Bürgermeister Andreas Bovenschulte will die Entscheidung zur Abschaffung der Brötchentaste nach der Bürgerschaftswahl rückgängig machen. Das hat der SPD-Spitzenkandidat am Donnerstag in einem Brief an die Handelskammer angekündigt. Wie berichtet, hatte Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) diese Parkautomatenfunktion, die insbesondere an diversen Einkaufstraßen im Stadtgebiet ein 20-minütiges, kostenloses Kurzzeitparken für rasche Erledigungen ermöglichte, Anfang April beendet. Sie berief sich dabei auf ein entsprechendes Votum der zuständigen Deputation vom Dezember 2022.
Ob es tatsächlich einen bindenden Auftrag der Deputation zur Abschaffung der Brötchentaste gab, darüber wird seit Schaefers Entscheidung politisch gestritten. Insbesondere viele Einzelhändler in den Stadtteilen kritisieren das Aus für das gebührenfreie Kurzzeitparken.
In seinem Brief an die Kammer bezieht sich der Bürgermeister auf diese Beschwerden. Er habe dafür "großes Verständnis", heißt es in dem Schreiben, das dem WESER-KURIER vorliegt. Die Brötchentaste sei ein "attraktives Angebot für die Kundinnen und Kunden und somit durchaus ein bedeutender Faktor für den Einzelhandel in den Stadtteilen". Er bleibe dabei, so der Bürgermeister, "dass wir nach der Wahl darüber reden müssen, diese Entscheidung rückgängig zu machen".
Die Handelskammer äußerte sich zufrieden über diese Aussage. Bovenschultes Ankündigung sei "begrüßenswert", so Sprecher Stefan Offenhäuser. "Wir werden daran nach der Bürgerschaftswahl anknüpfen und darauf drängen, dass der Wegfall der Brötchentaste tatsächlich rückgängig gemacht wird."