Ausgerechnet der Mann aus Aue zerrte das Thema auf den Tisch. „Ich wünsche Werder von Herzen den Aufstieg“, sagte Pavel Dotchev, Ein-Spiel-Aushilfstrainer und Sportlicher Leiter des FC Erzgebirge, nachdem sein Team in Bremen mit 0:4 untergegangen war. Es war ein Satz, in dem viel Sympathie lag für den SV Werder Bremen und der natürlich auch die grün-weiße Hoffnung befeuert, dass der Aufenthalt in der 2. Liga nur ein Abstecher wird. Anders als Dotchev, der unter dem Eindruck der eigenen klaren und hochverdienten Niederlage Werder in die Rolle des Aufstiegskandidaten rückte, waren die Bremer überhaupt nicht bereit, sich Gedanken in diese Richtung zu machen – außer Niclas Füllkrug.
Füllkrug, derzeit in Top-Form befindlicher Stürmer, sagte, was er auch in den Tagen der großen Trainerturbulenzen gesagt hatte. „Ich würde gerne um was spielen in dieser Saison“, erklärte er und meinte damit gewiss nicht Platz neun, auf den Werder sich wenigstens bis Sonntagnachmittag vorgearbeitet hat. Ihm geht es natürlich um die ersten drei Plätze, die zum Aufstieg berechtigen, von denen sein Team aber auch nach der gelungenen Premiere von Trainer Ole Werner noch weit entfernt ist. Deshalb beließ es der 28-Jährige auch nur bei seinem persönlichen Wunsch und verwies ansonsten an die Bremer Bosse: „Das muss die oberste Club-Ebene kommentieren.“
Toprak zurückhaltend: Nächsten Spiele abwarten
Die hat das Thema Wiederaufstieg aber seit Saisonbeginn auf den Index gesetzt. Und verständlicherweise hat die bisherige sportliche Ausbeute daran nichts geändert. Bislang ist Werder den Ansprüchen hinterhergelaufen, gegen Aue deutete sich aber an, dass genügend Qualität im Team steckt, um vielleicht doch größer denken zu können. Kapitän Ömer Toprak ließ sich nach dem 4:0 aber noch nicht dazu verführen: „Ich tue mich schwer damit, jetzt alles neu zu bewerten. Wir wollen die nächsten beiden Spiele erfolgreich gestalten, dann geht es in die Winterpause und dann können wir mal schauen, wo wir stehen.“ Bis Weihnachten muss Werder noch beim aktuellen Tabellendritten Jahn Regensburg (Freitag, 18.30 Uhr) sowie zum Rückrundenauftakt bei Krisenclub Hannover 96 (Sonntag, 19. Dezember) antreten.
Von sechs Punkten darf geträumt werden, damit könnte Werder wohl den Anschluss nach oben herstellen. Ole Werner hätte nichts einzuwenden gegen eine optimale Punktausbeute. Dotchevs Daumendrücken für Werder nahm er zwar dankbar zur Kenntnis, jedoch nicht zum Anlass, nach nur einem Spiel unter seiner Leitung Luftschlösser zu bauen. „Ich freue mich über jeden, der uns Gutes wünscht“, sagte der 33-Jährige. „Eir bleiben aber dabei, dass wir unsere Konzentration auf unsere eigene Arbeit legen. Alle, die uns die Daumen drücken, helfen sicherlich dabei – ob sie nun in Bremen oder Aue sitzen.“