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SV Atlas Delmenhorst "Das Spiel ist etwas Besonderes" – Ferfelis trifft auf seinen Ex-Klub

Etwas überraschend verließ Dimitrios Ferfelis den SV Atlas und seine Heimatstadt Delmenhorst nach dem Regionalliga-Abstieg. Über die Gründe für den Wechsel zum Heeslinger SC spricht der Stürmer im Interview.
08.09.2023, 17:20 Uhr
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Von Christoph Bähr

Herr Ferfelis, mit dem Heeslinger SC treffen Sie an diesem Sonnabend auf Ihren Ex-Klub SV Atlas Delmenhorst. Fühlen Sie sich wie vor jedem anderen Spiel?

Dimitrios Ferfelis: Nein, das Spiel gegen Atlas ist schon etwas Besonderes. Ich kenne natürlich noch einige Spieler und handelnde Personen im Verein.

Gab es Kontakt in den Tagen vor dem Spiel?

Ja, mit "Stützer" (Atlas-Spieler Florian Stütz, Anm. d. Red.) stand ich zum Beispiel im Kontakt. Wir haben einige Scherze gemacht. Ich habe ihm geschrieben: Wenn du dich traust, geh' ins Eins gegen Eins mit mir. Vor dem Anpfiff werde ich alle bei Atlas freundlich begrüßen, danach liegt der Fokus natürlich für 90 Minuten voll auf dem Spiel.

Wie viele andere Spieler, haben Sie den SV Atlas nach dem Regionalliga-Abstieg verlassen. Bei Ihnen gibt es allerdings eine Besonderheit: Sie sind Delmenhorster und sind sicherlich weiterhin regelmäßig in der Stadt anzutreffen. Was für Reaktionen haben Sie dort auf Ihren Wechsel erlebt?

Natürlich bin ich nach wie vor oft in Delmenhorst. Ich kenne jeden Winkel der Stadt. Meine Familie und meine Schwiegereltern leben dort, ich habe viele Freunde in Delmenhorst. Einige Fans waren schon überrascht von meinem Wechsel und hätten sich gewünscht, dass ich bei Atlas bleibe. Ich wurde auch bei Facebook und Instagram von mehreren Fans angeschrieben. Wenn ich ihnen erklärt habe, dass der Wechsel berufliche Gründe hatte, konnten sie das verstehen. Bastian Fuhrken (der Atlas-Sportchef, Anm. d. Red.) hatte auch Verständnis für meine Entscheidung. Ich habe bei Atlas sehr viele nette Menschen kennengelernt und freue mich darauf, sie wiederzusehen.

Was waren das für berufliche Gründe, die zum Wechsel nach Heeslingen führten?

Wenn ich Spätschicht habe, kann ich die ganze Woche über nicht trainieren und bin nur zum Spiel da. Ich muss dann natürlich selbst etwas tun, um mich fit zu halten. Ich gehe morgens ins Gym und gehe abends nach der Arbeit noch laufen. Aber ich trainiere dann eben die ganze Woche über nicht mit der Mannschaft. Das ist mit Heeslingen so abgesprochen, der Verein hat dafür Verständnis. Außerdem trainieren wir dreimal die Woche, bei Atlas waren es in der vergangenen Saison vier- oder fünfmal. Für mich lässt sich der Fußball jetzt gut mit meiner Arbeit und der Familie vereinbaren.

Also war der Wechsel der richtige Schritt?

Ja, es fühlt sich richtig an. Ich wurde in Heeslingen super aufgenommen, das sind sehr gute Jungs. Nico Matern kannte ich ja schon aus unserer gemeinsamen Zeit bei Atlas, er hat mir den Einstieg sehr erleichtert. Da ich in Weyhe wohne, bin ich auch gleich Teil einer Fahrgemeinschaft geworden mit anderen Spielern, die aus dem Raum Bremen kommen.

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Bei Atlas waren Sie mit zwölf Regionalliga-Treffern der beste Torschütze der vergangenen Spielzeit. Beim Heeslinger SC standen Sie im Pokal einmal in der Startelf und wurden in der Oberliga bislang viermal eingewechselt. Haben Sie also momentan die Jokerrolle inne?

Richtig, das ist bisher der Fall. Das liegt natürlich auch an meiner Arbeit. In dieser Woche konnte ich wegen der Spätschicht wieder nicht mittrainieren. Klar möchte man immer von Anfang an spielen, aber ich bin trotzdem zufrieden. Es läuft gut für die Mannschaft, und das freut mich.

Abgesehen vom Pokalaus gegen den Landesligisten SC Melle ist der Heeslinger SC noch ungeschlagen. In der Oberliga steht Ihre Mannschaft mit neun Punkten aus fünf Spielen auf dem dritten Platz.

Wir haben in den ersten drei Ligaspielen dreimal unentschieden gespielt. Gegen Arminia Hannover hätten wir dabei allerdings gewinnen müssen. Zuletzt gab es zwei Siege, und wir sind insgesamt zufrieden mit dem Start.

Beim SV Atlas herrscht dagegen nach vier Punkten aus vier Spielen keine Zufriedenheit. Sind Sie überrascht, dass Ihr Ex-Verein als Regionalliga-Absteiger noch Probleme in der Oberliga hat?

Ich habe genau verfolgt, was Atlas macht. Beim DFB-Pokal-Spiel gegen St. Pauli war ich im Stadion. Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, schließlich gehörte ich vergangene Saison ja auch zu dem Team, das die Qualifikation für den DFB-Pokal geschafft hat. Jetzt hat Atlas eine neue Mannschaft, die sich erst finden muss. Das ist ganz normal und braucht einige Spiele Zeit. Das Team muss erst richtig zusammenwachsen.

Was heißt das für das Spiel an diesem Sonnabend? Das Ziel dürfte ein Heimsieg sein, richtig?

Wir wollen unsere Serie fortführen und gerade zu Hause natürlich gewinnen.

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Zur Person

Dimitrios Ferfelis (30)

stammt aus Delmenhorst und begann beim TuS Hasbergen mit dem Fußballspielen. In der Jugend war der Stürmer für Werder Bremen aktiv. Im Herrenbereich spielte er unter anderem in der höchsten niederländischen und griechischen Liga. Von 2020 bis 2023 lief Ferfelis für den SV Atlas Delmenhorst auf, ehe er vor der laufenden Saison zum Oberliga-Rivalen Heeslinger SC wechselte.

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