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Fußball-Landesliga Wie sich der TSV Etelsen aus der Krise gekämpft hat

Nach einem holprigen Saisonstart hat der TSV Etelsen die Kurve bekommen. Wie der Fußball-Landesligist seine Krise überwunden hat und was Trainer Björn Mickelat dazu sagt.
16.10.2024, 17:00 Uhr
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Wie sich der TSV Etelsen aus der Krise gekämpft hat
Von Maurice Reding
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Björn Mickelat wollte den Moment unbedingt festhalten. Also holte der Trainer des TSV Etelsen am vergangenen Freitagabend sein Handy aus der Tasche und filmte, wie seine Mannschaft den Derbysieg gegen den TSV Ottersberg feierte. Die Freude von Mickelat war groß, denn die Schlossparkkicker setzten ihren Lauf in der Fußball-Landesliga fort. Eine erste Krise haben die Etelser hinter sich gelassen und befinden sich seit ein paar Wochen im Aufwind.

Warum war der TSV Etelsen in eine Krise gerutscht?

Die Mannschaft von Björn Mickelat erwischte keinen guten Saisonstart und verlor die ersten drei Partien allesamt. Zum Auftakt mussten sich die Etelser dem Oberliga-Absteiger SV BW Bornreihe mit 0:2 geschlagen geben. Danach setzte es zu Hause eine 0:3-Derbypleite gegen den TB Uphusen. Auch beim Rotenburger SV gingen die Schlossparkkicker mit 1:4 als Verlierer vom Platz.

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Erst am vierten Spieltag holte die Mickelat-Elf die ersten Punkte in der Liga. Vor eigenem Publikum zeigten die Etelser eine starke Leistung und bezwangen den TuS Neetze deutlich mit 5:1. Am Schlosspark erhofften sie sich, dass die Neetze-Partie der ersehnte Befreiungsschlag war. Doch dem war nicht so. Die drei folgenden Partien gingen erneut allesamt verloren. Beim Meisterschaftsfavoriten Lüneburger SK hieß es am Ende 0:2 aus Etelser Sicht. Im Auswärtsspiel gegen die SV Drochtersen/Assel II stand es zur Pause torlos. Doch in den zweiten 45 Minuten kassierten die Schlossparkkicker noch sechs Treffer und gingen unter.

Der vorläufige Tiefpunkt war das Heimspiel gegen den SV Lindwedel-Hope. Die Etelser machten kein schlechtes Spiel, unterlagen aber dennoch mit 0:1. Durch die Niederlage rutschte das Team von Mickelat auf den letzten Platz der Tabelle.

Wie haben sich die Schlossparkkicker aus der Negativserie befreit?

Der erste Schritt aus der Krise gelang Ende September im Auswärtsspiel gegen den TV Jahn Schneverdingen. Die Schlossparkkicker schossen zwei Tore und hielten die Null. So stand am Ende ein wichtiger 2:0-Erfolg. Der Dreier setzte Kräfte frei – und die Etelser legten im Heimspiel gegen den FC Hagen/Uthlede nach. Erneut setzte sich die Mickelat-Elf mit 2:0 durch. Daher konnte das Team mit Selbstvertrauen in das Derby gegen den TSV Ottersberg gehen. In dieser Partie knüpften die Schlossparkkicker an die guten Leistungen aus den vergangenen Wochen an und setzten sich nicht unverdient mit 2:1 durch.

Welche Gründe führt Björn Mickelat für den guten Lauf an?

Björn Mickelat möchte von seinem Team sehen, dass es in jedem Spiel 100 Prozent gibt. Der Etelser Coach spricht gerne von Einsatz und Wille. Beides zeigte die Mannschaft im Derby gegen Ottersberg. Daher sprach Mickelat auch von einem verdienten Sieg. Als Hauptgrund für den guten Lauf führt Mickelat aber die Lindwedel-Partie auf – und das, obwohl das Spiel verloren ging und die Etelser ans Tabellenende rutschten. "Wir haben aus der Lindwedel-Partie das Positive rausgezogen. Das war der Schlüssel", erklärt Mickelat. Der Coach kann sich mit seinem Trainerteam bestätigt fühlen, denn das Lindwedel-Spiel war die bislang letzte Niederlage der Schlossparkkicker.

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Mickelat zählt aber noch einen weiteren Grund auf, warum es so gut läuft. "Wir haben das nötige Spielglück", sagt der Etelser Trainer. Das war bereits gegen Hagen/Uthlede so, als der Gegner vor dem Etelser Führungstreffer einen Pfostenschuss verzeichnete. In anderen Partien wäre der Ball vielleicht reingegangen. Auch gegen Ottersberg gab es ein paar brenzlige Momente, die die Schlossparkkicker überstehen mussten. Die Wümmekicker hatten im ersten Durchgang mehrfach die Chance auszugleichen, nutzten ihre Gelegenheiten aber nicht. So konnte die Mickelat-Elf im zweiten Durchgang das 2:0 nachlegen. Nach dem Anschlusstreffer verteidigten die Etelser gemeinsam leidenschaftlich. Es war deutlich zu sehen, dass hier ein Team auf dem Platz steht, in dem jeder für jeden kämpft.

Welche Spieler haben zuletzt besonders überzeugt?

Aus einer guten Etelser Mannschaft sind zwei Spieler besonders hervorzuheben. Da wäre zum einen Christopher Petzold. Der Abwehrspieler hat seit dieser Saison das Kapitänsamt inne und überzeugt mit starken Leistungen. So auch im Derby gegen Ottersberg, als er ein gutes Stellungsspiel bewies und die Abwehr zusammenhielt. "Er ist ein vorbildlicher Kapitän", lobte Björn Mickelat Petzold bereits vor ein paar Wochen.

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Neben Petzold zählt Simon Pals zu den positiven Erscheinungen der bisherigen Saison. Der Mittelfeldspieler verpasste die vergangene Spielzeit verletzungsbedingt, zählt seit dieser Serie aber wieder zum festen Bestandteil des Kaders. Gegen Ottersberg war zu sehen, wie Pals der Mannschaft Stabilität gibt mit seiner Ruhe am Ball und seinen intelligenten Laufwegen. Eine Woche vor dem Derby durfte Pals gegen Hagen/Uthlede sein erstes Tor nach langer Zeit bejubeln.

Wie sieht das Programm der nächsten Wochen aus?

Zweimal in Serie dürfen die Etelser vor eigenem Publikum auflaufen. Am 19. Oktober kommt die SV Ahlerstedt/Ottendorf an den Schlosspark, am 27. Oktober der MTV Treubund Lüneburg. Neben Lüneburg warten in den kommenden Wochen mit dem TSV Bardowick und dem MTV Römstedt weitere Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Tritt die Mickelat-Elf so auf wie in den jüngsten Wochen auf, stehen die Chancen auf viele weitere Punkte nicht schlecht.

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