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Blumenthaler Sanierungsgebiet Marktplatz der Möglichkeiten: Behörde startet Ausschreibung zum Umbau

Lange ist darüber gesprochen worden, dass mehr aus dem Blumenthaler Marktplatz werden soll. Nun will die Behörde die Ausschreibung zum Umbau starten – und hat dafür Kriterien festgelegt.
22.10.2024, 18:30 Uhr
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Marktplatz der Möglichkeiten: Behörde startet Ausschreibung zum Umbau
Von Christian Weth

Angekündigt war es schon länger, nun soll es endgültig losgehen: Der Blumenthaler Marktplatz wird grundlegend verändert – und der südliche Teil der Mühlenstraße gleich mit. Weil die Freifläche im Stadtteilzentrum zu klein ist für das, was die Behörde vorhat, hat sie die frühere Geschäftsmeile zum Projektgebiet dazugenommen. Stadtentwickler wollen, dass sich Planungsbüros mit beiden zugleich beschäftigen. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs. Die Ausschreibung soll noch diese, spätestens nächste Woche rausgehen.

Für Hanna Augustin ist das Vorhaben nicht irgendein Vorhaben. Die Stadtumbauplanerin des Bauressorts zählt den Marktplatz und die benachbarte Mühlenstraße zu den Schlüsselprojekten, mit denen die Stadt das Blumenthaler Zentrum, die Bahrsplate und das Kämmerei-Quartier voranbringen will. 20 gibt es inzwischen. Der Platz und die Straße sollen zu den ersten gehören, die umgesetzt werden. Augustin rechnet damit, dass die Planer, die am Ende den Zuschlag erhalten werden, im nächsten Jahr ihre Ideen präsentieren, wie alles werden könnte. Sechs Monate sollen sie Zeit bekommen, sich mit dem Plangebiet auseinanderzusetzen. Und mit den Vorgaben der Behörde.

Welche das sind, wissen die Blumenthaler Beiratsfraktionen seit Anfang der Woche. Augustin hat sie den Parteien zusammen mit Felix Matthes vorgestellt. Auch er ist Planer. Matthes gehört zum Team der Sanierer, die von der Stadt beauftragt wurden, sämtliche Projekte zu koordinieren und umzusetzen, die im Entwicklungskonzept fürs Stadtteilzentrum aufgelistet sind. Er sagt, dass es die Planungsbüros mit vielen Problemen zu tun bekommen und darum von ihnen viele Lösungen erwartet werden. Sie sollen den Marktplatz und die Mühlenstraße so umgestalten, dass er wieder mehr genutzt wird. Und dabei die Geschäftsleute mit einbinden und zugleich die Verkehrsströme neu lenken.

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Und weil das nur geht, wenn auch das Umfeld berücksichtigt wird, will die Behörde, dass auch Abschnitte der Lüder-Clüver-Straße, Kapitän-Dallmann-Straße und Landrat-Christians-Straße in die Planungen einbezogen werden. Matthes spricht von einer neuen Achse, die zwischen dem Stadtteilzentrum und dem Kämmerei-Quartier entstehen soll. Von Bereichen, in denen Raser keine Chance mehr haben. Und von einer Stärkung des alten Ortskerns. Zwei Varianten soll das Planungsbüro ausarbeiten, das beim Ausschreibungsverfahren ausgewählt wird. Und an seiner Arbeit nicht nur die Beiratspolitiker beteiligen, sondern auch die Bewohner der umliegenden Quartiere.

Nur um eines müssen sich die Gestalter keine Gedanken machen: Wie sie den Brunnen auf dem Marktplatz in ihre Konzepte unterbringen sollen. Er kommt weg. So haben es die Beiratsfraktionen am Montag beschlossen. Sie wollen Platz für neue Ideen schaffen. Wohin der alte Brunnen soll, haben die Parteien in ihrem Beschluss offengelassen. Alternativstandorte gibt es ihnen zufolge mehrere. Manche Politiker können sich vorstellen, dass er zum Jenny-Ries-Platz umzieht – und andere, dass er sich auf dem Bildungscampus, der im Kämmerei-Quartier entsteht, gut machen würde. Eine Entscheidung soll fallen, wenn sich das neue Schulgelände auf dem früheren Industrieareal weiterentwickelt hat.

Zur Sache

Wie es mit anderen Schlüsselprojekten weitergeht

Planer werden sich nicht nur mit dem Marktplatz und der Mühlenstraße beschäftigen – auch bei anderen Schlüsselprojekten sind Wettbewerbe geplant. Zum Beispiel für den Umbau des früheren Rathauses, aus dem ein Quartierszentrum werden soll. Tempo will die Behörde auch bei diesem Projekt machen, weil es Fristen vom Bund gibt, der einen Zuschuss von sechs Millionen Euro bewilligt hat: Bis Ende 2028 muss ein Großteil des Geldes ausgegeben sein. Mit dem geplanten Anbau an den ehemaligen Verwaltungssitz soll es ein Jahr später so weit sein.

Auch für die Bahrsplate ist ein Wettstreit der besten Konzepte vorgesehen. Nach dem Zeitplan der Zentrumssanierer soll er wie der für den Marktplatz und die Mühlenstraße im nächsten Jahr starten. Mit dem Unterschied, dass statt Architekten in diesem Fall dann Freiraumplaner gegeneinander antreten werden. Sie sollen dabei sowohl Idee für die Grünanlage entwickeln als auch für den Bereich rund um den Rönnebecker Hafen. Für die Landschaftsgestalter wird es deshalb nicht nur um Freizeitgestaltung gehen, sondern auch um Gastronomie und Hochwasserschutz.

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