß verschossen wurde, war ausgleichende Gerechtigkeit, denn Jeschins Aktion war niemals ein ahndungswürdiges Foul. Strahlte in der zweiten Hälfte bei Distanzschüssen viel Ruhe aus und entschärfte alle halbwegs gefährlichen Situationen.
ABWEHR
Tim Denker (FC Hambergen): Der rechte Schienenspieler der "Zebras" war es, der nach drei Zu-Null-Niederlagen den Bann brach und im Landesliga-Heimspiel gegen den TSV Elstorf endlich das erste Tor für den FC Hambergen in diesem Jahr erzielte. War darüber hinaus wie immer ein Vorbild in Sachen Einstellung und spulte ein enormes Laufpensum ab. Krönte seine bärenstarke Leistung folgerichtig mit der Vorlage zum zwischenzeitlichen 2:1.
Fynn Jansen (SV Lilienthal-Falkenberg): Steht stellvertretend für eine gut funktionierende Viererkette um zusätzlich noch Nico Apitz, Nils Markowsky und Roman-Alexander Klee. Jansen hatte angesichts der Dominanz des VSK Osterholz-Scharmbeck allerhand zu tun, letzten Endes war aber meistens bei ihm oder seinen Defensivkollegen Endstation für die Kreisstädter. Teils mit vereinten Kräften, teils weil sich Jansen erfolgreich in jeden Zweikampf warf.
Luka Muskee (FC Hambergen): FC-Coach Julian Gelies attestierte seinem Abwehrchef hinterher eine "komplette Partie ohne Fehler". Es hätte nicht verwundert, wenn in Muskees Zweikampfstatistik die Zahl 100 gestanden hätte – gefühlt gewann der Innenverteidiger jedenfalls alle seine direkten Duelle. Zog in der zweiten Hälfte zudem auch mal ein Foul, wenn es sein musste, spielte zudem viele starke Tiefenbälle und war somit nicht nur defensiv, sondern auch im Aufbauspiel der "Zebras" ein entscheidender Faktor.
Alpha Fadiga (FC Worpswede): Hinterließ noch den besten Eindruck bei der Weyerberg-Elf. Auch er agierte nicht fehlerfrei, zeigte jedoch großen Willen und ging auch voran, als das Derby in Pennigbüttel beim Stand von 1:3 bereits verloren schien. Zuvor hatte er das wichtige 1:1 markiert und die Führung bei einem Lattenkopfball verpasst.
MITTELFELD
Ricardo Marafona da Costa (SV Blau-Weiß Bornreihe): Sein Tor war die frühe Belohnung für eine starke Partie. Ricardo Marafona da Costa war in Lindwedel der Taktgeber des Bornreiher Spiels und verstand sich vor allem darauf, immer wieder Verlagerungen einzuleiten und auch enge Situationen clever zu lösen. Er entpuppte sich erneut als Balance- und Unterschiedsspieler.
Jeremy da Rocha Nunes (SV Blau-Weiß Bornreihe): Kein Kai Diesing, kein Hendrik Lütjen – also wirbelte Jeremy da Rocha Nunes bei den "Moorteufeln" dieses Mal nicht auf dem Flügel, sondern auf der Achterposition. Dort hinterließ er einen richtig starken Eindruck, weil er nicht nur seine bekannten Qualitäten in der Offensive zeigte, sondern auch nachwies, dass er seiner Mannschaft auch defensiv sehr gut helfen kann. Da Rocha Nunes gewann sehr viele Defensivzweikämpfe und war sich auch für keinen Weg nach hinten zu schade. Eine sehr mannschaftsdienliche Leistung des Top-Technikers.
Simon Mawi (SV Komet Pennigbüttel): Nicht nur läuferisch ein ganz starker Auftritt des zentralen Mittelfeldspielers. Simon Mawi stellte unglaublich viele Passwege für die Worpsweder zu und sorgte damit dafür, dass der Gast kaum einmal richtig Tempo aufnehmen konnte. Darüber hinaus zeigte sich Mawi gegen die wuchtigen Worpsweder stabil in den Zweikämpfen und kurbelte zudem die Entlastungsangriffe seiner Lila-Weißen an. Die Führung erzielte er nicht nur selbst, sondern leitete sie mit seinem Ballgewinn gegen Philip Gerken auch persönlich ein. Wurde letztlich ein Stück weit auch zur tragischen Figur, weil er die dicke Chance zum 4:2 nicht nutzen konnte.
STURM
Eugen Zilke (TuSG Ritterhude): Nicht nur dank seiner zwei Treffer war er beim so wichtigen 2:1-Heimsieg der Hammestädter gegen Rot-Weiß Achim der Unterschiedsspieler auf dem Platz. Zog die Bälle wie ein Magnet an und brachte sie – im Gegensatz zu vielen anderen Akteuren auf dem Platz – mit einer sehr hohen Quote auch wieder zurück zu den Mitspielern. Fehlpässe sah man beim Stürmer kaum, zudem hat Zilke in Sachen Fitness deutlich zugelegt, marschierte auch in der Schlussphase immer wieder von links nach rechts und bot sich in vorderster Front an.
Tim Weinmann (SV Komet Pennigbüttel): Hatte keinen leichten Stand, weil er überwiegend lange Bälle von seinen Mitspielern verarbeiten musste. Das tat er in vielen Fällen jedoch recht erfolgreich. Weinmann bestritt zahlreiche Zweikämpfe und nervte die Worpsweder Dreierkette mit seiner Zähigkeit. Letztlich war der Angreifer an allen drei Toren beteiligt: Den ersten Treffer legte er Simon Mawi auf, beim zweiten half er, den Ball tief in der Worpsweder Hälfte zu erobern, und das dritte Tor markierte er selbst per Kopf, als er die Situation schneller erfasste als Gegenspieler Mario Bolduan und dann einen Schritt Vorsprung hatte.
Juri Kiekhöfer (VSK Osterholz-Scharmbeck): Der Joker war der spielentscheidende Mann beim Sieg des VSK über den SV Lilienthal-Falkenberg. Als er in die Partie kam, stand es noch 0:0 – keine vier Minuten später jubelte er dann über sein Tor und die wichtige Führung. Endgültig als Glücksgriff erwies er sich mit der Vorlage zum 2:0. Der Stürmer betrieb viel Werbung in eigener Sache.