- Wo wird was gemessen?
- Wie haben sich die Werte entwickelt?
- Wo gibt es Nachholbedarf?
- Welche Rolle spielt das Wetter?
Die Luftqualität in Bremen hat sich weiter leicht verbessert. Das zeigt die Auswertung der Messdaten des vergangenen Jahres, die jüngst in der Umweltdeputation vorgestellt wurde. Gesetzliche Grenzwerte konnten demnach an allen Messstationen deutlich eingehalten werden – mit Blick auf neue Grenzwerte könnte sich das aber ändern.
Wo wird was gemessen?
Sieben Messstationen in der Stadt Bremen und zwei in Bremerhaven liefern Daten. Einige sind an stark befahrenen Straßen installiert, um Verkehrsemissionen wie bestimmten Feinstaub, Stickoxide und Kohlenmonoxid zu messen – eine solche Station steht zum Beispiel am Dobben. Stationen im städtischen Hintergrund, beispielsweise am Menkenkamp in Oslebshausen oder an der Osterholzer Heerstraße, erfassen auch Feinstaub in anderer Konzentration und Schwefeldioxid. Letzteres wird hauptsächlich durch die Verbrennung von Öl, Diesel und Kohle ausgestoßen.
Wie haben sich die Werte entwickelt?
Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Werte haben sich verbessert, wenngleich die Entwicklung in den vergangenen Jahren abgeflacht ist. Die Schwefeldioxid-Konzentration verbleibt an den meisten Messstationen auf einem niedrigen Niveau. Langfristig ist die Veränderung bei fast allen Schadstoffwerten deutlich erkennbar. Ein extremes Beispiel ist Schwefeldioxid: Ende der 1980er-Jahre lagen die Jahresmittelwerte an verschiedenen Bremer Messstationen bei mehr als 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, in den vergangenen Jahren jeweils bei einem Mikrogramm. Für das Stundenmittel ist ein Grenzwert festgelegt, der 24-mal pro Jahr überschritten werden darf – in Bremen gab es 2024 keine einzige Überschreitung.
Wo gibt es Nachholbedarf?
Im Dezember 2026 tritt die EU-Luftqualitätsrichtlinie in Kraft, von 2030 an soll sie verbindlich gelten. Die neuen Grenzwerte werden in Bremen größtenteils bereits eingehalten – der Stickstoffdioxid-Wert übersteigt derzeit aber an den verkehrsnahen Stationen mit 26 bis 27 Mikrogramm pro Kubikmeter die zukünftig geltende Grenze von 20 Mikrogramm.
Welche Rolle spielt das Wetter?
"Die Wetterlage spielt eine entscheidende Rolle bei der Verteilung und Konzentration der Schadstoffe", heißt es im Bericht. Ein Beispiel ist eine stärkere Ozon-Belastung bei intensiver Sonneneinstrahlung – die Ozon-Werte lagen 2024 leicht höher als im Vorjahr. Sogenannte Inversionswetterlagen, bei denen die Temperatur in Bodennähe niedriger als in höheren Atmosphärenschichten ist, blieben aus. Im Januar und Februar dieses Jahres hingegen begünstigte diese Wetterlage eine schlechte Luftqualität in Bremen. Wie berichtet, lag der Luftqualitätsindex, der verschiedene Schadstoffe berücksichtigt, an mehreren Tagen im "mangelhaften" Bereich.