Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Blumenthaler Stadtteilzentrum Sanierung nach Plan

40 Punkte und Unterpunkte listet das Konzeptpapier der Blumenthaler Beiratsfraktionen zur Sanierung des Zentrums auf. Für ein erstes Projekt soll es jetzt einen Prüfauftrag geben – und einen möglichen Investor.
04.02.2022, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Sanierung nach Plan
Von Christian Weth

Immer wieder ist darüber gesprochen worden, was das Blumenthaler Zentrum braucht, um es voranzubringen – jetzt haben sich die Beiratsfraktionen auf ein Konzeptpapier verständigt. Es listet auf, was die Stadt unbedingt berücksichtigen soll, wenn der Ortskern zum Sanierungsgebiet wird. Rund 40 Punkte und Unterpunkte werden aufgeführt. Für ein erstes Projekt soll jetzt ein Prüfauftrag an die Behörden gehen. Nach Angaben von Stadtteilpolitikern hat ein Bauunternehmer bereits Interesse an dem Vorhaben signalisiert. Und auch für ein zweites.

Dass die Parteien einen eigenen Plan für das Zentrum entwickeln, kommt nicht von ungefähr: Sie haben schon häufiger erklärt, nicht warten zu wollen, bis es Vorschläge von den Ressorts gibt. Seit Anfang des Jahres sind die Beiratsvertreter dabei, in dem Konzeptpapier zu bündeln, was ihnen wichtig ist. Die Liste an Projekten soll jetzt von den Fraktionsspitzen priorisiert und mit den Sanierungsideen der Behörden verglichen werden. Beiratssprecher Hans-Gerd Thormeier (CDU) geht davon aus, dass es im zweiten Quartal eine erste Planungskonferenz mit Vertretern der Stadt geben wird.

Lesen Sie auch

Auch darum machen die Fraktionen jetzt Tempo. Und weil sie nicht wollen, dass Gebäude im Ortskern noch weitere Jahrzehnte leer stehen. Oder der Leerstand weiter zunimmt. Deshalb haben die Mitglieder des Zentrumsausschusses am Donnerstagabend empfohlen, dass der Beirat auf seiner nächsten Sitzung einen ersten Arbeitsauftrag beschließen soll: Die Baubehörde soll klären, ob der Schulkomplex an der Lüder-Clüver-Straße zu einem generationsübergreifenden Quartier umgestaltet werden kann, wenn die Klassen in den nächsten Jahren auf den Bildungscampus im Kämmerei-Quartier umziehen.

Lesen Sie auch

Die Parteien finden, dass sich der Klinkerbau für unterschiedliche Wohnformen eignet. Sie sprechen von Appartements für Senioren, Studenten, Berufsschüler. Und davon, dass es inzwischen einen möglichen Investor gibt, der sich den Umbau genauso gut vorstellen kann wie sie. Und der auch Interesse an einem weiteren Projekt hat, das die Fraktionen auf ihrer Liste haben: das Rathaus wieder zu einer Immobilie zu machen, die nicht nur vorübergehend und zum Teil genutzt wird, sondern dauerhaft und ganz. Für eine Stellungnahme war der Unternehmer, der als Projektentwickler gehandelt wird, nicht zu erreichen.

Wie es heißt, kann er sich vorstellen, das historische Gebäude von der Stadt zu kaufen und nach einer Sanierung an sie zu vermieten. Nach dem Konzeptpapier suchen die Parteien inzwischen mehrere neue Standorte für öffentliche Einrichtungen. Zum Beispiel für die Stadtteilbibliothek. Zum Beispiel für ein Gesundheitszentrum. Zum Beispiel für einen Kulturtreff, die Volkshochschule, eine Jugendjobagentur. Manche Fraktionen finden, dass auch Neubauten dafür infrage kommen. Schließlich, argumentieren sie, ist auf dem Campus noch Platz, weil nicht mehr fünf, sondern vier Schulen auf ihm vereint werden.

Lesen Sie auch

Das Füllen von leeren Grundstücken und Gebäuden kommt im Plan der Parteien für die Sanierung des Stadtteilzentrums mehrfach vor. Noch öfter geht es ihnen aber um anderes: um ein neues Verkehrskonzept für den Ortskern. Um den Umbau der Mühlenstraße zur Fußgängerzone. Um den Bereich beim Fähranleger, der attraktiver werden soll. Um mehr Ärzte und weniger Wettbüros. Und darum, Einfluss auf Hauseigentümer zu nehmen, die sich nicht kümmern – inklusive der Möglichkeit, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewoba vernachlässigte Immobilien übernimmt. So wie sie es in Lüssum schon getan hat.

Welche Projekte die Behörden angehen wollen, ist unklar. Sie sind noch dabei, die sogenannte vorbereitende Untersuchung des Stadtteilzentrums abzuschließen. Im Frühjahr will der Senat endgültig sagen, ob der Ortskern zum Sanierungsgebiet erklärt wird – und er damit der Empfehlung des Bauressorts folgt.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)