Trotz des Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga will Frank Baumann bei Werder Bremen als Sport-Geschäftsführer weitermachen. „Weil ich davon überzeugt bin, dass ich in der jetzigen Situation der richtige Mann für Werder Bremen bin“, sagte der 45-Jährige am Sonntag in der TV-Sendung „Doppelpass“ bei Sport1. „Wenn der Aufsichtsrat zu der Entscheidung kommt, dass auf meinem Posten eine Veränderung sinnvoll ist, dann werde ich dem nicht im Wege stehen. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich in dieser schwierigen Situation die richtigen Entscheidungen treffen kann“, sagte Baumann.
Eine Schuld für das Bremer Abschneiden wollte der Sportchef nicht auf sich nehmen. "Ich bin grundsätzlich mit mir im Reinen", so Baumann. Die Entscheidungen zum jeweiligen Zeitpunkt seien sehr sorgfältig vorbereitet gewesen. Dennoch räumte Baumann auch Fehler ein. "Ich habe die Gesamtverantwortung für den sportlichen Bereich und bin für die Rahmenbedingungen verantwortlich. Und diese haben in den letzten zehn Spielen nicht gepasst", so Baumann.
Werder Bremen war am Samstag erstmals seit 41 Jahren wieder aus der Ersten Liga abgestiegen. Nach dem 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach hatte sich der Frust vor allem gegen Baumann gerichtet. Der Ex-Profi räumte zwar ein, auch Fehler gemacht zu haben, ein Neuaufbau müsse aber nicht immer mit kompletten Personalveränderungen einhergehen.
Aufsichtsratsboss Marco Bode will ebenfalls erst einmal im Amt bleiben. „Ich werde jetzt nicht davonlaufen und werde Verantwortung übernehmen und das in diesen Tagen aushalten“, sagte der 51-Jährige in der TV-Sendung „Sky90“. Mit Blick auf die wahrscheinlich im September geplante Mitgliederversammlung wolle er sich aber überlegen, ob er dann noch einmal antrete.
Erst einmal gehe es aber darum, „das Zurückkommen zu planen“, sagte Bode mit Blick auf den angestrebten Wiederaufstieg. „Wir werden versuchen, so schnell wie möglich Entscheidungen zu treffen. Aber es müssen die richtigen sein“, sagte Bode, der grundsätzlich weiter an Baumann festhalten will. Allerdings müsse man die Situation in Ruhe analysieren. „Heute ist nicht der Tag, um Entscheidungen zu verkünden“, sagte Bode.
Ausreden für den Abstieg wollte Bode nach der 2:4-Niederlage gegen Gladbach am Samstag nicht suchen. "Wenn man am Ende der Saison auf dem 17. Platz steht, dann hat man den Abstieg auch irgendwie verdient", erklärte Bode. In den letzten zehn Spielen, aus denen die Bremer nur einen Punkt holten, habe sich etwas verändert. "Etwas ist in die völlig falsche Richtung gelaufen", so Bode. Die Mannschaft sei in einen Negativlauf gekommen und habe immer mehr Selbstvertrauen verloren. Das Spiel gegen Gladbach sei ein Sinnbild dafür gewesen, dass der Mannschaft etwas fehlte – sowohl im mentalen und physischen Bereich, als auch bei der Führung. "Vielleicht haben wir uns nach dem Sieg in Bielefeld auch zu früh in Sicherheit gewogen", sagte Bode.