Die Verbandsliga-Handballer des SV Grambke-Oslebshausen sind deutlich früher als viele ihrer Konkurrenten in die Saisonvorbereitung eingestiegen. Seit dem 10. Juni fließt bei ihnen der Schweiß, und das hat vor allem drei Gründe: Die Gelb-Blauen haben einen neuen Trainer, sie spielen nach dem etwas überraschenden Aufstieg eine Liga höher und haben in ihrem Kader reichlich Neuzugänge einzubauen.
„Deshalb müssen wir früh anfangen, um die körperlichen Voraussetzungen zu schaffen. Außerdem gilt es, dass wir uns spielerisch finden und mental an uns arbeiten, um auch in der höheren Liga Erfolg zu haben“, erläutert Torben Müseler, der die Nachfolge von Gerd Anton angetreten hat. Denn dass sich der SVGO nach der Vize-Meisterschaft in der Landesliga nun in der Saison 2025/26 auf eine deutlich höhere Beanspruchung und mehr Gegenwehr einrichten muss, dürfte nach dem Aufstieg wohl auf der Hand liegen. Seinen ersten Eindruck vom Team beschreibt er so: „Es ist eine sehr sympathische Truppe. Man sieht, dass sie höherklassige Erfahrung hat, ehrgeizig ist und beißt.“
Allerdings hatten die Gelb-Blauen auch ein Manko. Sie stellten in der vergangenen Saison zwar ein sehr erfahrenes Team auf die Beine, von dem war das Gros jedoch um die 30 Jahre und älter. Für die Zukunftsfähigkeit sollte unbedingt eine Senkung des Durchschnittsalters her, was dem SVGO mit sieben Neuzugängen, fünf davon zwischen 21 und 25 Jahre alt, gelungen ist.
Der größte Block der Neuen kommt vom Landesliga-Absteiger HSG Schwanewede/Neuenkirchen II, von dem vier Spieler zum SVGO wechseln. Torben Pilger (32 Jahre) spielte schon von 2011 bis 2014 bis hinauf zur Oberliga bei den Gelb-Blauen. Mit seinen 111 Toren aus 21 Spielen aus der vergangenen Saison dürfte er dem SVGO im linken und mittleren Rückraum richtig guttun. Am Kreis verstärken sich die Gelb-Blauen mit Steffen Zerjatke (36 Jahre), der in der vergangenen Saison mit 182 Toren aus 23 Spielen der zweitbeste Torschütze der Liga war. Hinzu kommen der Schlussmann Fabian Blumenröther (23 Jahre) und der Linkshänder Jonas Zuz (23 Jahre, 26 Tore aus acht Spielen), der für die rechte Außenbahn eingeplant ist.
Vom Regionsoberligisten HSG Lesum/St. Magnus schlossen sich der Linksaußen David Marzian (21 Jahre, 18 Tore aus sieben Spielen) und der linke Rückraumspieler Nils Rosebrock (22 Jahre, 82 Tore aus 14 Spielen) an. Vom TuS Rotenburg kommt der Kreisläufer Frederic Ovens (25 Jahre), der laut Torben Müseler in Bremen wohnt. „Freddy“, wie er oft genannt wird, spielte nicht nur bei der Reserve aus der Wümmestadt und stieg mit ihr gerade aus der Verbandsliga ab, er stand auch fünfmal im Oberliga-Aufgebot des ersten Teams. Zusammengenommen traf er in 24 Einsätzen 79-mal ins Schwarze.
„Jede Position ist bei uns mindestens doppelt besetzt“, meint Müseler, der seinen Kader auf 20 Spieler taxiert. Für ihn ist die personelle Planung damit grundsätzlich abgeschlossen. „Wir sind für die Saison gut besetzt, ich bin mit meinem Kader zufrieden.“ Den Weggang des Liga-Top-Torjägers Felix Fuchs (235 Tore aus 26 Spielen) auf Linksaußen gilt es jedoch aufzufangen, „indem wir andere Lösungen finden und die Verantwortung auf viele Schultern verteilen“, so der Coach.
Bis zu viermal die Woche, Testspiele inbegriffen, bittet der hauptberufliche Oberschullehrer (Deutsch, Geschichte, Sport) sein Team in der Vorbereitung zum Training, in der Saison soll das Pensum auf zwei Einheiten wöchentlich reduziert werden. Geplant seien im Laufe der Vorbereitungsphase Aktionen wie Spinning und Crossfit, ein Athletiktrainer soll das Team in puncto Fitness auf Vordermann bringen. Mitte Juli soll es ins erste Testspiel gegen den Regionalligaaufsteiger HSG Grüppenbühren/Bookholzberg gehen, zudem seien Tests gegen den Oberligisten HSG Delmenhorst sowie die Landesligisten SG Findorff und TvdH Oldenburg II geplant.