Langsam neigt sich die politische Sommerpause dem Ende entgegen. Damit beginnt auch für die Beiräte im Bremer Norden wieder die Arbeit. Mit welchen Themen sich das Blumenthaler Stadtteilparlament in der zweiten Jahreshälfte beschäftigen könnte – eine Auswahl.
Brand der Fliegerhalle
Geht es nach Beiratssprecher Marcus Pfeiff (SPD), wird sich das Gremium auf jeden Fall mit der Fliegerhalle im Kämmerei-Quartier befassen. Die hatte in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni gebrannt. Dabei wurde das Gebäude, das seit 2012 unter Denkmalschutz stand, fast komplett zerstört. Aktuell wird nicht nur geklärt, was von dem historischen Bau gerettet werden kann, sondern auch, wie sich das Feuer auf die Planungen für eine Schwimmhalle auswirkt. Seit gut vier Jahren setzen Ehrenamtliche sich dafür ein, dass das Gebäude zur Sportstätte wird. Der Bund will das Vorhaben mit einem Betrag von zehn Millionen Euro bezuschussen. Die könnten nun in einen Neubau fließen.
Kriminalstatistik für Blumenthal
Der Senat hat auf Anfrage der CDU-Fraktion die polizeilichen Kriminalstatistiken der Jahre 2022 und 2023 miteinander verglichen und für die 22 Beiratsbereiche aufgeschlüsselt. Das Ergebnis: Verbrechen wie Körperverletzung, Diebstahl, Raub sowie Sexual- und Drogendelikte sind in allen Stadtteilen gestiegen, nur in Blumenthal nicht. Dort sank die Gesamtzahl der Straftaten um fünf Prozent. Zurückzuführen ist dieser Umstand auf den starken Rückgang bei den Diebstahl- und Rauschgiftdelikten. Sexualverbrechen, Körperverletzungen aller Art und vor allem Raubüberfälle gab es aber auch in Blumenthal zuhauf. "Trotz der Tatsache, dass das Ergebnis für Blumenthal positiv ist, muss man attestieren, dass der Trend insgesamt negativ ist", kommentiert der Beiratssprecher, der auf eine Vorstellung der Statistik durch die Polizei in einer der nächsten Sitzungen hofft.
Takt der Regio-S-Bahn
Zwischen Vegesack und dem Hauptbahnhof gibt es ihn bereits: den 15-Minuten-Takt der Regio-S-Bahn. Und genau den fordern Blumenthaler Politiker auch für ihren Stadtteil. Nun soll es einen ersten Testlauf geben. Der soll aufzeigen, wie ein engerer Fahrplan auf den Gleisen der Farge-Vegesacker Eisenbahn funktionieren könnte. Wann dieser Versuch startet, ist momentan ebenso unklar wie die Dauer. Fest steht hingegen schon die Strecke: Geprüft wird lediglich der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Vegesack und Blumenthal. Aus Sicht der Behörde würde sich ein 15-Minuten-Takt bis nach Farge nicht lohnen. Dafür nutzen zu wenige Fahrgäste die Regio-S-Bahn. Näheres zu dem geplanten Testlauf will Pfeiff in einer der nächsten Beiratssitzungen erfahren.
Hortversorgung in Farge-Rekum
Beide Ortsteile zusammen kamen bisher auf 40 Betreuungsmöglichkeiten am Nachmittag: Sowohl an der Grundschule in Farge als auch an der in Rekum gab es jeweils 20 Hortplätze. Doch schon im Mai war klar, dass dieses Angebot nicht ausreichen wird. Zum Start des neuen Schuljahres im August rechnete das Bildungsressort mit 37 Mädchen und Jungen, die nicht betreut werden können. "Für diese Kinder wird nach einer Lösung gesucht", sagte Behördensprecherin Patricia Brandt im Mai. Gelöst wurde das Problem gut einen Monat später, indem weitere 36 Plätze am Standort Farge geschaffen wurden. "Direkt nach den Sommerferien startet dort ein niedrigschwelliges Angebot, das von der gemeinnützigen Gesellschaft Hansea Sana projektiert wird", erzählt Pfeiff. Nun müsse geschaut werden, ob die Hortproblematik durch die zusätzlichen Plätze tatsächlich gelöst ist.
Fahrradweg auf dem Tanklager-Gelände
Die Anlage an der Weser hat den Beirat schon des Öfteren beschäftigt. Geht es nach dessen Sprecher, wird das Thema in den kommenden Monaten ein weiteres Mal aufgerufen. "Demnächst werden die Zäune rund um das Tanklager zurückgebaut", erzählt er. Damit ließe sich die Forderung des Beirates nach einem Fahrradweg, der über das Areal führt, endlich umsetzen. "Das Bauressort hat uns bereits mitgeteilt, dass es der Idee positiv gegenübersteht", so Pfeiff. Wie weit das Projekt bisher gediehen ist, könnte ebenfalls in den kommenden Monaten im Beirat erörtert werden.