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Neues OHB-Vorstandsmitglied "OHB war Platz eins auf meiner Liste"

Lutz Bertling wird ab dem 1. April dem Vorstand des Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB angehören. Im Interview erklärt er seine Pläne für das Unternehmen.
21.03.2018, 20:08 Uhr
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Von Stefan Lakeband

Herr Bertling, Sie waren zuletzt beim Zughersteller Bombardier Transportation. Wie kommt es, dass Sie nun bei OHB anfangen?

Die Raumfahrt ist eine Wachstumsbranche und eine, die hochtechnologisch ist. Das war mein Ziel: Ich wollte in ein Unternehmen, das für Hightech und nachhaltiges Wachstum steht und einen Anteilseigener hat, der auf Langfristigkeit setzt, wie etwa bei einem Familienunternehmen. Wenn man diese drei Anforderungen kombiniert, landet man ganz schnell bei OHB. Deswegen stand die Firma auch auf Platz eins meiner Liste.

Sie wollen bei OHB die Produktion optimieren. Wie soll das aussehen?

Wenn Sie ein Auto produzieren, können Sie 1000 Fahrzeuge in der Vorserie bauen und hier Fehler erkennen und beheben. Wenn Sie aber einen Satelliten bauen, von dem es nur einen einzigen geben soll, müssen Sie beim ersten Mal alles richtig machen. Die Digitalisierung kann uns dabei helfen. Wir können vorab am Computer einen Satelliten entwerfen und gleich überprüfen, ob man ihn wie gedacht montieren kann.

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OHB ist als innovatives Unternehmen bekannt. Wie wollen Sie diese Position halten?

Mit unserer Tochterfirma Blue Horizon machen wir uns etwa Gedanken, wie wir Leben im Weltall fördern können, indem wir beispielsweise nach einer Möglichkeit suchen, dort Pflanzen wachsen zu lassen. Und auch mit den Projekten, die wir schon jetzt umsetzen, sind wir sehr erfolgreich. Das hat nicht immer damit zu tun, dass wir der Kostenführer sind, sondern weil wir den Wettbewerb mit unserem Preis-Leistungs-Verhältnis geschlagen haben.

Ändert sich das, wenn OHB immer größer wird und in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Euro Umsatz macht?

Wir müssen die Geisteshaltung des Herausforderers beibehalten. Das schaffen wir, indem OHB nicht als ein großes Unternehmen agiert, sondern aus vielen kleinen, dezentralen Einheiten besteht. Wenn wir etwa Tochtergesellschaften gründen, fühlt es sich wie in einem Start-up an. In den Prozessen einer großen Firma bekommen Sie diese Art der Unternehmenskultur nicht hin.

Das Gespräch führte Stefan Lakeband.

Zur Person:

Lutz Bertling wurde in Kiel geboren und hatte verschiedene Positionen im Airbus-Konzern inne, bevor er in die Zugsparte von Bombardier wechselte. In seiner Freizeit segelt der 55-Jährige gerne.

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