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Fußball-Oberliga Trainingsauftakt beim SV Atlas Delmenhorst

Der Ball rollt wieder. Nach einer Pause über Weihnachten und Neujahr hat Trainer Dominik Schmidt nun wieder zum Training gebeten. Mehr als 20 Aktive waren dabei – so voll war es beim Oberligisten lange nicht.
07.01.2024, 16:29 Uhr
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Trainingsauftakt beim SV Atlas Delmenhorst
Von Michael Kerzel

Nur wenige Minuten dauerte es, bis Rückkehrer Steffen Rohwedder das tat, was er in der Rückrunde für den SV Atlas Delmenhorst in der Fußball-Oberliga Niedersachsen möglichst oft machen soll: Er erzielte ein Tor. Wenig später noch eines. Es waren die ersten beiden Treffer im ersten Trainingsspiel des Jahres der Blau-Gelben. Gespielt wurde von Sechszehner zu Sechszehner. Erfreulich aus Sicht von Trainer Dominik Schmidt war dabei, dass er genug Leute an Bord hatte, um mit vollen Besetzungen spielen lassen zu können. Das gab es in der Hinrunde fast nie. Mit dabei waren neben Rohwedder auch die beiden weiteren Neuzugänge Ibrahim Temin und Daniel Hefele. Auch Marlo Siech, der die Hinrunde mit einer Knieverletzung komplett verpasste, mischte mit.

Auffällig war Temin direkt als Lautsprecher auf dem Platz. "Ey, lasst den da nicht so einfach durchlaufen", schrie er einigermaßen aufgebracht in Richtung seiner Mitspieler, die gerade Tom Trebin hatten passieren lassen. Am Spielfeldrand nickte Vorstandsmitglied Stefan Keller, der in seiner aktiven Zeit dafür bekannt war, gerne mal dazwischenzuhauen. "Hätte mein Gegenspieler den Ball soweit vorgelegt, wäre der sicher nicht an mir vorbeigekommen", sagte er mit einem Schmunzeln. Temin wurde nicht nur wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten – der 31-Jährige bringt die Erfahrung von mehr als 200 Regionalligaspielen mit – geholt, sondern auch wegen seines Siegeswillens.

Testspieler mit Werder-Vergangenheit

Zudem ging Kaan Er auf Torejagd. Der 21-jährige Delmenhorster durchlief die Jugenden Werder Bremens und kam in der U23 des Bundesligisten in der Regionalliga 13-mal zum Einsatz. Er ist seit mehr als einem halben Jahr vereinslos und trainierte bereits Ende vergangenen Jahres bei Atlas mit. "Er ist jetzt bei 100 Prozent und wir schauen mal", sagte Bastian Fuhrken, Sportlicher Leiter bei den Blau-Gelben. Das Sturmtalent kann jederzeit, auch nach Schließung des Trainsferfenster, einen Vertrag unterschreiben. Ähnlich wäre es bei Willem Hoffrogge, der seit seiner starken Regionalligasaison 2022/23 ohne Spiel und Verein ist. Regelmäßig wird gemutmaßt, dass er wieder bei Atlas aufschlagen könnte. "Aber ich bin da jetzt viel entspannter. Wir haben mit Daniel Hefele einen Spieler von ähnlichem Format für diese Position geholt, der mit 22 Jahren bereits knapp 60 Regionalligaspiele gemacht hat", ordnete Fuhrken ein.

Weitere Neuzugänge sind nicht unbedingt eingeplant, ausgeschlossen aber auch nicht. Im Tor stehen soll zum Rückrundenauftakt Damian Schobert. Dieser drehte beim Trainingsauftakt Laufrunden auf dem Kunstrasenplatz des TSV Ganderkesee. Ihm wurden operativ Platten aus einem Finger entfernt, damit ist torwartspezifisches Training noch nicht möglich. Nummer zwei ist Joel Kletta, Dritter im Bunde ist derzeit Kilian Sanden. Der 18-Jährige steht sonst in der Bezirksliga im Kaster der Atlas-Reserve. "Er hat sehr viel Talent und ihm lagen Angebote aus der Oberliga vor. Er ist ein Delmenhorster Jung und hat Bock auf Atlas", sagte Fuhrken. Ob ein neuer Torwarttrainer auf Tobias Duffner folgt, der kurzfristig seinen Vertrag in Delmenhorst auflöste, um wieder aktiv zwischen den Pfosten zu stehen – gerüchteweise geschieht das bei einem Regionalligisten in der näheren Umgebung – steht noch nicht fest. Gespräche laufen mit einer Torwartschule aus der Region.

Terminnot wegen Nachholspielen

Beim Training fehlten nur der erkrankte Keanu Rogmann und der privat verhinderte Eugen Uschpol. Thade Hein, Luca Liske und Philipp Eggert spulten ein Lauftraining ab. Voll mit dabei war Marvin Grone, der eigentlich zum Bezirksligakader gehört, in der Oberliga jedoch bereits ein Tor erzielte bei einem Aushilfseinsatz. Mit Yuri Backhaus war zudem ein Sommerneuzugang dabei, der verletzungsbedingt noch keine Minute spielen konnte.

Rund einen Monat Zeit hat der SV Atlas Zeit, bevor es in der Oberliga weitergeht. Dominik Schmidt hat selbstbewusst die Tabellenspitze ins Visier genommen. Doch ob der Ball in einem Pflichtspiel tatsächlich Anfang Februar rollt, ist aufgrund der aktuellen Wetterlage eher zweifelhaft. Nach Wochen mit extrem viel Niederschlag sind die Böden – und damit auch die Rasenplätze – in keinem guten Zustand. Bastian Fuhrken ist entsprechend skeptisch, dass zeitnah gespielt werden kann und blickt daher mit einer gewissen Sorge auf die Terminfindung. Drei Nachholspiele haben die Blau-Gelben bereits im Kalender. Gegen Rehden sollen sie daheim am Donnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr antreten. Doch Atlas hat kein Flutlicht, daher wird ein anderer Termin gesucht – oder ein Ausweichort. In Schöningen sollen sie am Dienstag, 30. April, antreten, in Hildesheim am Sonntag, 25. Mai. Viel Platz für weitere Nachholspiele gibt es kaum, da Atlas an Ostern im Pokalhalbfinale in Melle spielt.

Das erste Testspiel ist für kommenden Sonntag, 14. Januar, angesetzt. Gastgeber ist der Landesligist VfL Stenum.

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