Sollten die Sozialdemokraten bei der Bürgerschaftswahl in Bremen siegen, will Bürgermeister Carsten Sieling einen kostenlosen Personennahverkehr für Kinder und junge Erwachsene bis 18 Jahre einführen. Das sagte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und so steht es auch im Wahlprogramm der SPD. Sollte es dazu kommen, wäre Bremen unter den deutschen Großstädten Vorreiter. In Rostock sollen Schüler spätestens ab 2020 umsonst Busse und Bahnen nutzen dürfen, in Berlin ist eine vergleichbare Regelung für Kinder aus einkommensschwachen Familien geplant.
Eine kostenfreie Nutzung von Bussen und Bahnen für alle Menschen in Bremen will Sieling jedoch aus Kostengründen nicht einführen. "Es muss schon finanzierbar bleiben", sagte er. Das Vorhaben werde Familien dennoch spürbar entlasten. Auch der Verkehr in der Stadt könnte durch die Regelung entlastet werden. Sieling rechnet damit, dass das eine oder andere Elterntaxi künftig in der Garage bleibe.
Bereits vor einem Jahr hatte der WESER-KURIER über die Überlegungen der Bundesregierung berichtet, einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr einzuführen, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren. Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) hielt die Idee damals für nicht umsetzbar, die SPD hingegen bewertete den Vorstoß positiver. Einen Modellversuch, für den Bundesmittel zur Verfügung gestellt würden, solle Bremen nicht ablehnen, sagte die Bremer SPD-Vorsitzende Sascha Aulepp. "Ich könnte mir gut vorstellen, schrittweise vorzugehen und zunächst einmal den ÖPNV für Kinder und Jugendliche kostenlos zu machen." (var)
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