Die Wechsel von Julian Stöhr und Tobias Steffen zum Erzrivalen Kickers Emden haben beim SV Atlas Delmenhorst für mächtig Ärger gesorgt. Umso brisanter ist es, dass auch noch ein dritter Spieler die Blau-Gelben verlässt und sich dem Mitabsteiger aus der Regionalliga Nord anschließt. Defensiv-Allrounder Efkan Erdogan hat sich laut Atlas-Trainer Dominik Schmidt dazu entschieden, künftig für Emden aufzulaufen.
Der Vertrag des 26-Jährigen, der seit 2021 für Atlas spielt, läuft Ende Juni aus. Die Delmenhorster hätten Erdogan ebenso wie Stöhr und Steffen gerne gehalten. Die Spieler entschieden sich aber jeweils für Kickers Emden, wo der neue strategische Partner Henning Rießelmann derzeit einen Zugang nach dem anderen präsentiert. "Ich kann es nicht verstehen, dass man zum Erzrivalen geht, der künftig auch noch in derselben Liga wie wir spielt", betonte Schmidt. "Aber das muss jeder selbst wissen."
Der Atlas-Coach hatte Stöhr und Steffen nach Bekanntwerden des Wechsels aus dem Kader gestrichen. Beide hätten ihre Absichten nicht offen kommuniziert. Erdogan stand bei der 2:6-Niederlage gegen Hannover 96 II am Sonnabend dagegen im Kader und wurde eingewechselt. Atlas hatte nur vier Feldspieler auf der Bank. Schmidt: "Ich musste ihn bringen, weil zwei Spieler angeschlagen und einer gelb-rot-gefährdet waren. Er hatte uns am Tag davor von seinem Wechsel nach Emden erzählt und so hat er dann auch gespielt."
Erdogan bestritt bislang 36 Pflichtspiele (ein Tor) für den SV Atlas. Ein Kreuzbandriss setzte ihn zwischenzeitlich fast ein Jahr lang außer Gefecht. Ursprünglich war der gebürtige Bremer als offensiver Mittelfeldspieler gekommen, doch zuletzt wurde er bei Atlas vor allem in der Innenverteidigung benötigt. Neben den Abgängen von Erdogan, Stöhr und Steffen nach Emden steht auch bereits fest, dass Steffen Rohwedder (SC Wiedenbrück), Dimitrios Ferfelis (Heeslinger SC) und Olivér Schindler dem SV Atlas den Rücken kehren. Urgestein Oliver Rauh und Torwart Eike Bansen verlassen den künftigen Oberligisten ebenfalls, weil sie fußballerisch kürzertreten wollen. Rauh schließt sich dem Landesliga-Aufsteiger BV Garrel an.