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Blumenthaler Stadtentwicklung Der Sanierungsfahrplan: Was in diesem Jahr fürs Zentrum geplant ist

Mit sogenannten Schlüsselprojekten soll das Blumenthaler Zentrum vorangebracht werden. Was in diesem Jahr im einzigen Sanierungsgebiet Bremens geplant ist – ein Überblick.
15.01.2025, 18:00 Uhr
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Der Sanierungsfahrplan: Was in diesem Jahr fürs Zentrum geplant ist
Von Christian Weth

Erst gab es eine Analyse der Probleme und Potenziale, dann ein Entwicklungskonzept mit sogenannten Schlüsselprojekten: Im Sommer 2022 ist das Blumenthaler Zentrum zum Sanierungsgebiet erklärt worden, dem einzigen in Bremen. Seither sind Planer dabei, Vorhaben vorzubereiten, deren Umsetzung in der Regel nicht nur Jahre dauern, sondern auch Millionen kosten. Was bei welchen Projekten in den nächsten zwölf Monaten passieren soll – ein Überblick.

Marktplatz: Die Freifläche zwischen Landrat-Christians-Straße und Kapitän-Dallmann-Straße steht schon länger auf einer Liste von Projekten, die eher umgesetzt werden sollen als andere. Darum sind die Vorbereitungen auch weiter als bei anderen. Nach dem Zeitplan von Hanna Augustin soll ein externes Büro im Februar damit beginnen, Vorschläge für die Umgestaltung des Marktplatzes zu erarbeiten. Die Planerin der Baubehörde geht davon aus, dass sie in der zweiten Jahreshälfte dem Beirat und den Anwohnern vorgestellt werden – und dann die eigentliche Diskussion, wie die Fläche einmal werden soll, beginnt.

Landrat-Christians-Straße: Alles soll anders werden: die Aufenthaltsqualität entlang der Hauptstraße wie deren Verlauf. Darum ist das Amt für Straßen und Verkehr gefragt worden, ob es eine Expertise ausarbeitet, was möglich ist und was nicht. Inzwischen, sagt Stadtumbauplanerin Augustin, ist signalisiert worden, dass sich die Sachverständigen kümmern werden. Wann erste Ergebnisse vorgestellt werden und das Beteiligungsverfahren beginnt, ist ihr zufolge allerdings noch offen. Fest steht dagegen, dass die Verkehrsplaner einen Durchgang vom neuen Schulcampus zum Marktplatz berücksichtigen sollen.

Rathaus: Von allen Projekten, die geplant sind, ist der Umbau des früheren Verwaltungssitzes eines der teuersten: 15,5 Millionen Euro sind zuletzt dafür veranschlagt worden, um aus dem ehemaligen Rathaus eine Art Quartierszentrum zu machen und mit einem Anbau zu versehen. Behördenmitarbeiterin Augustin geht davon aus, dass die Vorbereitungen eines Planungswettbewerbs den Großteil des Jahres ausfüllen werden – und in absehbarer Zeit endgültig feststeht, welche Behörden ein Angebot in der geplanten Anlaufstelle schaffen werden. Bisher gibt es Gespräche mit Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur und der Innenbehörde.

Bahrsplate: Das Vorhaben, mehr aus der Grünanlage an der Weser zu machen, ist wie der Rathausumbau ein Millionenvorhaben. So sagt das Planerin Augustin. Und auch, was das unterm Strich bedeutet: eine EU-weite Ausschreibung für einen gestalterischen Planungswettbewerb. Mit der Folge, dass nach ihren Worten dieses Jahr vorrangig dafür genutzt wird, ihn vorzubereiten, damit im nächsten über das Gelände gesprochen werden kann – vor allem darüber, was sich alles verändern muss, um es voranzubringen. Und weil sie direkt nebenan liegt, soll es dabei auch gleich um Ideen für die Rönnebecker Hafenspitze gehen.

George-Albrecht-Straße: Mit Eigentümern der Wohnblocks in einem Teil des Straßenzugs ist mittlerweile gesprochen worden, jetzt soll eine städtebauliche Studie her. Sie soll die Ziele der Sanierer gegenüber den Vermietern noch einmal verdeutlichen. Bremen will, dass sich die Wohnverhältnisse in den Mehrparteienhäusern verbessern. Politiker schließen nicht aus, dass die Stadt mehr machen muss – die Gebäude kaufen, damit sich etwas ändert. So wie sie es in Lüssum getan hat. Nach Angaben von Augustin soll es bei der Studie auch darum gehen, wie der Parkplatz bei den Blocks neu genutzt werden kann.

Privatsanierung: Nach Ansicht der Projektmanager, die das Blumenthaler Zentrum im Auftrag der Stadt voranbringen sollen, ist der Anfang gemacht: 60 Gespräche mit privaten Hauseigentümern sind geführt worden, die Interesse gezeigt haben, ihre Immobilien im alten Ortskern zu sanieren. Laut Augustin ging es dabei um 45 Gebäude und wurden inzwischen sechs Verträge unterschrieben sowie zwei Vorhaben umgesetzt. Die Stadtumbauplanerin findet, dass das ein guter Schnitt ist. In diesem Jahr soll es weitere Treffen mit Eigentümern geben – und, so die Hoffnung, noch mehr Projektabschlüsse.

Verfügungsfonds: Damit jeder sehen kann, dass im Zentrum etwas passiert, haben die Sanierer ein Budget bereitgestellt, mit dem Vorhaben bezuschusst werden können werden, die kleiner sind – und damit zügiger umgesetzt werden können. 30.000 Euro waren im vergangenen Jahr im sogenannten Verfügungsfonds und sind es auch in diesem. Stadtumbauplanerin Augustin hofft, dass diesmal mehr Geld von Vereinen, Initiativen und Gruppen beantragt wird als bisher. Nach ihrer Statistik war das 2024 ein einziges Mal vorgekommen. Damals war ein Weg in Wätjens Park barrierefrei gemacht worden.

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