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Handball-Oberliga HSG Delmenhorst mobilisiert für Spiel gegen Oldenburg letzte Kräfte

Ein Spiel steht für die HSG Delmenhorst in diesem Jahr noch an, und Trainer Thies Libchen muss bei der Kaderbesetzung wieder einmal kreativ sein. Gegen den TvdH Oldenburg könnte es Überraschungen geben.
16.12.2022, 17:07 Uhr
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HSG Delmenhorst mobilisiert für Spiel gegen Oldenburg letzte Kräfte
Von Christoph Bähr

Es ist wie so oft in letzter Zeit. Am Sonnabend, wenn der Spielbeginn nur noch wenige Stunden entfernt ist, schaut sich Thies Libchen noch einmal die Liste mit den spielfähigen Spielern an und überlegt dann ein letztes Mal, wie er seine Mannschaft am besten aufstellt. Für einen Trainer ist das alles andere als optimal, aber Libchen kannte es zuletzt gar nicht anders. Beim Handball-Oberligisten HSG Delmenhorst sind seit Wochen stets mehrere Spieler angeschlagen oder erkrankt und können erst kurzfristig den Daumen heben oder senken. Für die letzte Partie des Jahres gegen den TvdH Oldenburg an diesem Sonnabend (19.15 Uhr) in der Stadionhalle lässt Libchen allerdings nur schwerwiegendere Blessuren gelten. "Jeder soll noch einmal alles reinwerfen und notfalls mit einem Bein auflaufen", sagt der Delmenhorster Coach und meint das natürlich nicht ganz ernst.

Klar ist aber: Da es bis zum ersten Spiel des neuen Jahres beim HC Bremen am 21. Januar noch einen Monat hin ist, können sich die Spieler nach der Oldenburg-Partie erst einmal in Ruhe auskurieren. "Unser Ziel ist es, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren", betont Libchen. Wer genau ihm zur Verfügung steht, wird sich zeigen. "Die Grippewelle geht um. Wir haben einige Kranke, bei denen wir kurzfristig schauen müssen", sagt der Trainer. Die Langzeitverletzten Dominik Ludwig und Kevin Larisch fehlen in jedem Fall. Bei Frederic Oetken kommt eventuell ein Kurzeinsatz infrage.

Markowski trainiert mit

Sönke Schröder, der seine Laufbahn eigentlich beendet hat und inzwischen als Torwart-Trainer tätig ist, soll noch einmal als Keeper im Kader stehen. Zudem dürften einige Spieler aus der zweiten Mannschaft, die bereits ihr letztes Spiel des Jahres bestritten hat, das Aufgebot auffüllen. Zuletzt trainierten etwa Youngster Till Eisenmenger und Routinier Marcian Markowski aus der Reserve beim Oberliga-Team mit. Markowski fungiert eigentlich als Teammanager. "Uns fehlen einige im Innenblock. Mit seiner körperlichen Stärke und seiner Erfahrung kann uns Marcian dort weiterhelfen", unterstreicht Libchen.

Die vielen Umstellungen in den jüngsten Spielen könne man auch positiv sehen. "Wir sind unberechenbar für den Gegner", hält der Coach fest. Bei der 24:34-Niederlage gegen den Spitzenreiter TV Cloppenburg habe sein Team 20 Minuten lang sehr stark gespielt. "Das müssen wir ausbauen", betont Libchen. "Wir wollen gegen Oldenburg defensiv stabil stehen, und vorne werden wir unsere Chancen bekommen." Zwei Wochen lang hatten die Delmenhorster nach der Partie gegen Cloppenburg spielfrei. Das Kellerduell beim Schlusslicht TSV Bremervörde, das am vergangenen Sonnabend ausgetragen werden sollte, wurde verlegt. "Abgesagt hat das Spiel Bremervörde. Wir hätten schon gespielt, aber uns kam die Verlegung aufgrund der vielen Ausfälle natürlich auch gelegen", sagt Libchen.

Beste Abwehr und schwächster Angriff

Gegen den TvdH Oldenburg bietet sich dem Tabellenvorletzten die Chance, durch einen Sieg die Abstiegsplätze erst einmal zu verlassen. Dass das gegen die sechstplatzierten Oldenburger nicht einfach wird, weiß Libchen natürlich. "Der TvdH verfügt über eine sehr gute Abwehr", sagt der Delmenhorster Trainer. "Im Angriff hat er dagegen Probleme und wirft zu wenig Tore." Die Statistik untermauert Libchens Aussage: Die Oldenburger haben die wenigsten Gegentore in der Oberliga Nordsee kassiert (281), aber auch die wenigsten Treffer erzielt (267). Wie der TvdH auf seiner Webseite schreibt, steht Tobias Meyer in Delmenhorst wieder zur Verfügung. Dagegen fehlt Niels Uwe Hansen aus privaten Gründen.

Kürzlich gab es beim TvdH, der seinen Erwartungen bislang hinterherläuft, etwas Unruhe. Der Verein gab bekannt, dass Trainer Ivo Warnecke am Saisonende aufhört, um mehr Zeit für Beruf und Familie zu haben. Seine Nachfolge tritt der aktuelle A-Jugend-Coach Lukas Brötje an. "Es rumort dort offenbar ein wenig. Aber was solch eine Nachricht mit der Mannschaft macht, ist schwer zu sagen. So etwas kann auch Kräfte freisetzen", meint Libchen. Die HSG Delmenhorst erlebte in der vergangenen Saison eine ähnlich Situation, als frühzeitig feststand, dass Trainer Jörg Rademacher nach Ablauf der Spielzeit aufhört. Danach präsentierte sich die Mannschaft zunächst wechselhaft, lieferte dann aber eine starke Saisonschlussphase ab.

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