Das Hotel Haberkamp in Uphusen wächst. „Mitte nächsten Jahres wollen wir mit dem Ausbau beginnen“, sagte Axel Böhmermann, der gemeinsam mit seinem Bruder Jens den Betrieb führt. Derzeit verfügt das Haus über 16 Zimmer – weitere 14 bis 16 werden dazu kommen. Die Kapazitäten werden also nahezu verdoppelt.
„Die Ansprüche der Gäste steigen. Der Wandel wird immer schneller. Wer heute in der Hotellerie erfolgreich sein will, muss in kürzeren Abständen als früher modernisieren“, erläutert Axel Böhmermann die Investitionsabsichten.
Der Anbau solle sich in das „Ortsbild einpassen und nicht zu wuchtig werden“. Erst im vergangenen Jahr hat der alteingesessene Betrieb die Gaststube neu gestaltet. Alle Zimmer wurden 2006 und 2011 überarbeitet. Über mangelnden Zuspruch können sich die Böhmermanns nicht beschweren. Die Auslastung des Hotels liegt bei etwa 80 Prozent. „Wir sind zufrieden. Und wir setzen darauf, dass wir weiter wachsen“, sagte Böhmermann. Das Drei-Sterne-Quartier hat auch Bedeutung als Arbeitgeber: Es beschäftigt immerhin fünf feste Mitarbeiter, drei Auszubildende und mehrere Aushilfen.

Hotel-Chef Jens Böhmermann befasst sich mit den Plänen. Der Schießstand im Hintergrund soll für den geplanten Anbau weichen.
Seit 1911 ist das Hotel Haberkamp in den Händen der Familie Wilking/Böhmermann. Sie hat damit Achimer Gastronomiegeschichte geschrieben. Bereits im 19. Jahrhundert gab es an gleicher Stelle im Uphuser Ortskern eine Gast- und Schankwirtschaft. Sie entstand im Jahre 1865 und bot auch Übernachtungsmöglichkeiten für Menschen, die zwischen Bremen und Verden auf der gepflasterten Landstraße unterwegs waren. Das dicht an der Straße gelegene Gasthaus musste 1963 einem Hotelneubau weichen. 2002 folgte ein weiterer grundlegender Umbau.
Nach Recherchen der Achimer Geschichtswerkstatt ist das Hotel Haberkamp trotz der langen Gaststättentradition von den drei in Uphusen bestehenden Krugwirtschaften die jüngste Gründung, unbestritten allerdings mit dem ältesten Hotelbetrieb am Orte.