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Handball HSG Delmenhorst soll Verein werden

Der TV Deichhorst will Ende März beschließen, seine Handballsparte aufzulösen. Gegründet werden soll der neue Verein HSG Delmenhorst, der die Spielgemeinschaft HSG Delmenhorst ersetzt. Welche Vorteile das hat.
22.03.2022, 17:26 Uhr
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HSG Delmenhorst soll Verein werden
Von Michael Kerzel

Das Zukunftsteam der HSG Delmenhorst arbeitet auf Hochtouren: Nachdem die personellen Weichenstellungen um den neuen Vorsitzenden Jens Hafemann auf den Weg gebracht worden sind und die sportlichen Planungen – wie bei den Oberligaherren mit dem neuen Coach Thies Libchen – voranschreiten, geht es nun um organisatorische Fragen. Wenn alles gut läuft, ändert sich für Handballinteressierte nach außen hin nichts, intern wird jedoch vieles einfacher.

Die Handballabteilung des TV Deichhorst soll zum 30. Juni aufgelöst werden, ebenso wie die Handballspielgemeinschaft (HSG) Delmenhorst. Zum 1. Juli soll der neu gegründete Verein HSG Delmenhorst die Deichhorster aufnehmen. VSK Bungerhof bleibt VSK Bungerhof und behält seine Handballmitglieder, gibt die aktiven Spieler jedoch an den Verein HSG Delmenhorst ab. Damit dieser bei den Herren, Damen und Junioren in den jeweils aktuellen Ligen weiterspielen darf, müssen Deichhorst und Bungerhof, derzeit die beiden Stammvereine der Spielgemeinschaft, das Spielrecht für die jeweiligen Ligen an den Verein HSG übertragen. Die HSG Delmenhorst würde weiter als HSG Delmenhorst spielen – nur eben als Verein und nicht mehr als Spielgemeinschaft.

Eigenständige Entscheidungen

Der entscheidende Vorteil, erklärt Fabian Helmik, ist die entstehende Eigenständigkeit des Vereins HSG. Helmik ist stellvertretender Vorsitzender bei der Spielgemeinschaft und für die Verwaltung zuständig, zudem leitet er die Handballabteilung des TV Deichhorst. "Wir als HSG wollen unabhängiger sein. Als Verein können wir uns besser organisieren und Entscheidungen treffen", sagt er. Konkret wäre es so, dass die HSG künftig Verträge abschließen kann. Beispielsweise mit Trainern oder Sponsoren. Bislang läuft alles über jeweils einen der beiden Stammvereine. Alle Spieler sind Mitglied beim VSK oder dem TVD, die Sponsorenverträge liegen ebenfalls bei jeweils einem Verein. "Wir haben vor allem in den vergangenen drei Monaten gemerkt, wie kompliziert es ist, immer alles mit den Verantwortlichen der Stammvereine abzusprechen und umzusetzen", berichtet Helmik.

Zu Beginn des Jahres war nicht klar, ob die Spielgemeinschaft die Saison überhaupt zu Ende spielen kann, letztlich einigten sich der VSK und der TVD unter Moderation von Hafemann auf die Fortführung. Das hat die HSG-Verantwortlichen geschockt, die Zukunft des höherklassigen Handballsports in der Delmestadt stand auf der Kippe. Es ging vor allem um die Finanzierung, laut Spielgemeinschaftsvertrag richtet sich diese nach der Anzahl der Mitglieder in den Stammvereinen. Den Deichhorstern waren die Zuwendungen an die HSG jedoch zu hoch. Aktuell macht es eher den Eindruck einer Zweckgemeinschaft, das soll nun geändert werden. "Es geht um den Handball in Delmenhorst. Wir kämpfen immer noch um das Überleben", sagt Helmik.

Mitglieder müssen zustimmen

Noch ist der Übergang zum Verein nur ein Plan, wenn auch zwischen HSG-Zukunftsteam und den Vorständen des VSK und TVD besprochen. Entscheiden werden die TVD-Mitglieder der Handballabteilung am Mittwoch, 30. März, 18.30 Uhr, bei einer Abteilungsversammlung in der Wehrhahnhalle. Die TVD-Handballabteilung soll mit allen Rechten, Pflichten und Sachgegenständen in den neuen Verein ausgegliedert werden. Rund 220 Mitglieder hat die Abteilung. Von der TVD-Vorsitzenden Corinna Hutfilter gab es ein kurzes Statement: "Die Ausgliederung der Handballabteilung steht im Raume. Wir können hier allerdings noch keine Stellungnahme mitteilen, da noch nichts Konkretes festgelegt wurde." Ob alle Deichhorster bei einer Ausgliederung zur HSG wechseln? "Das weiß ich nicht. Ich gehe aber davon aus, dass alle aktiven Spielern wechseln. Es kann aber sein, dass Inaktive das nicht machen. Das müssen wir dann sehen", sagt Helmik.

Beim VSK Bungerhof hingegen bleibt quasi alles beim Alten. "Wir wollen den Verein VSK Bungerhof erhalten und für uns ändert sich auch erstmal nichts", sagt Rolf Heitmann. Laut des VSK-Vorsitzenden läuft der aktuelle Vertrag des VSK mit der HSG inhaltlich so weiter wie bisher. Die Handballmitglieder des Vereins werden künftig für den Verein HSG auflaufen, auch die finanziellen Zuwendungen bleiben die gleichen wie an die Spielgemeinschaft. Knapp 100 Mitglieder hat die Abteilung, der gesamte VSK hat etwa 240. Es würde also um die Existenz des Vereins gehen, würden alle Handballer zu dem neugeschaffenen Verein wechseln. Zudem ist es, sagt Heitmann, für den VSK wichtig, präsent zu bleiben und beispielsweise das traditionelle VSK Bungerhof Handballturnier im Sommer zu veranstalten. "Ich denke auch, dass künftige Handballspieler aus unserer Gegend sich beim VSK anmelden und dann bei der HSG spielen", blickt Heitmann voraus.

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