Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bundesliga-Auftakt Gemischte Gefühle nach Augsburg-Spiel: Werder nerven die Fehler

Der SV Werder Bremen hat zum Bundesliga-Auftakt einen Punkt beim FC Augsburg geholt (2:2). Wie die Grün-Weißen das Remis einordnen.
25.08.2024, 15:20 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Björn Knips

Immerhin eine Serie konnte der SV Werder Bremen am Sonnabend beenden: Nach 22 Partien in Folge gab es mal wieder ein Unentschieden im Duell mit dem FC Augsburg. Das 2:2 bei den Schwaben bedeutete aber eben auch, dass die Grün-Weißen weiter seit 2013 auf einen Sieg beim Bundesliga-Auftakt warten. Der wäre durchaus möglich gewesen. Nicht nur das ärgerte die Bremer, sie nervte vor allem die eigene Fehlerquote, die gerade mit Blick auf das Heimspiel am Sonnabend gegen Borussia Dortmund dringend sinken muss.

„Das Unentschieden ruft in mir gemischte Gefühle hervor“, urteilte Ole Werner. Dem Werder-Coach gefiel grundsätzlich, „die Art und Weise, wie wir mit dem Ball gespielt haben“. Seine Mannschaft hatte als Gast selbstbewusst das Kommando übernommen, zeigte mutiges Direktspiel, setzte auf clevere Verlagerungen und verdiente sich so die frühe 1:0-Führung durch Felix Agu (12.). „Wir hatten eigentlich alles im Griff“, erinnerte sich Vorlagengeber Mitchell Weiser. Doch dann patzte Niklas Stark im Spielaufbau, was Elvis Rexhbecaj mit einem Sonntagsschuss zum Ausgleich nutzte (16.). Als Samuel Essende nach dem nächsten Bremer Fehler sogar das 2:1 für den FCA nachlegte (35.), war der Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt.

Ole Werner reagierte ungewohnt früh, brachte für die schwachen Stark und Keke Topp die frischen Anthony Jung und Justin Njinmah. Letzterer sorgte für noch mehr Schwung in der Bremer Offensive und schließlich auch den verdienten Ausgleich (58.). FCA-Coach Jess Thorup hatte genug von den Bremer Verlagerungen, stellte von Vierer- auf Dreierkette um und veränderte damit das komplette Spiel. Plötzlich dominierte Augsburg und haderte, dass der Treffer zum 3:2 von Essende wegen Handspiels zurückgepfiffen wurde (69.) und es für Jungs Handspiel im Strafraum keinen Elfmeter gab (78.). Eine knifflige und letztlich falsche Entscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann.

Lesen Sie auch

Dazwischen hatte Marvin Ducksch eine hundertprozentige Chance zum Bremer 3:2 vergeben (72.). Ansonsten blieben die Bremer nach vorne blass. „Die letzten 30 Minuten waren mehr Ackern und Kämpfen, da war nicht mehr so viel Fußball“, monierte Weiser und stellte deshalb fest: „Das 2:2 fühlt sich relativ gerecht an.“ Ähnlich urteilte auch sein Coach: „Ich bin mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden, den Punkt nehmen wir mit. Mit etwas mehr Effizienz wären drei Punkte drin gewesen. Das ist das, was wir uns ankreiden müssen.“

Werder wirkte schon besser eingespielt als der FCA, der im Sommer viel an seinem Kader geschraubt hat – bedingt auch durch den Verlust von Toptorjäger Ermedin Demirovic (VfB Stuttgart). Die Schwaben boten dafür mehr Überraschungsmomente, zuweilen auch mehr individuelle Klasse sowie gute Einwechslungen des Trainers, was den Gästen am Ende ordentlich zu schaffen machte. Mit viel Kampf und ein bisschen Schiri-Glück konnte Werder den einen Punkt festhalten, der angesichts des schwierigen Auftaktprogramms guttun wird.

„Wir müssen die Fehler minimieren und noch zielstrebiger werden im letzten Viertel“, forderte Werders Fußballchef Peter Niemeyer, der sicherlich mit seinem Boss Clemens Fritz noch einmal genau analysieren wird, wo der Kader im Transfer-Endspurt Verstärkungen braucht. Weiser hatte sich schon vor Wochen neues Personal gewünscht, damit sich Werder weiterentwickelt und auch mal die europäischen Plätze angreifen kann. Nach dem souveränen 3:1-Sieg im DFB-Pokal beim Drittligisten Cottbus und dem leistungsgerechten 2:2 in Augsburg lässt sich noch nicht sagen, welche Rolle Werder mit diesem Kader spielen kann.

Es besteht derzeit sicher kein Anlass zur Sorge, aber auch kein Anlass für Euphorie. Weiser blickte ganz pragmatisch nur auf die nächste Partie – das Heimspiel am Sonnabend gegen den BVB: „Letztes Jahr sind wir schlecht gestartet, jetzt haben wir wenigstens einen Punkt, aus dem wir am Sonnabend am besten vier machen sollten.“ Gegen den Titelanwärter aus Dortmund dürfte das allerdings wesentlich schwieriger werden als in Augsburg.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)